| Season Opening

Katharina Bauer und Karsten Dilla fit für Höheres

Karsten Dilla hat das Season Opening am Sonntag auf seiner Trainingsanlage in Leverkusen aus dem vollen Training bestritten, aber dennoch souverän gewonnen. Hauchdünn riss er 5,55 Meter. Auch Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) hielt die Weltmeister Raphael Holzdeppe und Pawel Wojciechowski deutlich auf Distanz. Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) schaffte zumindest im Einspringen 4,50 Meter.
Harald Koken

Stabhochspringer Karsten Dilla ist auf dem Weg nach oben. Der 25-Jährige flog in der Leverkusener Fritz-Jacobi-Halle im ersten Durchgang über 5,45 Meter – eine Woche nach seinem Sieg in Merzig erneut ein Auftritt nach Maß. Bei 5,55 Metern touchierte er die Latte nur minimal mit der Brust.

"Ich bin nicht unzufrieden, zumal ich das Training nicht rausgenommen und gestern noch eine gute Krafteinheit absolviert habe", erklärte der frühere Vize-Europameister der U23, der die Teilnahme am Hallen-Länderkampf gegen Großbritannien und Frankreich in Glasgow (Schottland; 24. Januar) und die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 5. bis 8. März) im Visier hat.

"Gerne hätte ich mich heute schon an 5,65 Metern versucht, aber es war erst die zweite Einheit aus 16 Schritten. Deshalb stecke ich noch voll in der Umgewöhnungsphase, auch weil ich gegenüber der Vorwoche einen deutlich härten Stab benutzt habe", sagte Karsten Dilla. Mit kleinen Schritten die Erfolgsserie fortsetzen lautet die Devise. In die Höhe stilisieren lässt er sich nicht. „Ich bin aber optimistisch, dass in zwei Wochen alles passt“, hält der Realist den Ball flach.

Raphael Holzdeppe: "In zwei Wochen gehts los!"

Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) schwang sich im zweiten Durchgang über 5,35 Meter. Der Zweitplatzierte versuchte sich dreimal an 5,45 Metern, haderte aber mit dem Anlauf. Sein Klubkollege Raphael Holzdeppe belegte den dritten Platz. Der amtierende Weltmeister erreichte aus zehn Schritten Anlauf im dritten Versuch 5,25 Meter. 5,35 Meter waren diesmal noch zu hoch.

"Ich wäre gerne ein bisschen höher gesprungen, bin aber generell nicht schlecht drauf", meinte Raphael Holzdeppe. "In zwei Wochen steige ich in Rouen in Frankreich offiziell in die Saison ein. Ich bin sicher, dass es dann bei mir richtig losgehen wird."

Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) bewerkstelligte als Vierter 5,15 Meter, ließ 5,25 Meter aus, nahm 5,35 Meter dann aber nicht mehr. Pawel Wojciechowski (Polen), der Weltmeister von 2011, leistete sich bei seiner Einstiegshöhe von 5,25 Metern drei Fehlversuche.

Katharina Bauer will wieder zur Hallen-EM

Im Wettbewerb der Frauen setzte sich Vorjahressiegerin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) erneut durch. Sie flog bereits im Einspringen locker über 4,50 Meter, musste im Wettkampf dann aber mit 4,40 Meter zufrieden sein. "Ich habe meinen Anlauf auf 16 Schritte erweitert und springe von der Technik her im Training besser als im Wettkampf", so die Achte der Hallen-EM von 2013, die am nächsten Sonntag an gleicher Stelle bei der Nordrhein-Hallenmeisterschaft eine neue Hallenbestleistung und die Norm für die Hallen-EM anpeilt.

Annika Roloff (MTV Holzminden), die im März bei den US-Hochschul-Hallenmeisterschaften ihren Hausrekord auf 4,45 Meter schraubte, hievte sich nun im ersten Versuch über 4,30 Meter. Victoria von Eynatten debütierte mit derselben Höhe im roten Hemd des TSV Bayer 04 Leverkusen.

Im letzten Sommer lief bei der 23-Jährigen nicht viel. "Nach einem Zehbruch haben mich Achillessehnenbeschwerden geplagt. Ich habe eine Zeit gebraucht, um zu erkennen, dass man mit Schmerzen nicht vernünftig anlaufen kann", erzählte die Ex-Sindelfingerin. "Insofern war der heutige Wettkampf für mich wie eine Wundertüte, habe aber im Training schon gemerkt, dass es wieder geht."

Rund 100 Stabis am Start

Insgesamt nutzten gut 100 Stabhochspringerinnen und Stabhochspringer das Wettkampfangebot. Schon seit Freitag hielten sich 30 A-, B- und C-Kaderathleten in Leverkusen zu einem Lehrgang auf. Unter anderem standen Turn- und Rehatraining, Achillessehnendiagnostik und Ernährungsberatung sowie Fachvorträge und Gespräche zu Themen wie "Leistungsreserve Schlafkultur" und Sportpsychologie auf dem Programm.

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