Zwei vierte Plätze für adh-Athleten in Izmir
Zwei vierte Plätze – so lautet die deutsche Bilanz des zweiten Tages der Weltspiele der Studierenden, die bei strahlendem Sonnenschein im Atatürk Stadion in Izmir (Türkei) ausgetragen werden. Hürdensprinter Florian Seibold (Uni Heidelberg) und Siebenkämpferin Katja Keller (HS Mittweida) verpassten die Medaillenränge knapp.

Florian Seibold wurde in Izmir Vierter (Foto: Möldner)
Susanne Keil (Uni Frankfurt) wurde im starkbesetzten Hammerwurffinale mit 67,50 Metern Siebte. Wie nicht anders zu erwarten, war der Brasilianer Mateus Inocencio das Maß aller Dinge über 110 Meter Hürden. Der WM-Achte distanzierte in 13,45 Sekunden den Kanadier Jared Macleod (13,67 sec) und Sergiy Demidyuk (Ukraine; 13,69 sec) deutlich. Florian Seibold blieb als Vierter in 13,82 Sekunden, nachdem er gestern noch mit einer Halbfinalzeit von 13,63 Sekunden glänzen konnte, unter seinen Möglichkeiten. Sechster wurde der zweite Deutsche im Feld, Jan Schindzielorz (TU München), in 13,92 Sekunden.
Schnelle Zeiten boten die Studentinnen über 100 Meter Hürden. In 12,96 Sekunden lief die U23-Europameisterin Mirijam Liimask (Estland) deutlich als Erste über die Ziellinie, während das Duell um Silber und Bronze nur um einen Wimpernschlag zu Gunsten von Tatyana Pavliy (Russland; 13,01 sec) entschieden wurde. Dritte wurde Derval O'Rouke (Irland) in 13,02 Sekunden.
Siebenkämpferinnen legen am zweiten Tag zu
Gold im Siebenkampf ging in die Ukraine. Lyudmila Blonska (6.297 Punkte) legte mit 6,38 Metern im Weitsprung den Grundstein für ihre Aufholjagd auf die bis dato führende Jessica Ennis (Großbritannien) und baute ihren Vorsprung bis zum Ende der Wettkämpfe auf 300 Punkte aus. Die Britin wurde jedoch auch noch von der Schweizerin Simone Oberer (5.996 Punkte), die auf den 800 Metern eine Schuh verloren hatte, abgefangen, so dass ihr schlussendlich Platz drei mit 5.910 Punkten blieb.
Mit einem starken zweiten Tag überzeugte jedoch nicht nur die siegreiche Ukrainerin, sondern auch die beiden deutschen Siebenkämpferinnen. Katja Keller (14,04 sec; 1,78 m; 12,47 m; 25,67 sec; 6,06 m; 43,47 m; 2:19,84 min) verbesserte sich im Vergleich zum Vortag um zwei Plätze und konnte sich über den vierten Platz freuen. Mit 5.869 Punkten verpasste sie nur um 41 Punkte den Sprung auf das Podium. Silke Bachmann (Uni Göttingen; 15,01 sec; 1,72 m; 11,34 sec; 26,00 sec; 5,52 m; 52,37 m; 2:27,43 min) beeindruckte vor allem mit dem Speer, den sie auf 52,37 Metern schleuderte. Keine zweite Siebenkämpferin kam auch nur annähernd an diese Weite heran. Mit 5.471 Punkten belegte sie Platz elf.
Marius Broening verzichtet über 100 Meter
Über 100 Meter lief der Chinese Kai Hu in 10,30 Sekunden der Konkurrenz davon. Zweiter wurde Andrey Yepishin (Russland; 10,43 sec) vor Sandro Viana (Brasilien; 10,49 sec). Marius Broening (Uni Tübingen) verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf den Start im Halbfinale, da er seine Teilnahme an der Staffel am letzten Wettkampftag nicht gefährden möchte. Bei den Frauen siegte Olga Khalandyreva (Russland) in 11,64 Sekunden vor Allis McSweeney (Irland; 11,68 sec) und Nikolett Listar (Ungarn; 11,71 sec).
Über 10.000 Meter überließ Titelverteidiger Jan Fitschen (Uni Bochum), der sich in Izmir auf die 5.000 Meter konzentrieren möchte, Gold kampflos Wilson Busienei. Der Läufer aus Uganda setzte sich in 28:27,57 Minuten gegen die beiden Marokkaner Fadil Mohamed (28:31,86 min) und El Mabchour Karim (28:43,15 min) durch.
Nach Bronze in Helsinki, Gold in Izmir
Der WM-Dritte in Helsinki, Juan Manuel Molina, war im 20 Kilometer Gehen nicht zu schlagen. Während der Spanier in Finnland noch eine Zeit unter 1:20 Stunden anbieten konnte, genügten heute 1:24:06 Stunden für den Gewinn der Gold-Medaille. Silber ging an den Koreaner Hyum Sup Kim (1:24:42 h) und Dritter wurde Koichiro Morioka (Japan; 1:25:18 h).
Ludmila Kolchanova heißt die Universiade-Siegerin im Weitsprung. Nachdem die Hallen-Europameisterin Naide Gomes im letzten Versuch 6,56 Meter gelangen, konterte die Russin mit einem 6,79 Meter-Sprung und sicherte sich damit Gold vor der Portugiesin. Natalia Lebusova (Russland) musste sich mit 6,51 Metern und Bronze begnügen.
72,75 Meter von Kamila Skolimowska
Die WM-Siebte Kamila Skolimowska (Polen) warf den Hammer am heutigen Abend am weitesten. Mit beachtlichen 72,75 Metern sicherte sie sich Gold vor der Chinesin Yinghui Liu, der mit 72,51 Metern ebenfalls einen klasse Wurf gelang. Ester Belassini aus Italien gehört Bronze mit 70,13 Metern. Susanne Keil erreichte mit 67,50 Metern Platz sieben.
Die Medaillen im Kugelstoßen teilten drei WM-Finalistinnen unter sich auf. Die Weißrussin Natalia Khoroneko feierte als Siegerin mit 18,86 Metern eine gelungene Revanche gegen die Chinesin Meiju Li (18,48 m), die in Helsinki als Siebte und damit einen Platz vor Natalia Khoroneko den Wettkampf beendet hatte. Dritte wurde die WM-Zehnte Misleidis Gonzales (Kuba) mit 18,26 Metern.
Bravourös meisterten die beiden Stabhochspringer Björn Otto (Uni zu Köln) und Richard Spiegelburg (FH Köln) ihre heutige Aufgabe. Beide zogen mit übersprungenen 5,30 Metern in das Finale ein. Während Richard Spiegelburg erst im zweiten Versuch die Latte überflog, da er zu Beginn des Wettkampfes einen zu weichen Stab gewählt hatte, konnte Björn Otto bereits nach einem Sprung wieder seine Tasche packen.