| Luxemburg

Ewa Swoboda sprintet Weltjahresbestzeit - Polkowski schnell wie nie

Die Weltjahresbestleistung über 60 Meter von U20-Europameisterin Ewa Swoboda (7,13 sec) war das Highlight des 14. Vectis Indoor-Meetings in Luxemburg. Neben dem Kölner Robert Polkowski, der über dieselbe Distanz in 6,69 Sekunden eine neue Bestzeit aufstellte, überzeugten die deutschen Teilnehmer vor allem über 400 Meter.
Manuel Keil

Mit einem Paukenschlag hat die 18 Jahre alte Ewa Swoboda aus Polen am Samstag in der Arena d’Coque auf dem Kirchberg in Luxemburg ihre noch junge Hallensaison eröffnet. Im Finale über 60 Meter verbsserte die Sprinterin in 7,13 Sekunden ihren eigenen U20-Europarekord um ganze sieben Hundertstelsekunden und stellte damit eine neue Weltjahresbestleistung auf. Damit setzte sie sich auch vor <link news:45675>Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), die sich kurz vorher in Chemnitz auf 7,17 Sekunden gesteigert hatte.

Bereits im Vorlauf war Ewa Swoboda in 7,21 Sekunden mit Abstand die Schnellste. Da verpasste die U20-Europameisterin über 100 Meter ihre Bestleistung aus dem Hallen-EM-Finale in Prag (Tschechische Republik) aber noch um eine Hundertstelsekunde. Als einzige Deutsche belegte die Kölnerin Lena Naumann in 7,66 Sekunden Rang drei.

Bestzeit für Robert Polkowski

Bei den Männern jubelte Robert Polkowski (LT DSHS Köln) nach dem 60-Meter-Finale am lautesten. Er wurde Zeitgleich mit dem Sieger Josh Swaray (Großbritannien) in 6,69 Sekunden Zweiter. „Das war mein erstes Rennen dieses Jahr. Dann gleich um ein halbes Zehntel schneller als letztes Jahr bei den Deutschen in Karlsruhe. Da kann man nur zufrieden sein“, strahlte er. Weiter geht es für ihn schon am Mittwoch (3. Februar) beim PSD-Bank-Meeeting in Düsseldorf.

Dort will auch Hürdensprinter Matthias Bühler (TSG 1862 Weinheim) wieder an den Start gehen. In Luxemburg verzichtete er nach 7,90 Sekunden im Vorlauf auf das Finale, gab aber gleich Entwarnung. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme, es ist nichts passiert. Der obere Rücken ist nur etwas fest geworden“, verriet er. Mit seiner Zeit war er für das erste Saisonrennen zufrieden, hofft aber natürlich, dass er in den nächsten Rennen deutlich schneller wird. Den Sieg sicherte sich in Luxemburg Ex-Hallen-Europameister Gregory Sedoc (Niederlande) in 7,85 Sekunden.

Kölner Vierfacherfolg über 400 Meter

Den einzigen deutschen Sieg bei den Frauen gab es über 400 Meter, und dann gleich einen vierfachen. Von der Spitze laufend behielt Friederike Möhlenkamp (LT DSHS Köln) in 53,70 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Lara Hoffmann in 54,06 Sekunden die Oberhand.

„Unterm Strich bin ich total zufrieden“, strahlte Möhlenkamp. „Ich bin aber etwas zu schnell angegangen. Leider habe ich auf den letzten 50 Metern dem Tempo dann etwas Tribut zollen müssen“, analysierte sie ihren ersten 400-Meter-Lauf in der Halle. „Eigentlich war bisher noch offen, ob ich mich in der Hallensaison auf die 200 oder 400 Meter konzentriere. Aber vielleicht ist die Entscheidung jetzt ja schon gefallen“, scherzte sie.

Lara Hoffmann hatte in ihrem zweiten Lauf nach 17 Monaten insgeheim auf eine Zeit unter 54 Sekunden gehofft. „Das wäre perfekt gewesen. In der Findungsphase bin ich aber auch so zufrieden. Dahinter sorgten B-Lauf-Siegerin Kim Carina Schmidt in 55,90 Sekunden und Christine Salterberg in 56,05 Sekunden sogar für einen Kölner Vierfacherfolg. Ein dickes Lob von den Läuferinnen gab es daher für Trainer Andreas Gentz, der sie alle gemeinsam in einer Trainingsgruppe betreut.

Christian Heimann an die Spitze der Bestenliste

Auch bei den Männern gab es über 400 Meter einen deutschen Erfolg. Christian Heimann (LAZ Puma Rhein-Sieg), der DM-Dritte über 400 Meter Hürden, verbesserte seine Hallen-Bestzeit als B-Lauf-Sieger deutlich auf nun 47,82 Sekunden. Damit war er nicht nur Tagesschnellster, sondern setzte sich auch an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste. Im Sommer will er sich dann über die Langhürden weiter verbessern.

Mittelstreckler Patrick Zwicker (LC Rehlingen) wurde bei seinem ersten Hallenstart überhaupt über 1.500 Meter in 3:44,51 Minuten Dritter. Damit war er sogar knapp zwei Sekunden schneller als seine Freiluft-Bestzeit. „Das war ein wichtiges Rennen für mich. In dem starken Feld habe ich gezeigt, dass ich konkurrenzfähig war“, freute er sich. „Von heute nehme ich nur Positives mit und kann mit einem guten Gefühl heimfahren.“ Die Zielstellung für sein nächstes 1.500-Meter-Rennen am Mittwoch lautet: „Noch mal etwas schneller sein und dort im B-Lauf konkurrenzfähig sein.“

Frank Tinnemeier nah am Deutschen Rekord

In diesem Jahr war in Luxemburg mit dem Kugelstoßen der Schadensklasse F42 auch eine paralympische Disziplin im Programm. Hier siegte der IPC-WM-Dritte Frank Tinnemeier (TSV Hillentrup) mit 14,11 Metern und blieb nur acht Zentimeter unter seinem eigenen Deutschen Hallen-Rekord. „Damit bin ich sehr zufrieden“, freute er sich. „So früh in der Saison 14,11 Meter zu stoßen, das zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist. Sein Saisonhöhepunkt ist die Hallen-DM in zwei Wochen in Saarbrücken.

Neben der 60-Meter-Topzeit von Ewa Swobodowa gab es in Luxemburg noch zwei weitere Meeting-Rekorde: Zum einen durch die Rumänin Claudia Bobocea in 4:09,64 Minuten über 1.500 Meter und zum Abschluss durch den Kenianer Gilbert Kwemboi in 7:56,39 Minuten über 3.000 Meter.

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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