| Sindelfingen 2019

Jugend-Hallen-DM männliche U20 Tag 2: Ein Double und viele Premieren

Am zweiten Tag des Meisterschaftswochenendes in Sindelfingen setzten sich vor allem die Favoriten durch. Während sich Luis Brandner am Sonntag seinen zweiten Sprinttitel holte, gab es in den Lauf-Wettbewerben für die Sieger die ersten Goldmedaillen bei Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften.
Jane Sichting / sb

Ein souveränes Rennen zu seinem zweiten Titel zeigte Luis Brandner (LAC Erfurt) über 200 Meter. Nach Gold über die 60 Meter am Vortag sicherte er sich am Sonntag das begehrteste Edelmetall in 21,34 Sekunden auch über die Hallenrunde. „Deutsche Meisterschaften sind immer etwas Besonderes. Jeder Titel, den man hier gewinnt, ist eine coole Sache“, freute er sich über den Doppelerfolg. „Es lief zwar nicht ganz so gut und die Runde hier ist ein bisschen schwer zu laufen. Aber als Deutscher Meister kann ich mich auf keinen Fall beschweren“, sagte er augenzwinkernd.

Seine Herangehensweise an das Finale sei die gleiche gewesen, wie immer: „Ich habe mich auf mein eigenes Rennen konzentriert und nicht auf die anderen geguckt. Mir ging es nicht nur um den Sieg, sondern auch um die Zeit.“ Mit seiner Bestleistung (21,12 sec) führt er über 200 Meter immerhin die europäische Bestenliste 2019 der männlichen U20 an, weltweit rangiert er an vierter Stelle.

Entsprechend hielt er auch die nationale Konkurrenz auf Abstand. Mit einer Zeit von 21,54 Sekunden folgten Fabian Linne (SV Werder Bremen) auf Platz zwei und Maximilian Heinrichs (TV Wattenscheid 01) mit 21,71 Sekunden auf Platz drei.

Mit Medaillenambitionen zu Gold gelaufen

Über die doppelte Distanz setzte sich ebenfalls ein Athlet des LAC Erfurt durch. In einer Zeit von 48,07 Sekunden belohnte sich Joscha Bretschneider nach zwei kräftezehrenden Runden mit 400-Meter-Gold. „Nach dem guten Vorlauf gestern war es schon mein Ziel, den Titel anzugreifen“, sagte der Thüringer. Und weiter: „Ich habe mich heute voll reingehauen und konnte am Ende von meiner guten Ausdauer profitieren.“ Nur knapp geschlagen geben musste sich auf dem Silberrang Justus Baumgarten (SCL Heel Baden-Baden; 48,21 sec), Bronze sicherte sich Willy Stollhoff (LAC Erdgas Chemnitz, 48,33 sec).

Ein starkes Rennen lief auch Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) über die 3.000 Meter. Eine Zeit von 8:33,48 Minuten bedeutete den Titel. „Der Lauf war eigentlich sehr kontrolliert und konstant. Es war gut, dass ich nicht direkt nach vorn gelaufen bin, sondern noch ein bisschen im Windschatten. Am Ende, die letzten 400 Meter, habe ich dann versucht, alles zu geben. Ich bin eigentlich mit leerem Kopf in das Rennen gegangen und hatte schon vor, heute zu siegen“, erklärte er. Mit einer Zeit von 8:37,75 Minuten schaffte es Marius Abele (SCC Hanau-Rodenbach) auf Rang zwei, Paul Specht (VfL Sindelfingen) wurde in 8:39,52 Minuten vor heimischer Kulisse Dritter.

15,31 Meter im Hop, Step, Jump

Dreimal sprang der beste Dreispringer des Tages über die 15-Meter-Marke, alle drei Sprünge hätten für Gold gereicht. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 15,31 Metern gewann Max-Ole Klobasa (LC Jena) den Titel im Dreisprung. „Ich bin gut in den Wettkampf eingestiegen und habe direkt im zweiten Versuch eine Bestleistung aufgestellt. Das war sehr nervenaufreibend. Dabei ging es mir heute weniger um die Weite selbst, bei Meisterschaften gilt vor allem die Platzierung“, zeigte sich der Deutsche Jugend-Hallenmeister erleichtert über seinen erfolgreichen Saisonabschluss.

„Die Sprünge über die 15 Meter sind eine gute Voraussetzung für den Sommer. Mein Traumziel wäre da, 15,60 Meter zu springen – die Norm für die U20-EM“, blickt er voraus. Mit einer Weite von 14,88 Metern landete Joel Kuluki (LBV Phönix Lübeck) auf Platz zwei. Drittplatzierter wurde wie bereits im Vorjahr Aimo Warnt (ART Düsseldorf, 14,88 m).

