| Olympische Spiele 2021

Enttäuschung bei Christin Hussong, Goldjubel bei Chinas Shiying Liu

Erstmals in der Geschichte des olympischen Speerwurfs der Frauen kommt die Olympiasiegerin aus China: Shiying Liu feuerte am Freitag in Tokio gleich im ersten Versuch den Gold-Wurf ab. Zu einer Enttäuschung wurde das Finale für Christin Hussong. Mit Medaillen-Ambitionen angereist, musste sie sich mit 59,94 Metern schon nach der Vorrunde verabschieden.
Silke Bernhart

Olympische Spiele 2021 kompakt

Ist das bitter. Ausgerechnet im wichtigsten Wettkampf des Jahres, dem Wettbewerb, auf den sie jahrelang hingearbeitet hat, in dem Jahr, in dem sie bisher fast alle Auftritte siegreich beenden konnte – erwischte Christin Hussong einen gebrauchten Tag. Dreimal feuerte die Speerwerferin ihr Gerät im Finale der Olympischen Spiele von Tokio (Japan) ab. Dreimal flog er gerade einmal knapp an die 60-Meter-Marke heran.

Dabei hatte die Athletin vom LAZ Zweibrücken sich bisher in herausragender Form präsentiert. Fünf Wettbewerbe hat sie in diesem Jahr jenseits der 66 Meter beendet, in keinem blieb sie unter 60 Meter. Doch schon die Qualifikation hatte ihr mehr Probleme bereitet als erwartet, als Elfte war sie mit 61,68 Metern in das Finale eingezogen. Dort lief dann noch weniger zusammen. 59,94 Meter bedeuteten auf Platz neun das Aus, zwei Zentimeter fehlten zu Platz acht und drei weiteren Versuchen, in denen sie es hätte besser machen können.

Olympiasieg für China

So hatte Christin Hussong am Freitag schon das Olympiastadion verlassen, als die Konkurrenz nach den Medaillen griff. Wie sich da herausstellte, war Gold allerdings schon nach dem ersten Versuch vergeben: Die Chinesin Shiying Liu hatte gleich mit dem ersten Anlauf 66,34 Meter abgefeuert und holte sich nach Silber bei der zurückliegenden WM nun den Olympia-Sieg.

Dahinter kam die Polin Maria Andrejczyk, die in diesem Jahr mit 71,40 Metern begeistert hatte, auf den Silberrang. Ihre Weite: 64,61 Meter. Und auch die Weltmeisterin von Doha konnte wieder jubeln: Kelsey-Lee Barber (Australien; 64,56 m) war ein weiteres Mal zum rechten Zeitpunkt topfit, verbesserte ihre Saison-Bestmarke in Tokio um fast dreieinhalb Meter und holte Bronze.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken)
Der schlechteste Wettkampf der Saison. Jetzt im Olympia-Finale. Ich habe es mir anders vorgestellt. Es war einfach schlecht, technisch schlecht, was ich gemacht habe. Körperlich habe ich mich gut gefühlt, das Einwerfen war super drinnen wie draußen. Aber im Wettkampf konnte ich das überhaupt nicht umsetzen. Ich habe technische Fehler gemacht, die ich die ganze Saison nicht gemacht habe. Vielleicht war ich durch die Bahn zu schnell und konnte es dann überhaupt nicht umsetzen. Keine Ahnung, zehn Minuten danach zu sagen, was es genau war, ist schwer. Wenn man als Zweite der Welt mit 69 Metern anreist, dann ist es normal, dass man enttäuscht ist, wenn man als Neunte abreist. Aber es ist, wie es ist. Ich kann es jetzt nicht ändern. Und das gehört auch zum Sport dazu. Da muss man auch Niederlagen einstecken, um vielleicht stärker da rauszukommen.
 

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