| Tallinn

U23-EM Tag 4 | Merle Homeier fliegt mit Bestleistung zu Silber

Der Weitsprung der U23-EM in Tallinn entpuppte sich zu einem hochklassigen und spannenden Zentimeter-Fight, in dem auch beide DLV-Athletinnen vorne mitmischten. Am Ende jubelte Merle Homeier mit Bestleistung über Silber, Lea-Sophie Klik wurde Fünfte.
Silke Bernhart

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Gleich der erste Versuch saß. Und wie! Merle Homeier (LG Göttingen) setzte im Weitsprung-Finale den allerersten Akzent, der die Konkurrenz kurzzeitig in eine Schockstarre versetzte: 6,69 Meter und Bestleistung bei perfektem Rückenwind von 1,9 Metern pro Sekunde. Sollte das schon die Medaille wert sein? Während die Konkurrenz erst langsam in Schwung kam, legte die Deutsche selbst in Runde zwei noch einmal mit 6,68 Metern nach. Dann aber wurde es richtig spannend.

Auf der schnellen Bahn von Tallinn und mit unterstützendem, teils unzulässig starkem Rückenwind liefen fast alle Athletinnen zu Höchstleistungen auf und überboten sich Runde um Runde gegenseitig. Auch Lea-Sophie Klik (LAC Erdgas Chemnitz) meldete sich mit starken 6,56 Metern zu Wort, 15 Zentimeter über Bestleistung, allerdings mit zu viel Wind. Zwischenzeitlich bescherte ihr dieser Sprung den zweiten Platz, dann aber zogen noch drei Athletinnen vorbei.

An der Spitze thronte lange weiter Merle Homeier. Erst näherte sich ihr die Britin Lucy Haddaway bis auf sechs Zentimeter, dann die Ungarin Petra Farkas bis auf drei. Und Farkas hatte damit noch nicht das letzte Wort gesprochen: Mit 6,73 Metern schnappte sie sich im vierten Versuch die Führung und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab. Merle Homeier konnte bei ihren vierten internationalen Nachwuchs-Meisterschaften über ihre erste Medaille jubeln, und die glänze in Silber. Lea-Sophie Klik feierte mit Rang fünf einen Achtungserfolg zwei Jahre nach Platz acht bei der U20-EM 2019.

"Ich wollte die Medaille"

"Das war ein Wahnsinns-Wettkampf", bestätigte Merle Homeier anschließend im Interview. "Ich kann's noch gar nicht so richtig glauben. Der erste Sprung hat direkt gepasst, dann hatte ich ein paar Schwierigkeiten, habe Nasenbluten bekommen und musste auch den dritten Versuch auslassen. Anschließend war mir ein bisschen schwummrig und es hat ein bisschen die Kraft gefehlt. Aber: Ich wollte die Medaille, jetzt habe ich die Medaille, das ist super, ich bin zufrieden!"

Etwas zwiespältiger fiel die Bilanz bei Lea-Sophie Klik aus: "Erst freut man sich und ist mega happy über die klasse Bestleistung. Aber dann will man vielleicht trotzdem noch ein bisschen mehr. Ich bin nicht enttäuscht, aber ich hätte mich auch über eine noch bessere Weite gefreut. Die Anlage ist super, bei den 6,56 Metern konnte ich das erste Mal so richtig frei laufen."
 

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