| Diamond-League-Finale

Vorhang in Eugene fällt mit internationaler Prominenz und dreifacher deutscher Beteiligung

Am kommenden Wochenende richtet Eugene zum ersten Mal das zweitätige Finale der Diamond League aus. Zahlreiche Weltmeisterinnen und Weltmeister wollen nach ihren Coups von Budapest nun auch das Preisgeld für den Gesamtsieg bei der prestigeträchtigen Wettkampfserie einstreichen. Aus deutscher Sicht stellen sich ein Sprinter und zwei Diskuswerferinnen der starken Konkurrenz.
Svenja Sapper

Ein letztes Mal versammelt sich die geballte Weltelite der Leichtathleten – und das an der WM-Stätte des Vorjahres. Nachdem Eugene im vergangenen Jahr die Weltmeisterschaften ausrichtete, empfängt die Universitätsstadt im US-Bundesstaat Oregon am bevorstehenden Wochenende die Top-Athletinnen und Athleten im Rahmen des Diamond-League-Finals. Die Entscheidungen im Kampf um den Diamanten, 30.000 US-Dollar Preisgeld und eine Wildcard für die WM in Tokio (Japan) 2025 locken insgesamt 27 Weltmeisterinnen und Weltmeister von Budapest (Ungarn) nach Eugene. 

Ein Deutscher Rekordler und zwei WM-Finalistinnen treten ebenfalls die Reise über den großen Teich an. Über 100 Meter hat es Joshua Hartmann ins Feld geschafft, der Kölner ist jedoch als Einziger der neun Starter noch nie unter zehn Sekunden geblieben. Die Konkurrenz um Weltmeister Noah Lyles (USA), den WM-Zweiten Letsile Tebogo aus Botswana sowie Afrikarekordler Ferdinand Omanyala und Hallen-Weltrekordler Christian Coleman (USA) ist in anderen Dimensionen unterwegs.

Das Rennen der Frauen ist mit den Gold- und Silbermedaillengewinnerinnen von Budapest, Sha’Carri Richardson (USA) und Shericka Jackson, sowie der Dreifach-Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (beide Jamaika) ähnlich gut besetzt. Die meisten Punkte in der Diamond-League-Serie hat bislang Marie-Josee Ta Lou aus der Elfenbeinküste erzielt, die nach Rang vier im WM-Finale sicherlich zurückschlagen will. Shericka Jackson, die bei der WM in 21,41 Sekunden bis auf sieben Hundertstel an den Uralt-Weltrekord von Florence Griffith-Joyner heransprintete, ist über 200 Meter noch stärker einzuschätzen. 

Pudenz und Vita in erlesenem Diskus-Feld

Am Sonntag steigen dann Kristin Pudenz (SC Potsdam) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg) in den Diskus-Ring, gemeinsam mit fünf weiteren Athletinnen, die alle im WM-Finale standen. Laulauga Tausaga und Valarie Allman, die in Budapest einen US-Doppelsieg landeten, wollen vor Heim-Publikum erneut punkten und im besten Fall die Trophäe erringen. Gefährlich werden könnten ihnen vor allem die WM-Vierte Jorinde van Klinken (Niederlande) und die zweimalige Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien). 

Eine Wildcard bescherte Jakob Ingebrigtsen einen 3.000-Meter-Startplatz. Im Fall eines Sieges erhält er nicht denselben Lohn wie reguläre qualifizierte Athleten. Der Norweger ist außerdem für die Meile gemeldet, in den sozialen Medien wird bereits über einen Weltrekordversuch spekuliert. Über 3.000 Meter müsste er dafür 7:20,67 Minuten unterbieten, die der Kenianer Daniel Komen 1997 erzielte. Die Bestmarke über die Meile steht seit 1999 bei 3:43,13 Minuten, gehalten von Marokkos Lauflegende Hicham El Guerrouj, dem Ingebrigtsen vergangene Woche in Brüssel (Belgien) bereits den 2.000-Meter-Weltrekord entriss. 

Apropos Weltrekordler: Davon gibt es in Eugene reichlich viele zu bestaunen. Die Starterfelder bilden einen Mix aus Superstars und neuen Gesichtern, die sich in diesem Jahr in der Leichtathletik-Welt einen Namen gemacht haben. Die Weltrekordler Karsten Warholm (Norwegen; 400 m Hürden) und Armand Duplantis (Schweden; Stabhochsprung) haben sich ebenso angekündigt wie etwa Speerwerferin Haruka Kitaguchi aus Japan, die nach WM-Bronze 2022 nun als Weltmeisterin den großen Durchbruch geschafft hat – und in Brüssel mit Weltjahresbestleistung (67,38 m) zeigte, dass sie nach dem Saisonhöhepunkt noch in Bestform ist. 

Weltmeister und Weltrekordlerinnen

Im Speerwurf der Männer möchte Anderson Peters (Grenada) nach dem WM-Aus in der Qualifikation sicher wieder glänzen. 2022 wurde er in Eugene Weltmeister. In diesem Jahr ging der Titel an den indischen Olympiasieger Neeraj Chopra, der ebenso wie der WM-Dritte Jakub Vadlejch aus Tschechien ebenfalls nach dem Diamanten greifen will. Der WM-Vierte Julian Weber (USC Mainz) hat die Saison nach dem ISTAF in Berlin beendet. 

Große Favoritin über 400 Meter Hürden ist Weltmeisterin Femke Bol (Niederlande). Über die Hindernisse gehen Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia) nach ihrer Weltbestleistung über 2.000 Meter Hindernis und Winfred Mutile Yavi (Bahrain) nach ihrem WM-Titel mit dem meisten Rückenwind ins Rennen. Auch über 1.500 Meter und im Dreisprung sind mit der Kenianerin Faith Kipyegon und der Venezolanerin Yulimar Rojas die amtierenden Weltmeisterinnen und Weltrekordlerinnen vertreten. 

Weltmeister und Weltrekordler ist auch Ryan Crouser. Fünf der zehn besten Stöße seiner Karriere gelangen ihm in Eugene. Bei den Frauen ist mit Chase Ealey, die in Budapest Gold holte, ebenfalls eine US-Amerikanerin favorisiert. Das Zeug zum Publikumsliebling hat auch Katie Moon. Vergangenes Jahr wurde die Stabhochspringerin im Hayward Field Weltmeisterin. In diesem Jahr teilte sie sich mit Nina Kennedy (Australien) den Titel und ist beim finalen Kräftemessen ebenfalls aussichtsreich.  

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