| Frankfurt

Simon Boch und Miriam Dattke geben Startzusagen für Jubiläums-Marathon

Auf den Berlin-Marathon mussten sie krankheitsbedingt verzichten. In Frankfurt nehmen Simon Boch und Miriam Dattke nun Anlauf auf die Olympia-Norm. Die beiden Marathonis aus Regensburg haben sich kurzfristig für einen Start in der Mainmetropole am 29. Oktober entschieden.
Jörg Wenig

„Last Minute“ werden Simon Boch und Miriam Dattke beim 40. Mainova Frankfurt-Marathon am 29. Oktober an den Start gehen. Die beiden Marathonis im Trikot der LG Telis Finanz Regensburg wollen sich auf der schnellen Strecke in eine bestmögliche Position im Hinblick auf die Qualifikation für den olympischen Marathon in Paris (Frankreich) 2024 bringen. Sie gaben kurzfristig ihre Startzusagen. An der Spitze könnte es im Rennen um den Sieg einen ebenso spannenden wie schnellen Kampf geben. Titelverteidiger Brimin Misoi trifft auf den Vorjahres-Zweiten Samwel Mailu.

Herausfordern wird die Kenianer unter anderen Guye Adola. Der Äthiopier ist mit 2:03:46 Stunden einer der schnellsten Läufer, die jemals beim Mainova Frankfurt-Marathon auf der Startliste standen. Bei den Frauen zeichnet sich ein enges Rennen ab, denn gleich fünf Läuferinnen haben Bestzeiten von unter 2:23 Stunden. Für das Jubiläumsrennen erwarten die Veranstalter insgesamt 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon laufen rund 13.000 die Marathondistanz.

Simon Boch sagt zu, Filimon Abraham ab

Mit Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) startet ein Läufer in Frankfurt, dem man im Kampf um einen der maximal drei deutschen Marathon-Startplätze bei den Olympischen Spielen eine Überraschung zutrauen kann. Ursprünglich hatte sich der 29-Jährige, der in diesem Frühjahr den Linz-Marathon mit einer Steigerung auf 2:09:25 Stunden gewonnen hatte, auf einen Start beim Berlin-Marathon vorbereitet. Ein Infekt stoppte ihn jedoch, so dass er nun am 29. Oktober in Frankfurt laufen wird.

Die Mindest-Voraussetzung für eine mögliche Olympia-Qualifikation ist zunächst das Unterbieten der international Norm von 2:08:10 Stunden, was bisher zwei deutschen Läufern gelang. Während Simon Boch kurzfristig starten wird, musste Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) aufgrund einer Verletzung seine Startzusage zurückziehen.

In glänzender Form zeigte sich im Vorfeld des Mainova Frankfurt-Marathon Samwel Mailu. Der Kenianer gewann bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften, die vor gut zwei Wochen in Riga (Lettland) stattfanden, überraschend die Bronzemedaille und steigerte sich dabei auf 59:19 Minuten. Das lässt darauf schließen, dass Samwel Mailu bereit ist für ein sehr schnelles Rennen am Main. Guye Adola (Äthiopien; Bestzeit: 2:03:46 h), Titelverteidiger Brimin Misoi (2:06:11 h) und Mulugeta Uma (Äthiopien; 2:06:07 h) werden in Bestform sein müssen, um Samwel Mailu zu stoppen.

Miriam Dattke hat Bestzeit im Visier

Mit Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) kommt eine Athletin nach Frankfurt, die über die 42,195 Kilometer noch viel Potenzial hat. Dies zeigte sich bei den Europameisterschaften in München, wo sie im vergangenen Jahr nur ganz knapp die Bronzemedaille verpasst und als beste deutsche Läuferin einen hervorragenden vierten Platz belegt hatte. Ihre bisherige Bestzeit von 2:26:50 Stunden spiegelt bei weitem nicht das tatsächliche Leistungsvermögen der 25-Jährigen wider. Ebenso wie Simon Boch war auch sie für den Berlin-Marathon krankheitsbedingt ausgefallen und entschied sich nun für einen Start in Frankfurt.

Da bereits drei deutsche Läuferinnen die Olympia-Norm von 2:26:50 Stunden unterboten haben, müsste Miriam Dattke zumindest unter 2:25:52 Stunden laufen, um eine Chance auf ein Ticket nach Paris zu haben. Das auch im Zeitbereich um 2:24 bis 2:26 Stunden sehr kompakte Frankfurter Elitefeld könnte Miriam Dattke bei der Jagd auf einen Olympia-Startplatz durchaus helfen.

Europäische und globale Elite

Während die Kenianerin Visiline Jepkesho mit einem persönlichen Rekord von 2:21:37 Stunden die Nummer eins auf der Startliste ist, gehören mindestens sechs weitere Athletinnen zu den Favoritinnen. Darunter ist die aktuelle Siegerin des Vienna City Marathons, Magdalyne Masai (Bestzeit: 2:22:16 h), sowie ihre kenianische Landsfrau Agnes Keino, die vor einem Jahr in München den Streckenrekord auf 2:23:26 Stunden verbessert hatte. In sehr guter Form ist zudem Winfridah Moseti (Kenia; 2:23:38 h), die sich im September beim Kopenhagen-Halbmarathon auf vielversprechende 66:40 Minuten steigerte. 

Mit der Vize-Europameisterin von München, Matea Parlov Kostro (Kroatien; Bestzeit: 2:25:45 h), und Stephanie Twell (Großbritannien; 2:26:40 h), die sich vor vier Jahren in Frankfurt erfolgreich für die Olympischen Spiele in Japan qualifiziert hatte, sind zwei starke Europäerinnen in Frankfurt am Start.

Top-Läuferinnen und -Läufer mit persönlichen Bestzeiten: 
 

MÄNNER FRAUEN
Guye Adola (ETH; 2:03:46 h) Visiline Jepkesho (KEN; 2:21:37 h)
Samwel Mailu (KEN; 2:05:08 h) Magdalyne Masai (KEN; 2:22:16 h)
Mulugeta Uma (ETH; 2:06:07 h) Buzunesh Gudeta (ETH; 2:22:38 h)
Brimin Misoi (KEN; 2:06:11 h) Paskalia Jepkogei (KEN; 2:22:47 h)
Albert Kangogo (KEN; 2:07:48 h) Meseret Meleka (ETH; 2:22:52 h)
Dominic Letting (KEN; 2:09:16 h) Agnes Keino (KEN; 2:23:26 h)
Simon Boch (GER; 2:09:25 h) Winfridah Moseti (KEN; 2:23:38 h)
Archie Casteel (SWE; 2:10:49 h) Naom Jebet (KEN; 2:24:33 h)
Tom Anderson (GBR; 2:12:07 h) Viola Kibiwott (KEN; 2:24:54 h)
Dominic Kiptarus (KEN; 2:12:46 h) Sharon Arusho (KEN; 2:25:20 h)
Frank Schauer (GER; 2:13:41 h) Ayantu Demissie (ETH; 2:25:44 h)
  Matea Parlov Kostro (CRO; 2:25:45 h)
  Medina Armino (ETH; 2:26:12 h)
  Stephanie Twell (GBR; 2:26:40 h)
  Miriam Dattke (GER; 2:26:50 h)
  Viktoriya Kaliuzhna (UKR; 2:27:05 h)
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