Zwei Titel für Tobias Unger in Fürth
Am ersten Tag der Bayerischen Hallen-Meisterschaften in Fürth sorgten am Samstag die Sprinter für die Highlights. Über die 60-Meter-Distanz gingen die Titel an die Favoriten Tobias Unger und Anja Wurm (beide LG Stadtwerke München).
Mit Spannung erwartete das Publikum die Starts der Neuzugänge Tobias Unger und Marius Broening. Zum ersten Mal liefen die beiden im Trikot der LG Stadtwerke München. Mit ihrem Einstieg konnten sie durchaus zufrieden sein. Tobias Unger, Deutscher Meister über 100 Meter, gewann souverän in 6,74 Sekunden. Damit blieb er eine Zehntel über der Norm für die Hallen-WM.Auf den zweiten Platz kam Florian Föstel von der LG Sempt in 6,85 Sekunden. Das Nachwuchstalent hatte schon bei der U20-EM in Novi Sad (Serbien) im vergangenen Sommer mit einem Sieg in der 4x100-Meter-Staffel auf sich aufmerksam gemacht. Am Samstag ließ er sogar Marius Broening hinter sich.
Marius Broening als Dritter zufrieden
In 6,86 Sekunden kam dieser auf den dritten Platz. Doch Marius Broening war dennoch glücklich. „Man darf meine Leistung nicht überbewerten“, erläuterte er. „Ich kann erst seit Anfang Dezember richtig trainieren.“ Davor musste er bei der Bundeswehr seine Grundausbildung absolvieren. Eine normale Vorbereitung war unmöglich. „Dafür war meine Zeit richtig gut.“
Nicht ganz zufrieden mit ihrer Leistung war hingegen die 60-Meter-Siegerin Anja Wurm. Die 28-Jährige gewann zwar in 7,53 Sekunden mit großem Vorsprung, hatte sich im Vorfeld aber durchaus eine bessere Leistung zugetraut. Ohnehin war der Sieg eine Pflichtaufgabe.
„Ich war mir ziemlich sicher, dass es heute reicht. Es ist nicht mehr viel Konkurrenz in Bayern da“, kommentierte sie den Wettkampf. Vor allem den Weggang von Verena Sailer (MTG Mannheim) bedauerte sie. „Ohne Verena fehlt der Druck, die Herausforderung.“ Doch die wird sie spätestens bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe (27./28. Februar) spüren können. Denn dort ist ihr Ziel klar: Es soll fürs Podest reichen.
Fabienne Kohlmann auf ungewohntem Terrain
Ein harter Kampf entbrannte über 800 Meter im Wettkampf der Frauen. Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr), die einzige bayerische Starterin bei der WM in Berlin, ist eigentlich auf der 400-Meter-Distanz – mit oder ohne Hürden – zu Hause. Dennoch gelang ihr in Fürth der 800-Meter-Sieg in 2:06,32 Minuten. Doch nur hauchdünn, denn Karoline Pilawa (LG Stadtwerke München) war nur sechs Hundertstel hinter ihr.
Fabienne Kohlmann versuchte sich zusätzlich auf einer weiteren ungewohnten Strecke. Im 60-Meter-Sprint kam sie in 8,01 Sekunden auf den fünften Platz. Auch Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg), bevorzugt Mittelstrecklerin und über 800 Meter Zweite der U20-EM, versuchte es am Samstag mit einer anderen Streckenlänge. Im 3.000-Meter-Rennen siegte sie in 9:38,46 Minuten.
Stabhochsprung ohne die Stars
Der Stabhochsprung fand ohne die Top-Springer Tim Lobinger, Malte Mohr und Fabian Schulze (alle LG Stadtwerke München) statt. Da die drei Athleten bis vor Kurzem im Trainingslager in Südafrika waren, passten die Meisterschaften nicht in die Saisonplanung. So reichten Philipp Sellack von der LG Telis Finanz Regensburg 4,85 Meter zum Sieg.
Richtig gute Stimmung kam bei den abschließenden 4x200-Meter-Staffeln auf. Sowohl im Frauen- wie auch im Männerbereich gewannen die Teams der LG Stadtwerke München. Tobias Unger sprintete zusammen mit Maximilian Panthen, Lasse Zunker und Marcus Mikulla in 1:28,28 Minuten sogleich zum zweiten Bayerischen Meistertitel seiner Karriere. Auch Anja Wurm gelang mit Vera Seitz, Nele Baade und Karoline Pilawa der zweite Meistertitel des Tages.
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