Weitere Glanzlichter des Wochenendes: Mehrere Bestmarken, ein Comeback und ein M45-Weltrekord

Bei Landesmeisterschaften und kleineren Sportfesten sind am Wochenende weitere DLV-Asse in die Hallensaison eingestiegen. Ricarda Lobe feierte dabei ein Comeback, das sie direkt an die deutsche Spitze brachte, und Niklas Kaul konnte eine Bestmarke verbuchen. Weiter Vollgas gibt in der M45-Altersklasse der einstige Staffel-Europameister Alexander Kosenkow.

Niklas Kaul stellt Hallen-Bestzeit auf

Der prominenteste Teilnehmer der Hallen-Landesmeisterschaften von Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen war am Samstag Niklas Kaul. Der Zehnkampf-Europameister vom USC Mainz stellte beim ersten seiner zwei geplanten Hallenstarts über 60 Meter Hürden direkt eine Bestzeit auf: In 8,23 Sekunden war er beim Sieg des Lauterers Moritz Heene (8,15 sec) eine Hundertstel schneller als bei seinem bisher besten Hallenrennen.

Auch seine Trainingspartnerin, die Olympia-Siebte im Siebenkampf Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt), unterzog sich außer Wertung über 60 Meter (7,72 sec) und im Weitsprung (5,68 m) einem Formtest. Im Kugelstoßen setzte sich der Deutsche Meister von 2021 Dennis Lukas (LG Idar-Oberstein) mit 18,30 Metern klar durch. sb
 

Ricarda Lobe zurück an der deutschen Spitze

Mit einer Hürden-Zeit von 8,29 Sekunden hat sich die Deutsche Meisterin von 2021 Ricarda Lobe (MTG Mannheim) aus einer langen Verletzungspause zurückgemeldet. Die 28-Jährige platzierte sich damit direkt gemeinsam mit der Wattenscheiderin Monika Zapalska an der Spitze der deutschen Hallen-Bestenliste. Auch ihre Trainingspartner Lucas Ansah-Pepra und Owen Ansah (beide Hamburger SV) gaben in ihrer Trainingshalle ihren Einstand in die Hallensaison: Im ersten Einlagelauf hatte der Deutsche Meister über 100 und 200 Meter Owen Ansah in 6,70 Sekunden die Oberhand, im zweiten Einlagelauf setzte sich der Deutsche Hallenmeister Lucas Ansah-Peprah in 6,71 Sekunden durch. sb
 

Guter Einstand von Göttingens Springerinnen 

Im Freien ist Kira Wittmann (LG Göttingen) in der vergangenen Saison bei 13,90 Metern angekommen. Zum Auftakt in die Hallensaison flog die Dreispringerin am Wochenende bei den gemeinsamen Hallenmeisterschaften von Niedersachsen und Bremen mit 13,62 Metern direkt bis auf zwei Zentimeter an ihren Hallen-Hausrekord heran. Einen weiteren Sieg für die Trainingsgruppe vom Frank Reinhardt verbuchte EM-Teilnehmerin Merle Homeier (LG Göttingen), die sich mit 6,39 Metern souverän im Weitsprung durchsetzte. Mit einem deutlichen 800-Meter-Sieg sorgte darüber hinaus auch ein Göttinger Läufer für eines der Highlights: Luis Oberbeck legte 1:49,72 Minuten die erste deutsche Zeit des Jahres unter 1:50 Minuten hin.

Ein ungewöhnliches Double mit dem Sieg im Kugelstoßen (13,99 m) sowie dem Titel über 60 Meter (7,40 sec) feierte Talea Prepens (TV Cloppenburg). Zehnkämpfer Malik Diakité (Hannover 96) ließ als Sieger über 400 Meter in 49,17 die Spezialisten hinter sich. Und auch sein Trainingspartner Marcel Meyer gelang über 60 Meter Hürden in 8,08 Sekunden als Sieger ein Ausrufungszeichen vor seinem Siebenkampf am kommenden Wochenende in Aubière (Frankreich). sb

Maja Schorr über 800 Meter mit U20-Landesrekord

Die 18-jährige Maja Schorr (SV GO! Saar 05 Saarbrücken) hat am Samstag bei den Hallen-Landesmeisterschaften in Saarbrücken für das Highlight gesorgt. In 2:06,85 Minuten stellte die 400-Meter-Speziaistin über 800 Meter im Alleingang einen neuen U20-Hallenrekord für das Saarland auf. „Ich wollte die erste Hälfte in 60 Sekunden angehen, war aber etwas zu schnell. Daher wurde es hinten richtig schwer. Ich bin aber voll zufrieden“, lautete ihr Fazit.

