| 10.000 Meter-Europacup

Kleines DLV-Team hofft in London auf den Zug zur Bestzeit

Ohne Richard Ringer und Anna Gehring, aber mit fünf hochmotivierten weiteren deutschen Langstrecklern findet am Samstag der Europacup über 10.000 Meter statt. Die Athleten wollen in London in starken Feldern und vor lautstarkem Publikum in Richtung Bestzeit laufen.
Silke Bernhart

Die Deutschen 10.000 Meter-Meisterschaften in Essen offenbarten Anfang Juni eine neue Leistungsdichte im Langstrecken-Bereich der Männer. Gleich 19 deutsche Läufer blieben dort unter 30 Minuten, im gesamten vergangenen Jahr waren es in Deutschland nur elf. Vier Athleten erzielten dabei Zeiten unter 29 Minuten, zwei blieben weniger als zehn Sekunden über dieser Marke – auch in der Spitze hat sich einiges getan.

Der Beste von ihnen und der einzige mit einer Bestmarke deutlich unter 28 Minuten muss am Samstag (6. Juli) für den 10.000 Meter-Europacup in London (Großbritannien) passen: Titelverteidiger Richard Ringer (LC Rehlingen) setzt nach dem ausgefallenen Rennen von Tübingen am Freitag (5. Juli) auf die WM-Qualifikation beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz). Ohne ihn fehlt in London ein deutscher Kandidat auf einen Podiumsplatz. Für die weiteren fünf deutschen Läufer – von denen drei in die Teamwertung eingehen – gilt es, die starken Felder für den nächsten Leistungssprung zu nutzen und sich als Team gut zu präsentieren.

Gänsehaut-Atmosphäre auf der Strecke

„Die Qualität in den Rennen ist so stark, da können unsere Läufer hoffentlich lange mitschwimmen, ohne zu viel Arbeit zu investieren“, blickt Langstrecken-Bundestrainer André Höhne voraus. „Wir stehen als Team sehr gut da und haben in Essen gezeigt, dass die deutsche Langstrecke auch auf der Bahn lebt.“ Er hofft auf ein Rennen wie in Essen, kompakt und schnell, und setzt auch auf die Kraft des Publikums. „Da stehen die Zuschauer dicht dran an den Läufern, da herrscht Gänsehaut-Atmosphäre, das bringt noch mal eine ganz andere Motivation mit sich.“

Diese Motivation wollen Amanal Petros (TV Wattenscheid 01), Sebastian Hendel (LG Vogtland), Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) und die Regensburger Simon Boch und Philipp Pflieger nutzen. Nachdem neben Ringer auch der 10.000 Meter-Europameister Morhad Amdouni (Frankreich) seinen Start abgesagt hat, bringt allein der Cross-Europameister von 2015 Ali Kaya (Türkei) eine Saison-Bestzeit unter 28 Minuten mit. Mit 28:29,78 Minuten, erzielt im Vorjahr in Braga (Portugal), ist Amanal Petros im deutschen Quintett der Mann, der dieser Marke bisher am nächsten gekommen ist.

Anna Gehring verletzt

Ohne deutsche Beteiligung finden die Europacup-Rennen der Frauen statt: Nur Anna Gehring (ASV Köln) war nominiert worden, sie fällt jedoch mit einer Fußverletzung aus. In der Teamwertung – und vielleicht auch im Einzel? – eine Klasse für sich dürften die Portugiesinnen Jessica Augusto, Ana Dulce Felix und Sara Moreira sein, die tiefe 31er-Bestzeiten mitbringen. Mit Ana Dulce Felix, der Britin Alice Wright und der Spanierin Trihas Gebre sind drei Läuferinnen im Feld, die in diesem Jahr unter 32 Minuten geblieben sind.

Da es über 10.000 Meter im Jahresverlauf nur wenige schnelle internationale Rennen gibt, werden viele dieser Saison-Bestmarken nicht mehr lange Bestand haben, und auch die europäische Rangliste sortiert sich ganz sicher am Samstagabend neu. Die Topläufer haben die WM-Normen für Doha (Katar) im Visier, die bei 27:40 und 31:50 Minuten liegen.

Das B-Rennen der Männer mit Samuel Fitwi Sibhatu und Philipp Pflieger startet um 21:00 Uhr deutscher Zeit, das A-Rennen mit den drei weiteren deutschen Teilnehmern um 22:30 Uhr deutscher Zeit. Auf runjumpthrow.com gibt es am Samstag ab 15:15 Uhr einen <link https: www.runjumpthrow.com live _blank>Livestream aus London.

<link https: www.leichtathletik.de termine wettkampf-kalender veranstaltung detail _blank btn>10.000 Meter-Europacup 2019

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