| Jugend-Hallen-DM 2018

Männliche Jugend am Sonntag: Daniel Regenfuß rennt deutsche U18-Bestleistung

Bei der Jugend-Hallen-DM in Halle/Saale kämpfen Deutschlands Leichtathletik-Talente am Wochenende um Gold, Silber und Bronze. Hier lesen Sie, wie die Wettbewerbe der männlichen Jugend vom Sonntag ausgehen.
Pamela Ruprecht

Noch fünf Hundertstel hatten Daniel Regenfuß (LG Langen) vor der Jugend-Hallen-DM zur deutschen U18-Hallen-Bestleistung (21,51 sec) von Robert Hering – 2007 im Trikot des TuS Jena in Sindelfingen gelaufen – gefehlt. Im zweiten Finallauf in Halle/Saale war die neue 200-Meter-Bestmarke dann fällig. Der U18-Athlet ließ die bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenz hinter sich und stürmte nach 21,42 Sekunden ins Ziel. "Der Rekord war grundsätzlich schon das Ziel, wenn man nur noch so knapp davon entfernt ist", sagte das Sprint-Talent, das von seinem Rennen noch ganz mitgenommen war.

Die zweitschnellste Zeit kam aus dem ersten von zwei gleichberechtigten Zeitendläufen. Hier siegte der Kölner Joshua Hartmann und sicherte sich in 21,70 Sekunden Silber. Bronze ergab die Zeit von Lokalmatador Jonas Herbst (SV Halle; 21,79 sec), der im zweiten Lauf hinter Daniel Regenfuß ins Ziel kam.

Maximilian Feist verteidigt seinen Titel mit dem besten Endspurt

Auf den 400 Metern siegte in deutscher Jahresbestzeit souverän Jean Paul Bredau (SC Potsdam; 48,46 sec) vor Justus Baumgarten (SCL Heel Baden-Baden; 48,98 sec) und dem Münchner Arne Leppelsack (49,00 sec). Das Rennen über 800 Meter machte der Hesse Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau). Mit drei Zehntelsekunden Vorsprung vor seinen Verfolgern war der Sieg nach 1:52,12 Minuten perfekt. Im Kampf um Silber hatte Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 1:52,45 min), der das heimische Publikum hinter sich hatte, ganz knapp die Nase vorn vor Steffen Baxheinrich (LG Olympia Dortmund; 1:52,46 min).

Auf den 1.500 Metern fiel die Entscheidung im Spurt. Maximilian Feist, vom VfL Kamen ins Lauf-Zentrum der LG Olympia Dortmund gewechselt, hatte die besten Reserven und lief nach 4:01,53 Minuten als Erster über die Ziellinie. Das gleiche Kunststück war ihm auch 2017 bei der Jugend-Hallen-DM in Sindelfingen gelungen. Sein Vereinskollege, der Jahresschnellste Elias Schreml, konnte wegen einer Erkältung nicht an den Start gehen. Silber und Bronze holten Velten Schneider (VfL Sindelfingen; 4:01,67 min) und Artur Beimler (LC Cottbus; 4:01,73 min).

Als Vorjahres-Zweiter wollte Mohamend Mohumed (LG Olympia Dortmund) dieses Jahr unbedingt den Titel über 3.000 Meter. Eigentlich war der Plan in Richtung 8:15 Minuten zu laufen, doch die Beine wollten an dem Tag nicht so recht. In der Mitte des Rennens machte der Dortmunder lange an der Spitze Tempo, ehe er sich zwei Runden vor Schluss in Lauerposition zurückzog, um sich dann schließlich mit einem langgezogenen Spurt in 8:27,53 Minuten die Goldmedaille zu sichern. "Ich bin auf jeden Fall besser drauf als letzten Winter, auch wenn das nicht meine Jahreszeit ist. Im Sommer will ich mich über eine Strecke für die U20-WM qualifizieren", meinte der 18-Jährige, der eher zu den längeren Distanzen tendiert. Malte Propp (TC Fiko Rostock; 8:28,10 min) und Hannes Burger (Läuferclub Buchendorf; 8:30,21 min) erliefen sich Silber und Bronze.