Titelverteidigung im Hochsprung

Wie bereits bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften 2018 ging der Titel im Hochsprung an Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg). Mit 2,12 Metern wiederholte er das Ergebnis aus dem Vorjahr und sicherte sich den Sieg vor Tom Ediger (LAZ Wuppertal, 2,09 m) und Kilian Flohr (SV Preußen Berlin, 2,09 m). „Es war heute sehr aufregend, da Kilian Bestleistung gesprungen ist und es hinten raus noch spannend wurde. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden. Meine Saison war geprägt von Höhen und Tiefen, eine echte Achterbahnfahrt. Mein Ziel war es, den Titel zu verteidigen. Das habe ich erfüllt und mir bedeutet das sehr viel“, zeigte sich Chima Ihenetu zufrieden.

Ein Rennen mit offenem Ausgang versprachen die 1.500 Meter. Nachdem drei der Favoriten nicht am Start waren und der Vorlauf am Samstag weggefallen war, war das Finale vor allem durch taktisches Geschick geprägt. Am besten ging die Taktik von Artur Beimler (LC Cottbus) auf, der sich in 4:01,27 Minuten nach Bronze im Vorjahr den Titel sicherte.

„Ich habe versucht, auf den ersten Runden vorn mitzumischen und die letzten 200 Meter dann alles zu geben. Das hat dann ja auch gut geklappt“, freute er sich. Mit Gold gerechnet habe er zuvor nicht: „Weil es keinen Vorlauf gab, wusste man ja auch nicht, wie die Konkurrenz drauf ist. Eine Medaille wollte ich schon gewinnen. Dass es Gold wird, hätte ich nicht gedacht.“ Silber ging mit einer Zeit von 4:01,92 Minuten an Frederik Schwesig (TV Wetzlar), mit Bronze dekorierte sich Franz Rott (LAC Erfurt, 4:02,74 min).

Starkes Solo von Maximilian Sluka

Über die vier Hallenrunden ging der Sieg an Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde). Der 800-Meter-Läufer, der im Vorjahr über 1.500 Meter bei der U20-WM am Start war, lieferte ein beeindruckendes Solo ab und brachte seinen Vorsprung nach 1:50,40 Minuten über die Ziellinie. Damit vergoldete er Silber des Vorjahres. Zu Silber lief dieses Mal Tim Assmann (TV Villingen, 1:52,97 min), Bronze gewann Max Kießling (Erfurter LAC, 1:53,66 min).

Die Aufmerksamkeit des Publikums am Vormittag galt vor allem den Gehern. Nach einem auf dieser Strecke ungewohnten Fehlstart gingen schließlich aber doch alle drei Starter über die 5.000 Meter in den Wettbewerb. Auf den 25 Runden am schnellsten unterwegs war Jakob Johannes Schmidt (SC Potsdam) in 22:22,81 Minuten. „Ich habe von Anfang an Tempo gemacht, damit ich in meinem Rhythmus gehen konnte. Als Johannes Frenzl dann als Favorit abgefallen ist, wusste ich, dass ich den Erfurter auch noch bekomme“, sagt der neue Deutsche Jugend-Hallenmeister über seinen Wettkampf.

In der vorletzten Runde setzte er zu einer Tempoverschärfung an und überquerte schließlich mit einem beachtlichen Vorsprung als Erster die Ziellinie. Nach zweimal Silber bei U18-Meisterschaften war es sein erster Titel: „Darüber freue ich mich total. Es ist immer schön, zu gewinnen.“ Silber ging an Otto Junghannß (Erfurter LAC, 22:29,15 min), Johannes Frenzel (SC Potsdam) gewann in 23:37,06 Minuten Bronze.

Christoph Kessler erfolgreich im Dienste der Staffel

Richtig laut wurde es am Ende des Tages beim Auftritt der Staffeln, besonders die Sprinter vom Hamburger SV hatte die Anfeuerungsrufe ihres Teams im Rücken. Für die Goldmedaille reichte das nicht ganz: Der Vizemeister über 60 Meter Fabian Olbert gab der LG Stadtwerke München auf dem ersten Streckenabschnitt einen Vorsprung mit, den Florian Knerlein, Jakob Matauschek und Vincente Graiani in 1:26,80 Minuten bis übers Ziel retteten. Der Hamburger SV (1:27,34 min) konnte auch über Silber jubeln, den dritten Platz auf dem Treppchen holte sich die StG Sachsen-Anhalt (1:29,00 min).

Eine Woche vor seinem Auftritt bei den Hallen-Europameisterschaften in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) stellte sich Christopher Kessler in den Dienst der Staffel der LG Region Karlsruhe. Gemeinsam mit Holger Körner und Pascal Kleyer dominierte das Trio um den Deutschen Hallen-Vizemeister über 800 Meter das Rennen, Kessler brachte den Staffelstab nach 7:15,78 Minuten mit großem Vorsprung auf die LG Olympia Dortmund (7:28,19 min) und die zweite Staffel der LG Region Karlsruhe  (7:36,49 min) ins Ziel.

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