Zwei Stabis weiter - Malte Mohr raus
Mit Fabian Schulze (LG Stadtwerke München) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) schafften am Donnerstagvormittag zwei deutsche Stabhochspringer mit jeweils 5,65 Metern den Einzug in das Finale. Auf der Strecke blieb ausgerechnet der heiße Medaillenkandidat Malte Mohr (LG Stadtwerke München; 5,50 m).
Der Deutsche Meister hatte nach im zweiten Versuch übersprungenen 5,50 Meter die nächste Höhe ausgelassen, um dann die geforderte Qualifikationshöhe von 5,65 Metern in Angriff zu nehmen. Dort kämpfte er zunächst zweimal mit einem zu weichen Stab, im dritten Anlauf erwischte ihn vor dem Einstich eine Windböe.Eine ähnliche Strategie ging bei Raphael Holzdeppe auf. Er nahm die 5,50 Meter zwar erst im Dritten, konnte dann aber im zweiten Durchgang bei 5,65 Metern seine Aufgabe lösen. Das gelang auch dem Münchner Fabian Schulze. Er hatte zuvor allerdings deutlich mehr Mühe. Insgesamt acht Sprünge musste er am Donnerstagvormittag absolvieren, ehe er nach einer Zitterpartie erleichtert das Olympiastadion verlassen durfte.
Malte Mohr war der prominenteste Ausfall in der Qualifikation, während Ex-Weltmeister Giuseppe Gibilisco (Italien) als einziger Athlet fehlerfrei blieb. Im Finale sind die Franzosen um den Favoriten Renaud Lavillenie und die Polen um den ebenfalls hoch einzuschätzenden Lukasz Michalski jeweils in der Vollstärke von drei Mann vertreten.
Stimmen zum Wettkampf:
Malte Mohr (LG Stadtwerke München):
„Das hatte ich mir anders vorgestellt. Ich bin gut in Tritt gekommen. Bei 5,65 Metern habe ich im dritten Versuch auf einen härteren Stab gewechselt, den ich auch schon öfter gesprungen bin und kannte. Normalerweise bin ich da ganz sicher. Dann hat mich aber kurz vor dem Einstich eine Böe erwischt und ich habe falsch eingestochen. Wenn die Böe nicht gekommen wäre, wäre ich sicher dabei gewesen. Ich wollte so wenig Sprünge wie möglich machen. Die beiden anderen sollen jetzt im Finale Gas geben, befreit aufspringen und Spaß haben. Ich hake das ab. Ein Favorit fliegt immer aus, so ist das oft.“
Fabian Schulze (LG Stadtwerke München):
„Ich musste acht Sprünge machen. Das war schon eine Zitterpartie. Die 5,50 Meter waren ganz knapp. Da war ich nur glücklich, dass die doofe Latte liegen blieb. Danach habe ich langsam in den Wettkampf gefunden. Bei 5,65 Metern habe ich einen guten Sprung gemacht. Der Wind war schwierig und verursachte Probleme. Es waren aber keine unfairen Bedingungen. Malte ist raus, jetzt muss ich in die Bresche springen. Ziel ist eine Medaille, das wird aber superschwer. Ich muss dafür 5,80 springen. Das traue ich mir aber zu.“
Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken):
“Es war anstrengender als gedacht, doch Hauptsache, ich habe die Qualifikation überstanden. Bei 5,50 Meter war erst der Stab zu weich, danach bin ich viel zu nah abgesprungen. Doch beim dritten Versuch bin ich ein Stück nach hinten gegangen, dann hat der Absprung gepasst. Anschließend wollte ich Kräfte sparen und bin sofort auf 5,65 Meter gegangen. Im Finale möchte ich an meine Bestleistung von 5,80 Meter anknüpfen. Wenn ich einen super Tag erwische, klappt es vielleicht auch mit 5,85 Meter. Mal abwarten, wie weit vorne man damit landet. Doch ich glaube, mit dieser Höhe könnte man weit vorne mitspringen. “ mfr
Mehr rund um die EM:
Ergebnisse | leichtathletik.TV | Zeitplan | Twitter
DLV-Teambroschüre | EM-Buch | TV-Termine
Die große EM-Vorschau - Männer | Die große EM-Vorschau - Frauen../index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=28770&Year=2010&IsArchive=1