Erster 15-Meter-Sprung für Colin Sauerbrei

Über seinen ersten 15-Meter-Sprung (15,10 m) durfte im ersten Versuch Colin Sauerbrei (1. TSV Bad Salzungen 1990) jubeln. Erst seit einem halben Jahr macht er Dreisprung und sicherte sich bei seiner ersten DM-Teilnahme überhaupt gleich den Meistertitel. "Ich war Weitspringer und letzte Saison verletzt, es lief einfach nicht mehr, da habe ich beschlossen die Disziplin zu wechseln", erklärte der Sieger, dessen Vater auch Dreispringer war und als sein Co-Trainer fungiert. "15 Meter sind geil, das war mein Ziel und ich bin überglücklich, dass es geklappt hat." Mit einer Bestleistung von 14,99 Meter war er angereist. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der Jenaer Max-Ole Klobasa (14,53 m) und Aimo Warnt vom ART Düsseldorf (14,46 m).

Im Hochsprung blieb das spannende Duell zwischen U18-Europameister Lucas Mihota (LG Stadtwerke München) und U18-Vize-Weltmeister Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg) zwar aus, weil Mihota aufgrund von Fußproblemen mit 2,00 Metern nur Vierter wurde, aber Ihenetu bot dennoch eine kleine Flug-Show. Nach im zweiten Anlauf überquerten 2,12 Meter ließ er 2,16 Meter auflegen und animierte die Zuschauer in der Halle zum Mitklatschen.

"Ich genieße das, dass das Publikum mitgeht, das nimmt die Aufregung", sagte der Sieger, der die Höhe zwar dreimal riss, aufgrund seiner Hallen-Leistungen jedoch zuversichtlich in Richtung Sommer schaut: "Ich bin schon 2,16 Meter gesprungen, das zeigt mir, dass ich die U20-WM-Norm schaffen kann." Überraschend Zweiter wurde Finn Heimberg (SV 1860 Minden; 2,06 m), der sich so für den U20-Länderkampf in Nantes (Frankreich; 3. März) qualifizierte. Bronze schnappte sich der Mainzer Tomas Janda (2,03 m).

Zweiter Titel und Landesrekord für Luis Brandner mit der Erfurter Staffel

Die erste Entscheidung des Tages war eine klare Angelegenheit für Johannes Frenzl. Der U18-WM-Teilnehmer, der auch dieses Jahr noch in der U18 startberechtigt ist und zur U18-EM nach Györ (Ungarn) möchte, setzte im 5.000 Meter Bahngehen seinen Plan in die Tat um. "Ich wollte von Anfang an das Tempo hochhalten und es nicht auf eine Spurt-Entscheidung ankommen lassen. Nach 1,5 Kilometern bin ich dann nach vorne gegangen", sagte der Potsdamer, der sich nach seiner Tempoverschärfung Stück für Stück von seinem Verfolger Jan Stramka (23:03,21 min) absetzte und in 22:32,22 Minuten gewann. Zur Bronzemedaille ging dahinter der Erfurter Otto Junghannß (23:56,83 min).

Den zweiten Titel an diesem Wochenende bejubelte 60-Meter-Sieger Luis Brandner als Startläufer gemeinsam mit seinen Erfurter Staffel-Kollegen Hans-Arthur Margraf, Hagen Träger und Joscha Bretschneider. In 1:26,78 Minuten verfehlte das Quartett zwar über 4x200 Meter die für möglich gehaltene deutsche U20-Hallen-Bestleistung des TV Wattenscheid (1:26,01 min), freute sich aber über eine neue DLV-Jahresbestleitung und einen neuen U20-Landesrekord für Thüringen. Zu Silber rannten mit deutlichem Rückstand die Jungs des SCC Berlin (1:27,48 min) mit Joussef Mahra, Emil Agyekum und Louis Pardos vor den Münchnern Nicolai Trageser, Fabian Olbert, Jonas Lohmaier und Florian Knerlein (1:29,74 min).

Die Deutsche Staffel-Meisterschaft der Männer über 3x1.000 Meter gewann die Startgemeinschaft Erfurt-Jena in der Besetzung Tim Stegemann (Deutscher Hindernis-Meister), Philipp Reinhardt und Sebastian Keiner (Deutscher Hallenmeister 1.500 m) in 7:23,39 Minuten. Auf Platz zwei kam die LG farbtex Nordschwarzwald (7:24,60 min) mit Denis Bäuerle, Hendrik Engel und Schlussläufer Timo Benitz ins Ziel. Auf Rang drei folgte die LG Region Karlsruhe (7:25,89 min) mit Christoph Kessler, Holger Körner und Christoph Uhl.

Hinweis: Auf persönlichen Wunsch hin wurde ein Name aus diesem Text entfernt. 

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