| Diamond League

Christina Schwanitz in Birmingham eine Klasse für sich

Kugelstoßerin Christina Schwanitz hat am Sonntag das Diamond League-Meeting in Birmingham (Großbritannien) mit 19,68 Metern für sich entschieden. Der Kenianer Julius Yego schleuderte den Speer auf den Afrikarekord von 91,39 Metern.
Jan-Henner Reitze

Sie kam, sah und war ungefährdet: Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) übertraf in Birmingham bei nicht gerade hochsommerlichen 17 Grad viermal die 19-Meter-Marke. Im zweiten Durchgang wurden 19,68 Meter gemessen - Tagesbestweite. Ein Angriff auf die 20 Meter war an diesem Nachmittag nicht nötig. Selbst die 18,95 Meter zum Abschluss hätten für die Europameisterin zum Sieg gereicht, mit dem sie auch die Führung im Diamond Race übernahm.

Am nächsten kam der 29-Jährigen Cleopatra Borel aus Trinidad & Tobago, die auf 18,80 Meter kam. Weder die einzige weitere 20-Meter-Stoßerin des Jahres Lijiao Gong (China) noch die an ihrem Comeback arbeitende Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland) waren am Start.

In einer anderen Liga war auch wieder einmal Diskuswerferin Sandra Perkovic (Kroatien), die mit 69,06 Metern einen Meetingrekord aufstellte und noch zwei weitere Würfe jenseits der 68 Meter platzierte. Ex-Weltmeisterin Dani Samuels (Australien; 64,89 m) und die EM-Zweite Melina Robert-Michon (Frankreich; 63,23 m) hielten Respekts-Abstand. Dahinter folgten die DLV-Athletinnen Nadine Müller (SC DHfK Leipzig; 62,55 m) und Julia Fischer (SCC Berlin; 61,98 m) auf den Plätzen vier und fünf.

Sieg und 91,39 Meter für Julius Yego

Der erste 90-Meter-Wurf der sechsjährigen Geschichte der Diamond League im Speerwurf und der erste Wurf über diese Marke eines Afrikaniers wurde erst im Nachhinein anerkannt: Julius Yego schleuderte das 800-Gramm-Gerät im sechsten Durchgang auf 91,39 Meter und katapultierte sich damit auf Rang neun in der Geschichte. Zuerst war der Versuch ungültig gegeben worden, weil er am Rand des Sektors gelandet war.

Kurz vorher hatte sich Weltmeister Vitezslav Vesely (Tschechische Republik) mit 88,14 Metern von Rang acht an die Spitze gekontert - bis die Antwort des bis dahin führenden Kenianers kam.

Thomas Röhler (LC Jena) landete mit einer stabilen Serie von drei Würfen um 83 Meter auf Rang sechs. Sein bester Versuch landete bei 83,37 Metern.

Kurzfristige Absage von Robin Schembera

Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) meldete sich nach dem Einlaufen ab, da ein Start über 800 Meter keinen Sinn gemacht hätte. Nach Angaben seines Trainers Paul-Heinz Wellmann plagen den Fünften der Hallen-EM schon seit ein paar Tagen Achillessehnen-Probleme.

Immerhin muss sich der 26-Jährige nicht ärgern, ein schnelles Rennen und damit die Chance auf eine neue Bestzeit verpasst zu haben. Der Olympia-Zweite Nijel Amos (Botswana) siegte in taktischen 1:46,77 Minuten.

Greg Rutherford fliegt auf 8,35 Meter

Das britische Heimpublikum bejubelte besonders die 8,35 Meter von Weitspringer Greg Rutherford. Der Olympiasieger ist nur bei seinem Landesrekord von 8,51 Metern jemals weiter gesprungen.

Beim Sieg des US-Amerikaners Marvin Bracy (9,93 sec) blieb der Brite Adam Gemili als Zweiter in 9,97 Sekunden erstmals unter regulären Bedingungen unter zehn Sekunden, zog sich dabei allerdings einen Muskelfaserriss zu. Der Rückenwind war mit 2,0 Metern pro Sekunde gerade noch im Rahmen. Michael Rodgers (USA) wurde zeitgleich auf Rang drei gesetzt.

Um Haaresbreite musste Allyson Felix (USA; 22,29 sec) eine Niederlage über 200 Meter gegen ihre zeitgleiche Landsfrau Jeneba Tarmoh einstecken. Nur eine Hundertstel dahinter kam Großbritanniens große Sprinthoffnung Dina Asher-Smith (22,30 sec) mit Bestleistung ins Ziel.

Christian Taylor dringt nicht Richtung 18 Meter vor

Das Stabhochspringen der Frauen entschied Ex-Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien) mit 4,72 Metern für sich. Den zweiten Platz teilten sich US-Girl Mary Saxer und Europameisterin Anzhelika Sidorova (Russland; jeweils 4,62 m). Die Leverkusenerin Silke Spiegelburg musste sich auf dem Weg zurück nach einem Jahr Pause wegen einer Fuß-OP diesmal mit Rang acht und 4,22 Metern zufrieden geben.

Dreispringer Christian Taylor (USA) konnte seine erklärte Weltrekord-Absicht für die laufende Saison nicht mit Taten untermauern. 17,40 Meter reichten dennoch für den sicheren Sieg. In Doha (Katar) war der Olympiasieger auf 18,04 Meter geflogen - hatte sich aber trotzdem dem Kubaner Pedro Pablo Pichardo geschlagen geben müssen. Dieser hatte in allen seinen vier Wettkämpfen 2015 immer 17,94 Meter oder mehr zu bieten, war aber in Birmingham nicht am Start.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024