| Halbmarathon

Arne Gabius Vierter in Berlin

Der Kenianer Richard Mengich hat am Sonntag in 59:58 Minuten den Berliner Halbmarathon gewonnen. Arne Gabius erreichte einen starken vierten Platz (62:45 min).
Jörg Wenig

Deutschlands beste Marathonläufer werden erstmals seit dem Jahr 2000 wieder beim Männerrennen der Olympischen Spiele starten. Das steht nach dem Berliner Halbmarathon am Sonntag fest. Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg), Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und Julian Flügel (Asics Team Memmert) erreichten in Berlin erwartungsgemäß den geforderten Leistungsnachweis des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Nachdem das Trio im vergangenen Jahr bereits die Marathon-Norm von 2:14:00 Stunden unterboten hatte, reichte ihnen in Berlin ein Ergebnis unter 66:30 Minuten als Nachweis über die „halbe Distanz“. Arne Gabius wurde Vierter mit einer deutschen Jahresbestzeit von 62:45 Minuten, Philipp Pflieger lief auf Rang 16 in 64:58 Minuten, Julian Flügel erreichte 65:29 Minuten und Platz 20. Damit werden, sofern sich keiner verletzt, sogar alle drei Olympia-Startplätze besetzt sein.

An der Spitze des Rennens dominierte der Kenianer Richard Mengich am Tag seines 27. Geburtstages mit einer persönlichen Bestzeit von 59:58 Minuten vor Simon Tesfay (Eritrea; 61:00 min) und seinem Landsmann Emmanuel Ngatuny (62:07 min). Für Arne Gabius lief es wiederum nicht optimal beim Berliner Halbmarathon. Im vergangenen Jahr war er aufgrund von Magenproblemen weit abgeschlagen. So schlimm war es dieses Mal nicht, doch die anvisierte deutliche Steigerung seiner Bestzeit von 62:09 Minuten gelang einmal mehr nicht.

Richard Mengich wieder unter einer Stunde

Bei seinem vierten Start beim Berliner Halbmarathon lief Richard Mengich zum größten Erfolg seiner Karriere. Nach 12 Kilometern ließ er seinen schärfsten Konkurrenten, Simon Tesfay, hinter sich und rannte fortan alleine an der Spitze. Der ehemalige Halbmarathon-Weltmeister Wilson Kiprop (Kenia) hatte das Rennen aufgegeben. „Es wurde etwas windig auf der zweiten Hälfte, aber ich wollte unbedingt unter einer Stunde laufen“, sagte Richard Mengich, der seinen vor einem Jahr in Berlin aufgestellten persönlichen Rekord um eine Sekunde unterbot. 2015 war er Vierter mit 59:59 Minuten.

Arne Gabius lief in der Anfangsphase in der Spitzengruppe, verlor dann aber nach rund acht Kilometern den Kontakt und konnte das Tempo nicht mehr halten. In der zweiten Hälfte des Rennens war er auf sich alleine gestellt. „Es hätte schneller sein können, aber ich bin auf einem guten Weg in Richtung Olympia in Rio“, sagte der 35-Jährige, der in drei Wochen den London-Marathon (24. April) laufen wird.

Immerhin erreichte mit Arne Gabius erstmals seit 1999 wieder ein deutscher Läufer eine Platzierung unter den Top Ten beim Berliner Halbmarathon. Das gelang auch Manuel Stöckert (SC Ostheim/Röhn), der sich als Achter auf 63:57 Minuten verbesserte, und dem zehntplatzierten Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid; 64:06 min). Beide werden in drei Wochen in Düsseldorf (24. April) noch versuchen, die Olympia-Norm zu unterbieten. Knapp hinter Hendrik Pfeiffer wurde Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel) zeitgleich Elfter. Während André Pollmächer (Rhein Marathon Düsseldorf) kurzfristig auf seinen Start verzichtete, bestätigten die deutschen Läufer ihren guten Leistungstrend.

Susan Jeptoo abgefangen

Im Rennen der Frauen führte lange Zeit überraschend Susan Jeptoo (Frankreich), die sich mit hohem Tempo an die Spitze gesetzt hatte. Doch erwartungsgemäß gingen der aus Kenia stammenden Läuferin auf der zweiten Hälfte die Kräfte aus. Elizeba Cherono kam immer dichter heran und ging auf dem letzten Kilometer vorbei. „Ich freue mich sehr über diesen Sieg und plane nun einen Start bei den Halbmarathon-Europameisterschaften“, sagte die seit kurzem für die Niederlande startende Läuferin, die in 70:43 Minuten gewann.

Die deutsche EM-Norm (74:00 min) für den Team-Cup unterbot überraschend Isabell Teegen (SC Rönnau 74; 73:52 min). „Es war mein Wunsch, in meinem ersten Halbmarathon gleich die Norm zu unterbieten. Aber am Ende wurde es richtig hart. Das ist etwas anderes als ein 5.000-Meter-Rennen auf der Bahn“, sagte die 22-Jährige. Nur zwei Plätze hinter ihr lief Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) auf Rang neun mit einer persönlichen Bestzeit von 74:20 Minuten. Sie wird in zwei Wochen den Hamburg-Marathon laufen.

Die Bildergalerie zum Lauf finden Sie auf <link https: www.laufen.de arne-gabius-fuehrt-starke-deutsche-laeufer-an _blank>laufen.de.

Die Resultate finden Sie in der unserer <link>Ergebnisrubrik.

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