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Sophie Weißenberg, Lindon Victor & Co. lassen die Saison in Talence ausklingen

Zum Abschluss der Leichtathletik-Saison trifft sich die Mehrkampf-Familie in Frankreich: Beim hochkarätig besetzten „Décastar“-Meeting in Talence sind neben dem WM-Dritten Lindon Victor aus Grenada auch drei DLV-Asse mit von der Partie.
Svenja Sapper

Am Ende einer langen Saison ist die Mehrkampf-Elite noch nicht satt: Kommendes Wochenende steigt in Talence (Frankreich) das letzte „Familientreffen“ der Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen für dieses Jahr. Neben einem gelungenen Saison-Abschluss geht es für die Athletinnen und Athleten auch um den Gesamtsieg bei der World Athletics Combined Events Tour. Wie üblich ist das „Décastar“ Meeting, bei dem Kevin Mayer (Frankreich) vor fünf Jahren den bis heute gültigen Weltrekord erzielte, der letzte Wettkampf der Serie, in der die konstantesten Allrounder ermittelt werden. 

Bei den Frauen führt eine deutsche Athletin derzeit in der Zwischenwertung: Sophie Weißenberg. Die Leverkusenerin hat sich nach drei starken Ergebnissen in Götzis (Österreich; 6.375 pt), Ratingen (6.247 pt) und Budapest (Ungarn; 6.438 pt) entschieden, in Talence ein viertes Mal anzugreifen. Gefordert wird die WM-Siebte von mehreren Weltklasse-Siebenkämpferinnen, die sich ebenfalls auf den Weg nach Frankreich machen. 

Gemeldet ist unter anderem die Olympia-Dritte Emma Oosterwegel. Die Niederländerin landete bei der WM in Budapest als Fünfte zwei Plätze vor Sophie Weißenberg. Im vergangenen Jahr siegte sie in Talence punktgleich mit der Österreicherin Ivona Dadic, die diesmal nicht am Start sein wird – wohl aber deren Landsfrau Verena Mayr, WM-Dritte von 2019 und Inhaberin des österreichischen Rekordes. Die 28-Jährige konnte in diesem Jahr mit 6.023 Punkten noch nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen. 

Sandrina Sprengel im Konzert der Großen

Die beste WM-Platzierung ging in Budapest auf das Konto von Xénia Krizsán, die vor Heim-Publikum Vierte wurde. Wenn sie ihre Top-Form konservieren konnte, ist in Talence möglicherweise die Olympia-Norm von 6.480 Punkten in Reichweite, die sie bei der WM um einen einzigen Zähler verfehlte. Den besten Hausrekord aller Teilnehmerinnen bringt mit 6.703 Punkten die US-Amerikanerin Annie Kunz mit. In derartige Punkte-Regionen konnte sie jedoch nur bei ihrem besten Siebenkampf vor zwei Jahren vorstoßen. Aus der Schweiz kommt mit Annik Kälin die Dritte der EM in München, die bei der WM vorzeitig aussteigen musste.    

Mit diesen Athletinnen darf sich auch eine junge deutsche Siebenkämpferin messen: U20-Europameisterin Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) brach kürzlich voller Vorfreude Richtung Frankreich auf. Sie hat die 6.000-Punkte-Barriere bislang einmal in ihrer Karriere geknackt. In Jerusalem (Israel) triumphierte die 19-Jährige mit 5.928 Zählern und erlebt in Talence nun das erste Kräftemessen mit den Aktiven. 

Lindon Victor im starken Zehnkampf-Feld der Gejagte

Ein bisschen besser kennt sich im Stadion von Talence vermutlich Manuel Eitel aus. Der Ulmer, nach der Absage von Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) einziger Deutscher im Zehnkampf-Feld, stellte im Vorjahr mit 8.193 Punkten eine neue Zehnkampf-Bestleistung auf, die er in diesem Jahr in Götzis auf 8.351 Punkte steigerte. Anschließend belegte er mit 8.191 Zählern Rang elf bei den Weltmeisterschaften in Budapest. Beim dritten Zehnkampf der Saison kann auch er noch eine Top-Platzierung bei der Combined Events Tour anpeilen. 

Dem 26-Jährigen steht ein Wiedersehen mit dem Vorjahressieger und WM-Dritten bevor: Lindon Victor (Grenada) ist mit seiner in Budapest erreichten Bestmarke von 8.756 Punkten der klare Favorit. Im zurückliegenden Jahr lieferte er in Talence zum Saison-Abschluss mit 8.550 Punkten ein bemerkenswertes Ergebnis ab. Eine Saison mit Höhen und Tiefen erlebte bislang der Europameister von 2016 Thomas van der Plaetsen. Der Belgier bestritt bislang drei Zehnkämpfe, beendete aber nur den in Ratingen. 

Gut für Ergebnisse im Bereich der Bestmarke von Manuel Eitel sind mit Pawel Wiesiolek (Polen), Devon Williams (USA) und Ondrej Kopecky (Tschechien) noch einige weitere Athleten, die allesamt persönliche Rekorde von etwa 8.300 Punkten vorweisen können. Am Wochenende wird sich zeigen, wie viel die Beine Mitte September noch hergeben. 

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