Zweiter Titel für den DLV in Kaunas
Das DLV-Team hat am Freitag, der von schwierigen äußeren Verhältnissen gekennzeichnet war, bei der U20-Europameisterschaft in Kaunas das Medaillenkonto auf nunmehr zwei Gold- und zwei Silbermedaillen aufgestockt. Für den zweiten Titel nach Denise Hinrichs im gestrigen Kugelstoßen sorgte Diskuswerferin Kristina Gehrig.

Kristina Gehrig holte im Regen von Kaunas U20-EM-Gold (Foto: Kiefner)
Die Fürtherin hatte sich bereits frühzeitig mit ihrem ersten Versuch (49,70 m) an die Spitze gesetzt und dann im letzten Durchgang noch 50,60 Meter draufgepackt. Sie war bei dem Regenwettkampf die einzige 50-Meter-Werferin der gesamten Konkurrenz.Damit sind bislang auch in Litauen wie schon letzte Woche bei der U23-EM in Erfurt die Werfer die deutschen Titelgaranten. U23/U20-Bundestrainer Dietmar Chounard sagte allerdings: "Wir haben aber nicht nur die Werfer, unsere weiteren heißen Eisen kommen erst noch."
"Gut unterwegs"
In seiner Halbzeitbilanz nach zwei Tagen stellte er fest: "Die Mannschaft ist gut unterwegs. Die bisherigen Medaillen können dafür sorgen, dass auch am Wochenende nun noch einiges passiert."
Willensstark zeigte sich trotz seiner Oberschenkelprobleme der Ulmer Zehnkämpfer Arthur Abele. Er holte sich im abschließenden 1.500-Meter-Lauf noch klar die Silbermedaille mit letztlich 7.634 Punkten, einer neuen persönlichen Bestleistung. "Es war entscheidend, wie er den zweiten Tag angegangen ist", lobte Dietmar Chounard seine Vorstellung, "er hat sich durchgebissen."
Sieger wurde erwartungsgemäß der Favorit Andrej Krauchanka (Weißrussland; 7.997). Pech hatte Nordlicht Ole Lepthin. Der Athlet von der SG Kronshagen/Kieler TB lieferte im Stabhochsprung einen "Salto Nullo" ab und war damit vorzeitig aus dem Medaillenrennen.
Fußverletzung bei Sebastian Bayer
Die weitere Silbermedaille im DLV-Lager verbuchte der Leverkusener Weitspringer Sebastian Bayer mit einer überzeugenden Vorstellung, die er mit einer neuen Freiluft-Bestleistung von 7,73 Metern krönte. Allerdings musste er nach dem Wettkampf mit einer Fußverletzung, die er sich im letzten Versuch zugezogen hatte, zur Untersuchung ins Krankenhaus. Gold ging an den Briten Greg Rutherford, der mit einem Satz auf bemerkenswerte 8,14 Meter eine Klasse für sich war.
Aus den weiteren Entscheidungen am Freitag, in denen die DLV-Athleten nicht in den Kampf um die Medaillen involviert waren, ragte der 100-Meter-Sprint heraus. Dort holten sich die Briten Craig Pickering (10,51 sec), Simeon Williamson (10,52 sec) und Alex Nelson (10,60 sec) alle drei Medaillen. Über 400 Meter glänzte die Kroatin Danijela Grgic (52,42 sec). Außerdem machte der tschechische Kugelstoßer Remigius Machura (20,09 m) auf sich aufmerksam.
Schnelle Sprinter
Glänzen konnten in den Ausscheidungen am Freitag im DLV-Lager vor allem die Sprinter. Jala Gangnus (LG Nordheide; 23,81 sec) bot über 200 Meter ebenso die insgesamt schnellste Vorlaufzeit an wie Daniel Schnelting (LAZ Rhede; 21,21 sec).
Seinen Vorlauf gewann über 110 Meter Hürden auch der Jenaer Alexander John mühelos in 14,25 Sekunden. Er steht damit ebenso im Finale wie seine weiblichen Kolleginnen Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg; 13,73 sec) und Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen; 13,86 sec).