Christina Haack und Sören Ludolph sind im Berufsalltag angekommen
Im Olympia-Jahr 2016 haben außergewöhnlich viele DLV-Athleten ihre Karriere beendet. 2017 war für sie das erste Jahr ohne Leistungssport. Wir haben nachgefragt, wie es ihnen geht. Die ehemalige Sprinterin Christina Haack und der frühere 800-Meter-Läufer Sören Ludolph sind mittlerweile in anderen Sportarten unterwegs, außerdem stehen sie voll im Berufsleben.
| Christina Haack |
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Frühere Disziplin: Sprint
Bestleistung: 23,36 sec (2011; 200 m)
Größter Erfolg: Deutsche Meisterin 2011 (200 m)
Christina Haack gehörte über Jahre zur nationalen Spitze im Sprint und war auch über die Stadionrunde aktiv. Aber auch von Verletzungen blieb die Sprinterin nicht verschont. Über ihr erstes Jahr ohne Leistungssport berichtet die 29-Jährige leichtathletik.de:
Ich bin immer noch sehr zufrieden und glücklich mit meiner Entscheidung, dem Leistungssport den Rücken zu kehren. Es war eine wunderbare, aufregende Zeit, es ist aber genauso schön sich anderen Dingen im Leben zu widmen. Ich habe mich beruflich neu orientiert und leite nun ein kleines achtköpfiges Team.
Der Umstieg ist mir persönlich nicht schwer gefallen, denn es war für mich genau der richtige Zeitpunkt um aufzuhören. Nun genieße ich die Ungebundenheit und Spontanität in meiner Freizeit, da diese durch die Doppelbelastung von Sport und Berufsleben immer etwas eingeschränkt war.
Leichtathletik wird stets eine große Rolle in meinem Leben spielen. Ich fiebere immer noch mit den Athleten mit, meist am TV. Ich freue mich riesig auf die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund, die ich zum ersten Mal als Zuschauer besuchen werde, und kann mir dort ganz entspannt die Wettkämpfe anschauen. Nach 15 Jahren intensivem Training treibe ich immer noch viel Sport, nun gehe ich allerdings ins Fitnessstudio, laufe oder gehe zum Boxen.
| Sören Ludolph |
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Frühere Disziplin: 800 Meter
Bestleistung: 1:44,80 min (2012)
Größter Erfolg: Olympia-Teilnehmer 2012
Bei Deutschen Meisterschaften schaffte Sören Ludolph den Hattrick, in den Jahren 2010 bis 2012. Mit seiner Bestzeit steht er auf Position zehn der ewigen DLV-Bestenliste. Über sein erstes Jahr ohne Leistungssport berichtet der Polizist leichtathletik.de:
Mein Leben hat sich in den letzten 14 Monaten wirklich verändert. In den letzten Wochen der Saison 2016 hatte ich einfach die Schnauze voll vom Leistungssport. Ich habe in meiner letzten Saison alle meine Ziele erreicht. Das Hauptziel war, eine erneute EM- und Olympiateilnahme zu realisieren. Als ich am Ende „nur“ mit zur EM fahren durfte, konnte ich dennoch selbstbestimmt und ohne Wehmut meine lange und, wie ich finde, erfolgreiche Karriere beenden. Mir war immer wichtig, dass ich das Ende selbst bestimmen und möglichst erfolgreich abtreten möchte. Das habe ich geschafft. Im Vorfeld hatten mich ja bereits viele Außenstehende abgeschrieben. „Totgesagte laufen länger!“
Jetzt bin ich voll im Privat- und Berufsleben angekommen. In meiner Freizeit kann ich die Zeit ohne sportlichen Hintergedanken an das nächste anstehende Training nutzen. Das ist schön und unbeschwert! Und ja, Freizeitsport betreibe ich weiterhin. Im zurückliegenden Jahr habe ich wieder am Hamburger Jedermann-Triathlon auf der Sprintdistanz und an einem Hindernislauf-Event teilgenommen.
Über meinen Beruf kann ich nur schwärmen. Obwohl es nicht immer leicht und ungefährlich ist, macht er mir sehr viel Spaß und Freude. Es ist einfach meine Berufung und darüber hinaus abwechslungsreich.
