| Mehrkampf-Meeting

Talence Tag 2 | Manuel Eitel schließt die Saison mit Podestplatz ab

Zehnkämpfer Manuel Eitel hat am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Talence noch einmal einen guten Eindruck hinterlassen. Als Zweiter stellte er sein zweitbestes Karriere-Ergebnis exakt ein. Bei den Frauen hatte Sophie Weißenberg in der abschließenden Disziplin mit Schmerzen zu kämpfen.
Svenja Sapper

In der zehnten Disziplin spielte sich am Sonntag beim Mehrkampf-Meeting in Talence (Frankreich) ein bemerkenswertes Schauspiel ab. Denn es war Teamwork gefragt für die Mission, dem souverän in Führung liegenden Heim-Favoriten Makenson Gletty zur Olympia-Norm zu verhelfen. Erst verdingte sich der US-Amerikaner Devon Williams, der später ausstieg, als Tempomacher. Dann agierte der junge Belgier Jente Hauttekeete als Zugpferd, drehte sich zwischendurch mehrmals nach dem Franzosen um und gab ihm Handzeichen. 

Doch obwohl Makenson Gletty einen beeindruckenden Endspurt auspackte, blieben ihm die anvisierten 8.460 Punkte verwehrt. In 4:27,46 Minuten gab es eine neue Bestzeit, mit 8.443 Punkten einen neuen Zehnkampf-Hausrekord – und obendrein einen deutlichen Sieg vor Heim-Publikum. Unter anderem starke Ergebnisse über 110 Meter Hürden (14,01 sec) und im Stabhochsprung (5,07 m) hatten ihm den Weg zu diesem Resultat geebnet. 

Punktlandung für Manuel Eitel

Dem zweitplatzierten Manuel Eitel gelang ein kleines Kunststück: Der Ulmer erzielte mit 8.193 Zählern exakt dieselbe Punktzahl wie beim „Décastar“-Meeting des Vorjahres. Auch damals hatte er am Ende auf Rang zwei gelegen. Somit gingen für ihn zwei Punkte mehr in die Ergebnisliste ein als bei der WM in Budapest (Ungarn), einzig bei seiner Zehnkampf-Bestleistung in Götzis (Österreich), wo er 8.375 Punkte gesammelt hatte, war er besser. Mit einer neuen Speerwurf-Bestmarke (63,68 m) und dem drittschnellsten 1.500-Meter-Rennen seiner Karriere (4:39,27 min) sorgte der 26-Jährige für einen geglückten Saison-Abschluss. 

Das Podium komplettierte der Vorjahressieger, der als WM-Dritter zudem als Favorit nach Talence gereist war: Lindon Victor (Grenada). Der 8.700-Punkte-Mann ließ es diesmal etwas ruhiger angehen, mit 7.980 Zählern verfehlte er die 8.000-Punkte-Grenze knapp. 5:01,81 Minuten reichten über 1.500 Meter, um 29 Punkte Vorsprung auf Baptiste Thiery ins Ziel zu retten. Der Franzose, der im Stabhochsprung schon 5,72 Meter geschafft hat, kam in seiner Paradedisziplin mit 5,37 Metern am höchsten. 

Sophie Weißenberg von Schmerzen ausgebremst

Ihren vierten Siebenkampf der Saison beendete Sophie Weißenberg an ihrem 26. Geburtstag mit einem sechsten Rang. Nach dem ersten Tag hatte die Leverkusenerin noch in Führung gelegen. Im Weitsprung und Speerwurf trumpfte dann aber die Konkurrenz groß auf: Erst setzte Annik Kälin (Schweiz) 6,67 Meter in den Sand. Dann feuerte Emma Oosterwegel ihren Speer auf 56,66 Meter. 

Für Sophie Weißenberg sprangen mit 6,18 Metern im Weitsprung und 43,42 Metern mit dem Speer zunächst ordentliche Ergebnisse heraus. Die 800 Meter wurden hingegen hart: 2:32,65 Minuten, gelaufen mit angezogener Handbremse, sorgten dafür, dass das Geburtstagskind noch auf den sechsten Platz (6.055 pt) zurückfiel. Im Ziel musste der rechte Fuß gekühlt werden, auch die Ehrenrunde absolvierte die Leverkusenerin auf zwei Kolleginnen gestützt. 

Groß war der Jubel bei Emma Oosterwegel, die nach einem gut eingeteilten 800-Meter-Lauf (2:13,62 min) 6.495 Punkte einstrich und damit die Olympia-Norm um 15 Zähler überbot. Platz zwei ging mit 6.390 Punkten an Annik Kälin, die sich zum Saisonende stark zurückmeldete, nachdem sie bei der WM noch verletzt aufgegeben hatte. Als Drittplatzierte verbuchte Taliyah Brooks (USA) 6.181 Punkte. Sieben Athletinnen übertrafen die 6.000 Punkte, die siebtplatzierte Isabel Posch um einen Zähler. 

Sandrina Sprengel mit Bestzeit zum Abschluss

Mit einem Ergebnis nicht weit weg von der Punktzahl, die ihr in Jerusalem (Israel) U20-EM-Gold eingebracht hatte, konnte auch Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) zufrieden sein. Begonnen hatte der Tag mit zwei ungültigen Versuchen im Weitsprung – doch die 19-Jährige meisterte die brenzlige Situation und flog im dritten Durchgang auf 5,91 Meter und damit bis auf sieben Zentimeter an ihre Saisonbestleistung heran. 

Im Speerwurf kratzte sie anschließend an der 40-Meter-Marke (39,72 m), bevor sie sich zum Abschluss ihrer langen Saison noch über eine 800-Meter-Bestzeit (2:18,44 min) freuen durfte. Es war das erste Mal, dass sie unter 2:20 Minuten blieb. 5.853 Punkte wurden schließlich notiert – Platz zwölf für die jüngste Siebenkämpferin im Feld. Kommendes Jahr steht ihr die erste Saison bei den Aktiven bevor – der Siebenkampf von Talence hat schon einmal gezeigt, dass sie dieser Herausforderung optimistisch entgegenblicken darf. 

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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