Zwei Zentimeter pro Björn Lange in Cuxhaven
Aus dem vollen Training heraus kamen die deutschen Asse zum EWE Athletics nach Cuxhaven, um hinter dem Deich ihre Visitenkarte abzugeben. Annika Becker hatte acht Stunden Autofahrt hinter sich, Franek Haschke und René Herms wurden kurzfristig eingeflogen und auch Ingo Schultz kam aus Kienbaum mit weiter Anreise in "seinen" hohen Norden. In der Entscheidung um das dritte Speerwurf-Ticket für München setzte sich Björn Lange hauchdünn gegen Peter Esenwein durch. Dagegen verpasste Henny Gastel im Dreisprung die EAA-Norm und damit ihre Chance auf die EM-Teilnahme. Daneben gab es noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Entscheidungen.
Björn Lange holte sich das EM-Ticket in Cuxhaven (Foto: Chai)
Mit erbitterter Mine und der Startnummer eins auf der Brust stand Frankie Fredericks am 100-Meter-Start. Der Star aus Namibia, der zu seiner Zusage stand, kam mit einer starken zweiten Hälfte zu einer Siegerzeit von 10,18 Sekunden und löste sein Versprechen ein: "Ich bin gekommen, um zu gewinnen." Marc Blume wurde als bester Deutscher in 10,42 Sekunden Dritter. Im Frauensprint hatte sich vorher die Französin Sylviane Felix (11,42 sec) behauptet. Bei etwas zu starkem Rückenwind überzeugte der Hürdensprinter Mike Fenner in 13,32 Sekunden zu Beginn der Veranstaltung vor Florian Schwarthoff (13,49 sec).Vize-Weltmeister Ingo Schultz rückte auf der Stadionrunde in den Mittelpunkt. Er hatte sich für die Außenbahn entschieden und enteilte dort zunächst der Konkurrenz, musste sich dann auf den letzten Metern allerdings in 45,62 Sekunden dem Kanadier Shane Niemi (45,53 sec) geschlagen geben. Der Wattenscheider Bastian Swillims (47,15 sec) wurde Dritter. "Es war ein gutes Rennen", freute sich Ingo Schultz und versprach: "es wird noch schneller." Er hat es ja schon gezeigt in diesem Jahr!
Anja Knippel knapp über zwei Minuten
Die Russin Natalja Chrushelova führte auf den 800 Metern mit ihren 1:59,77 Minuten die Erfurterin Anja Knippel an die Zwei-Minuten-Marke heran (2:00,11 min). Bei den Männern setzte sich in exakt 1:45,00 Minuten der US-Amerikaner Khadevis Robinson durch. Der Deutsche Meister Rene Herms kam mit seinem Vereinskollegen Franek Haschke direkt mit dem Flieger aus dem Trainingslager nach Cuxhaven und wurde über die zwei Stadionrunden in 1:47,85 Minuten Vierter. Der Pirnaer meinte nach dem Lauf: "Unter den Bedingungen war es eine ganz gute Zeit. Nachdem vorne drei Leute weg waren, musste ich alles alleine machen. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Bei der EM will ich jetzt ins Halbfinale, alles weitere wäre Zugabe."
Mit Carolin Hingst und Annika Becker traten zwei deutsche EM-Teilnehmerinnen im Stabhochsprung an. Für Hingst waren an diesem Nachmittag 4,39 Meter zu hoch und sie trug sich mit 4,29 Metern als Dritte in die Ergebnisliste ein. Danach machte die Deutsche Meisterin mit der Schwedin Kirsten Belin den Sieg unter sich aus. Dabei setzte sich allerdings die Skandinavierin mit 4,39 Metern vor der höhengleichen Annika Becker durch. Die Hessin war aber dennoch nicht unzufrieden: "Es war einigermaßen okay. Ich möchte bis zur EM wieder fit sein. Momentan habe ich vom Training noch schwere Beine."
Henny Gastel verpasst EM-Ticket
Dreispringerin Henny Gastel kämpfte um die EAA-Norm von 13,70 Metern und das damit verbundene EM-Ticket. Im fünften Durchgang steigerte sie sich auf 13,55 Meter. Weitere drei Zentimeter mehr im letzten Versuch genügten am Ende nicht für München. Die Russinnen Elena Olejnikova (14,21 m) und Victoria Gourova (14,00 m) holten sich vor Gastel die beiden ersten Ränge.
Auf 85,74 Meter jagte der Saarbrückener Boris Henry seinen Speer und packte die "Säge" aus. Der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Björn Lange aus Magdeburg setzte sich im Duell um den dritten EM-Startplatz neben Henry und Hecht mit 80,78 Metern gegen Peter Esenwein durch. Bitter für den Kornwestheimer: ihm fehlten nur zwei Zentimeter zum Magdeburger! Zwischen Henry und Lange schob sich als Zweiter übrigens Mark Frank vom 1. LAV Rostock mit guten 83,24 Metern, während sich Raymond Hecht mit 79,19 Metern und Rang fünf zufrieden gab. Er verzichtete auf seine Versuche vier bis sechs! Der Sieger Boris Henry meinte angesichts seines siebten Ranges in der Weltjahresbestenliste im Hinblick auf die EM im eigenen Land: "Ich kann in München jetzt von hinten kommen."
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