21,61 Meter für Reese Hoffa in Boston
Nicht nur in Deutschland wird momentan um Titelehren in der Halle gestritten, auch in den USA geht es um Gold, Silber und Bronze. In Boston (Massachusetts) beeindruckte am Samstag vor allem der weltjahresbeste Kugelstoßer, Reese Hoffa. Mit 21,61 Metern bewies er erneut, dass der 28-Jährige ein ganz heißer Gold-Kandidat für die Hallen-Weltmeisterschaften in Moskau (10. bis 12. März) ist.

Bislang in diesem Jahr ungeschlagen: Reese Hoffa (Foto: Möldner)
Doch auch die Ergebnisse der weiteren Kugelstoßer können sich sehen lassen. Der amtierende Hallen-Weltmeister, Christian Cantwell, beförderte sein Arbeitsgerät auf 21,10 Meter und sicherte sich so Silber vor dem dreimaligen Weltmeister, John Godina (20,50 m). Dass Reese Hoffa mit seiner augenblicklichen Form in die Favoritenrolle schlüpfen muss, ist ihm sehr wohl bewusst, doch auch er weiß, dass eine solche Leistung nicht jeden Tag abzurufen ist. "Wenn ich in Moskau die Kugel so weit wie heute stoßen kann, wäre ich überglücklich", sagte der frisch-gebackene US-Champ.
Tianna Madison geschlagen
Das Kugelstoßen der Frauen gewann Jillian Camarena. 19,26 Meter bedeuteten nicht nur Bestweite für die 23-jährige US-Amerikanerin, sondern sie nimmt damit auch Platz drei der ewigen amerikanischen Bestenliste ein.
Einen Favoritensturz erlebte die Weltmeisterin Tianna Madison im Weitsprung. Sie musste sich mit 6,59 Metern Akiba McKinney, die drei Zentimeter weiter sprang, geschlagen geben.
Chaunte Howard kommt in Form
Ihren ersten US-Hallen-Titel ersprang sich die WM-Zweite im Hochsprung, Chaunte Howard. Nach einer überwundenen Erkältung überflog sie 1,95 Meter und damit zu einer persönlichen Hallen-Bestleistung. Bei den Männern entschied Adam Shunk mit 2,25 Metern die Konkurrenz zu seinen Gunsten.
Der WM-Zweite Brad Walker zeigte in Boston, dass mit ihm auch unterm Hallendach zu rechnen ist. Mit 5,75 Metern distanzierte er den derzeitigen Jahresbesten, Jeff Hartwig (5,70 m), und den Olympia-Zweiten Toby Stevenson (5,60 m).
Walter Davis schont sich
Drei Sprünge genügten dem Weltmeister Walter Davis im Dreisprung, um den US-Titel in der Tasche zu haben. Nach 16,87 Meter entschied er sich dazu, auf weitere Sprünge zu verzichten, um so sein linkes Knie, das ihm seit vergangenem Herbst Sorgen bereitet, zu schonen. "Aber es ist nichts Ernstes", wiegelte er ab. "Wenn ich springen muss, kann ich das auch." Zweiter wurde Aarik Wilson mit 16,60 Metern.
Nachdem Adam Goucher bereits die US-Cross-Meisterschaften gewinnen konnte, setzte er seinen Siegeszug in der Halle fort. 7:49,78 Minuten reichten zum Titelgewinn, jedoch war er in diesem Jahr schon knapp acht Sekunden schneller unterwegs.
Über 5.000 Meter Gehen brach Tim Seaman einen 19 Jahre alten US-Rekord. In 19:15,88 Minuten ging er zu seinem neunten US-Titel über diese Distanz.