| "Tag der Überflieger" Essen

Bestleistung für Merle Homeier und spannender Hochsprung-Dreikampf in Essen-Überruhr

Gute Nachwuchs-Leistungen in Serie und einige Glanzlichter der Top-Athleten gab es am Sonntag bei der „Special Edition“ vom „Tag der Überflieger“ in Essen-Überruhr zu bestaunen. Mit einer Steigerung auf 6,57 Meter überzeugte besonders Weitspringerin Merle Homeier. Im Hochsprung kommen Mateusz Pryzbylko und Tobias Potye immer besser in Schwung.
Silke Bernhart

Mit einer Bestmarke von 6,45 Metern war Weitspringerin Merle Homeier (LG Göttingen) nach Essen-Überruhr gereist. Mit einem neuen Hausrekord von 6,57 Metern konnte die 20-Jährige die Rückreise antreten – ein weiterer Satz auf 6,54 Metern unterstrich, dass die Dritte der Hallen-DM in starker Form ist.

„Mit dieser Leistung bin ich außerordentlich zufrieden“, erklärte Trainer Frank Reinhardt, der aufgrund eines guten Saison-Auftakts von 6,43 Metern in der Vorwoche in Hannover nicht sonderlich überrascht über die Steigerung war. „Merle hat die Corona-Zeit trotz schwieriger Bedingungen gut genutzt, sie war sehr fleißig und sehr zielstrebig“, lobte er seinen Schützling.

Dahinter konnten auch Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,45 m) und Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6,37 m) mit ihren Leistungen zufrieden sein. Die Leverkusenerin steigerte ihre Freiluft-Bestmarke um 37 Zentimeter – Rückenwind dürfte der Saison-Einstieg von 11,30 Sekunden über 100 Meter verliehen haben. „Sie hat einen wahnsinnig schnellen Fuß und mit einem Anlauf von 12 Schritten ihr Geschwindigkeits-Potenzial längst noch nicht erreicht“, verriet Heimtrainer Hans-Jörg Thomaskamp. Dennoch soll nun zunächst wieder der Sprint im Fokus stehen.

Neele Eckhardt ungefährdet

Die Deutsche Hallenmeisterin im Dreisprung Neele Eckhardt (LG Göttingen) machte im ersten Versuch mit 13,73 Metern den Sack zu. Weiter ging es nicht hinaus, am nächsten kam ihr noch mit 13,45 Metern EM-Teilnehmerin Jessie Maduka (ART Düsseldorf). „Neele ist eigentlich in guter Verfassung. Sie hatte in Göttingen die Erlaubnis, das Stadion zu nutzen, und konnte daher gut trainieren“, sagte Trainer Frank Reinhardt. „Für sie ist die Motivation das Problem, wenn sie nicht so richtig gefordert wird. Es fehlt dann ein bisschen Spannung für den Wettkampf-Modus.“

Ähnlich souverän ging im Hochsprung der Sieg an Christina Honsel (TV Wattenscheid 01). Nach einem sauberen Sprung über 1,84 Meter ließ sie gleich 1,90 Meter auflegen – dieses Mal jedoch noch vergeblich. „Ich habe meinen Anlauf umgestellt, daher fehlt noch die Routine“, erklärte die Vize-Europameisterin der U23 am Stadion-Mikrofon gegenüber Sprecher und Organisator Tim Husel. Für die DM in Braunschweig habe sie sich aber wieder Höhen in Richtung 1,90 Meter oder sogar 1,92 Meter – Bestleistung – vorgenommen.

Drei Hochspringer über 2,22 Meter

Im Hochsprung der Männer zeigten sowohl der Europameister aus Leverkusen Mateusz Przybylko als auch der Deutsche Hallen-Vizemeister Tobias Potye (LG Stadtwerke München) ansteigende Form und überquerten ebenso wie der siegreiche Niederländer Douwe Amels (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,22 Meter. Mit 2,16 Metern konnten daneben auch Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) und der weitere Leverkusener Florian Hornig (Bestleistung) überzeugen.

Es war ein Wettbewerb, der Bundestrainer Hans-Jörg Thomaskamp optimistisch stimmte. „Da war Feuer drin und Kampfgeist“, sagte er, und: „Es war ein wichtiges Event! Wir sind den Veranstaltern mit Tim Husel an der Spitze sehr dankbar, dass sie das mit viel Engagement auf die Beine gestellt haben.“

Mateusz Przybylko habe nach einem schlechten Einspringen und anfänglichem Hadern immer besser in den Wettkampf gefunden und es schließlich geschafft, sich besser auf sich selbst zu konzentrieren. „Von Wettkampf zu Wettkampf wird jetzt die Selbstsicherheit kommen“, blickte Hans-Jörg Thomaskamp voraus. Denn dass die Form stimmt, hätten sowohl eine Leistungsdiagnostik als auch ein 14-tägiges Trainingslager in Kienbaum gezeigt.

Maximilian Entholzner vor Bennet Vinken

Bei Gegenwind von 1,3 Metern pro Sekunde gelang dem Deutschen Meister Maximilian Entholzner (LAC Passau) im Weitsprung der Männer der beste Versuch – und das gleich in Runde eins. 7,83 Meter konnte kein Konkurrent toppen, auf Platz zwei gab es dennoch Grund zur Zufriedenheit: Bennet Vinken (Hamburger SV), im Vorjahr Deutscher U20-Meister, steigerte seine Saison-Bestmarke auf 7,56 Meter.

Ähnlich weit sprang U18-Athlet Oliver Koletzko (Wiesbadener LV), der seinen 7,72 Metern aus der Vorwoche am Sonntag 7,42 Meter folgen ließ. Dahinter sammelte der Deutsche U18-Meister des Vorjahres Carl Junior Mireku Boateng (Hamburger SV) nach schwerer Fußverletzung mit 7,11 Metern weiter Wettkampf-Praxis.

Im Hochsprung der männlichen U20 steigerte sich Jonas Pomsel (SC Potsdam) auf 2,13 Meter. In der weiblichen U20 gingen für Siegerin Charlotte Haas (LG Bünde-Ahle/Löhne) und Siebenkämpferin Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) 1,77 Meter in die Ergebnislisten ein. Dreispringerin Ruth Hildebrand (MTG Mannheim), gerade erst in die U18-Altersklasse aufgerückt, glänzte mit neuer Bestleistung von 12,80 Metern.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…

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