| DM Kassel

20,02 Sekunden – Joshua Hartmann pulverisiert deutschen Rekord

Mit einem deutschen Rekord über 200 Meter hat Joshua Hartmann am Sonntag die Deutschen Meisterschaften in Kassel gekrönt. Der 24-Jährige blieb in 20,02 Sekunden um 18 Hundertstel unter der bisherigen Bestmarke von Tobias Unger (20,20 sec).
Jan-Henner Reitze

Das war ein Rennen, das in die DLV-Sprintgeschichte eingehen wird. Bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel ist Joshua Hartmann (ASV Köln) die 200 Meter am Sonntag in 20,02 Sekunden gesprintet. Dabei wäre vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen. Der 24-Jährige riss schon mehrere Meter vor dem Ziel die Arme hoch, als wäre ihm schon klar, dass ihm das bisher beste Rennen seiner Karriere gelungen war.

Eine Zeit unter 20 Sekunden ist vielleicht nur aufgeschoben. Der Rückenwind war mit 0,6 m/sec nicht übermäßig stark. „Ich habe mir den Rekord in diesem Jahr vorgenommen und ich möchte auch noch unter 20 Sekunden bleiben“, erklärte der Deutsche Meister am Stadionmikrofon, der nebenbei auch seinen ersten DM-Titel holte.

Ein Baustein des Erfolgs des Schützlings von Trainer Jannik Engel: Starts in der Diamond League gegen starke internationale Konkurrenz. Unter anderem war der neue Deutsche Meister dabei in Oslo (Norwegen) auf der ungünstigen Innenbahn schon 20,39 Sekunden gesprintet. Im regnerischen Stockholm (Schweden) belegte der EM-Fünfte am vergangenen Wochenende außerdem Rang drei über 100 Meter (10,23 sec). Das war der erste Podestplatz eines DLV-Sprinters in der Geschichte der Diamond League.

Joshua Hartmann knackt auch Olympia- und WM-Direkt-Norm

Der bisherige deutsche Rekord ist auch bei Deutschen Meisterschaften aufgestellt worden. Tobias Unger war im DM-Finale 2005 in Wattenscheid 20,20 Sekunden gelaufen. Der 43-Jährige war auch der bisher letzte DLV-Sprinter in einem Einzelfinale bei WM- und Olympia. 2004 in Athen (Griechenland) und 2005 in Helsinki (Finnland) hatte er jeweils Rang sieben über 200 Meter belegt.

Joshua Hartmann kann dank seiner Steigerung endgültig mit seinem ersten WM-Einzelstart planen. Mit seinem Rekord knackte er auch deutlich die Direkt-Norm (20,16 sec) für die WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August) und die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris (Frankreich). Seine bisherige Bestzeit (20,33 sec) stammte aus dem EM-Halbfinale im vergangenen Jahr.

Mit Bestzeit auf den zweiten Platz der DM in Kassel sprintete Kevin Ugo (TV Wattenscheid 01; 20,64 sec) vor Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach; 20,70 sec).

Die Top-Ten der ewigen DLV-Bestenliste:

20,02 sec | Joshua Hartmann (ASV Köln), 2023
20,20 sec | Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim /Ludwigsburg), 2005
20,23 sec | Frank Emmelmann (SC Magdeburg), 1985
20,27 sec | Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer Leverkusen), 2016
20,29 sec | Julian Reus (TV Wattenscheid 01), 2017
20,35 sec | Owen Ansah (Hamburger SV), 2021
20,36 sec | Sebastian Ernst (FC Schalke 04), 2004
20,37 sec | Eugen Ray (SC Chemie Halle), 1977
20,37 sec | Jürgen Evers (LG Salamander Kornwestheim), 1983
20,37 sec | Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach), 2007

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