Bei den Frauen überzeugte Selma Benfares (LC Rehlingen) ebenfalls im Alleingang in starken 9:14,92 Minuten über 3.000 Meter. Über 60 Meter Hürden steigerte Abigail Adjei (SV GO! Saar 06 Saabrücken) ihre Saisonbestleistung als Siegerin auf 8,48 Sekunden. Tim Vielhauer (LAZ Saarbrücken) holte sich in seinem ersten Männerjahr den Titel über 200 Meter und verbesserte sich auf 21,87 Sekunden. Ein weiteres starkes Jugendresultat lieferte Lennart Zehfeld (LC Rehlingen) in 8:32,47 Minuten über 3.000 Meter. Manuel Keil
 

Nächster M45-Weltrekord für Alexander Kosenkow

Der frühere Staffel-Europameister Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) ließ im 200-Meter-Vorlaf in Dortmund ein weiteres Mal seine Klasse aufblitzen, als er in der Klasse M45 den Senioren-Weltrekord von Jochen Gippert von 22,46 auf 22,30 Sekunden verbesserte. Tags zuvor hatte er mit 7,05 Sekunden über 60 Meter bereits seine weiterhin bemerkenswerte Form angedeutet. „Jetzt möchte ich in der aktuellen Hallensaison nur noch unter sieben Sekunden kommen", sagte er.

Über 60 Meter der Frauen konnte Yasmin Kwadwo in 7,41 Sekunden ihren Titel vor Kathrin Grenda (beide LC Paderborn, 7,59 sec) und Johanna Marie Bechthold (TV Wattenscheid 01, 7,60 sec) verteidigen. Die 32-Jährige erreichte damit die gleiche Zeit wie bei ihrem letztjährigen Titelgewinn. Bei den Männern feierte Sieger Joshua Koßmann mit einer Steigerung auf 6,76 Sekunden einen erfolgreichen Einstand für den TV Wattenscheid 01. „Ich hatte ein wenig Bammel vor dem Lauf, denn ich hatte eine Verletzung im rechten Beuger", berichtete er. "Daher habe ich mich auch im Vorlauf  zurückgehalten. Ich bin unwahrscheinlich happy, denn mit einem angeschlagenen Beuger Bestzeit zu laufen und dann noch zu gewinnen, damit hätte ich nicht gerechnet."

Weiter aufwärts geht es mit U23-Athlet Till Marburger (LG Olympia Dortmund), der im Stabhochsprung seine diesjährige Hallenbestleistung von 4,90 Meter auf 5,12 Meter verbesserte und damit seinen ersten Titel bei den Männern gewann. In der 3x1.000-Meter-Staffel setzten sich die Wattenscheider Mittelstreckler Maximilian Feist, Marius Probst und Constantin Feist in 7:17,83 Minuten vor der LG Olympia Dortmund durch. Beide Staffeln qualifizierten sich damit die Titelkämpfe der Langstaffeln, die am 25./26. Februar im Rahmen Jugend-Hallen-DM in Dortmund ausgetragen werden. Einen Tag später konnte Marius Probst auch über 3.000 Meter in 7:57,15 Minuten überzeugen. Peter Middel/sb
 

Marius Karges feiert Einstand mit dem Zwei-Kilo-Diskus

Die Hessischen Meisterschaften im Winterwurf waren am Sonntag eine klare Angelegenheit für die starken Werferinnen und Werfer von Eintracht Frankfurt. Der U20-Weltmeister im Diskuswurf Marius Karges feierte dabei seinen Einstand mit dem zwei Kilo schweren Männer-Diskus. Bei seiner Premiere landete die Scheibe dreimal jenseits der 57-Meter-Marke, sein weitester Wurf wurde mit 57,67 Metern vermessen. Disziplinkollegin Katja Seng, Achte der U20-WM, holte sich mit 49,88 Metern den Frauen-Sieg. U18-Europameisterin Curl Brown startete in der U18 mit 46,89 Metern ins Wettkampf-Jahr. Im Hammerwurf war Olympia-Teilnehmerin Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) mit 64,34 Metern eine Klasse für sich. sb
 

Steven Richter dicht an der 60-Meter-Marke

Ein weiteres großes Wurftalent präsentierte sich am Samstag beim Wurfmeeting der Halleschen Leichtathletik-Freunde in Halle/Saale: Steven Richter (LV 90 Erzgebirge), im Diskuswurf im Vorjahr die Nummer drei der Welt in der U20, kam mit dem Männer-Diskus bis auf 59,61 Meter. Seine Bestmarke steht bei 61,13 Metern. In der U20 konnten zwei Kugelstoß-Spezialisten, der Vierte der U20-WM Lukas Schober (SG Weißig 18,61; 50,36 m) und Jolina Lange (LV 90 Erzgebirge; 41,97 m), Fünfte der U18-EM, auch mit dem Diskus gute Resultate erzielen. sb
 

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