Zweifach-Mutter Susanne Hahn trainiert wieder
Ihr privates Glück ist perfekt. Am 21. Juli brachte Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) ihren zweiten Sohn Benjamin Emanuel auf die Welt. Mehr als vier Wochen früher als geplant. Trotzdem – die Marathonläuferin schnürt schon wieder die Laufschuhe.
Irgendwie ist beim zweiten Kind doch alles anders. Konnte Susanne Hahn in der Schwangerschaft mit ihrem ersten Sohn Michael (er wurde im August drei Jahre alt) noch bis kurz vor der Geburt laufen, so war in der zweiten Schwangerschaft schon seit April nicht mehr ans Laufen zu denken. „Ich habe versucht, mich mit Aqua-Jogging fit zu halten“, sagt die 35-Jährige. Zu anstrengend war die normale Tagesbelastung. „Anders als bei der ersten Schwangerschaft, wo ich mich nur auf mich konzentrieren musste, hatte ich dieses Mal mein erstes Kind um mich herum, das bespaßt werden wollte.“ Am Abend fehlte schlicht die Kraft, noch eine Runde laufen zu gehen.Anders als bei der ersten Schwangerschaft, die auch ansonsten nach Plan verlief, mussten Kind und Mutter nach einer komplizierten Geburt auch längere Zeit im Krankenhaus verbringen. „Der Kleine muss ein Sportler sein, er wollte einfach so schnell wie möglich ans Ziel, so wie seine Mama“, schrieb Susanne Hahn schon kurz nach der Geburt des kleinen Benjamins (2.275 Gramm, 48 Zentimeter) auf ihrer Internetseite.
Trotz der verfrühten Geburt – Mutter und Kind geht es gut. Und seit knapp zwei Wochen läuft Susanne Hahn auch schon wieder und damit deutlich früher als nach der ersten Geburt. „Nur kurze Strecken“, betont sie, denn Benjamin wird gestillt. Auch das unterscheidet dieses Kind von ihrem ersten. „Bei Michael habe ich abgepumpt, da hatte ich größere Freiheit für mein Training. Aber ich glaube, so ist es einfach besser für das Kind.“
4:30er Schnitt
Nach Rückbildungsgymnastik stieg sie auch nur langsam ins Lauftraining ein. „Ich will auf jeden Fall wieder bald richtig laufen“, sagt Susanne Hahn, die ihren letzten internationalen Auftritt im letzten Sommer bei den Olympischen Spielen über die Marathondistanz hatte. Ihre ersten Schritte waren dennoch vorsichtig: 1,5 Kilometer laufen, eine Minute Gehpause. Inzwischen läuft sie den Kilometer schon wieder im Schnitt von 4:30 bis 4:40 Minuten. Auch aus zeittechnischen Gründen.
„Kürzere Trainingsphasen passen einfach gerade besser in meinen Alltag als ein langsamer Dauerlauf von einer Stunde“, sagt Susanne Hahn, auch wenn Ehemann Frank, der sie auch trainiert, Baby Benjamin in Abwesenheit seiner Mutter mit Fencheltee zu beruhigen weiß. In absehbarer Zeit will sie so auch wieder in Form für kürzere Wettkampfstrecken kommen. „Konkret ist aber noch nichts geplant.“
An einen Marathon ist dagegen zurzeit noch nicht zu denken. „Ich hatte ja immer die EM in Zürich als großes Ziel, aber damit kann ich momentan nicht rechnen. Aber es gibt ja noch anderes Glück im Leben.“