| Porträt

Kristin Gierisch springt auf Platz drei der ewigen Bestenliste

Hop, Step, Kiri – so beschreibt sich die Dreispringerin Kristin Gierisch selber auf ihrer Facebook-Seite. Am Sonntag zeigte sie Leichtathletik-Deutschland, warum diese Beschreibung so passend ist. Die 23-Jährige holte nicht nur Gold bei Deutschen Meisterschaften in Ulm und sichtete sich das EM-Ticket, sondern setze sich mit 14,31 Metern auch noch auf Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste. „Ich bin überglücklich“, jubelte sie. Kein Wunder, denn die Halle endete noch mit einem Schock für die Chemnitzerin.
Alexandra Neuhaus

Video: <link video:10490>Kristin Gierisch dreimal über 14,30 Meter
Video-Interview: <link video:10400>Kristin Gierisch: "Tag mehr als perfekt"

Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften war ein Band im Fuß gerissen. Im rechten Fuß, der bei Kristin Gierisch ohnehin als verlängerte Achillesferse gesehen werden kann, hatte sie doch nicht zum ersten Mal hier mit Verletzungen zu kämpfen.

Doch die Chemnitzerin kämpfte sich zurück. Mit Krafttraining, Radfahren und gezielten Übungen für Bauch und Rücken konservierte sie ihre Form – trotz der Krücken und stieg Mitte März ganz langsam wieder ins Aufbautraining für den Sommer ein. „Ich hatte eigentlich die ganze Saisonvorbereitung lang Probleme“, sagt Kristin Gierisch. 

Nur zwei Deutsche je besser

Dennoch: In dieser Saison springt „Kiri“ weit wie nie. In Mannheim steigerte sie Mitte Juli ihre Freiluft-Bestleistung auf 14,19 Meter, bevor sie dann am Wochenende nach windunterstützen 14,34 Metern auch bei regulärem Wind bei 14,31 Meter landete. 14,31 Meter - so weit sind außer ihr in Deutschland bislang nur Rekordhalterin Katja Demut (LC Jena; 14,57 m), Helga Radtke (14,46 m) und die Leverkusenerin Petra Lobinger (14,31 m) gesprungen, mit der sie sich nun Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste teilt.

„So richtig kann ich gar nicht in Worte fassen, was in Ulm passiert ist“, sagt Kristin Gierisch. „Es ging alles so einfach, so ohne Druck.“ Dabei fehlte ihr vor Ulm die Winzigkeit eines Zentimeters zur Norm für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August; 14,20 m). „Das habe ich versucht auszublenden. Ich wusste, wenn ich meine Leistungsfähigkeit abrufe, packe ich die Norm.“

Positiv denken

Eine Zuversicht, die sie neben der Arbeit mit ihrem Trainer Harry Marusch auch aus der Zusammenarbeit mit Psychologin Tanja Damaske schöpft. Die ehemalige Europameisterin im Speerwurf arbeitet seit dem Sommer 2013 mit Kristin Gierisch zusammen, sucht mit ihr bei Problemen nach Lösungen und gibt ihr vor allem eins mit auf den Weg: positiv denken.  

Genau diesen Ratschlag will die Dreispringerin auch in Zürich beherzigen, ist ihr das Ticket als Deutsche Meisterin mit EM-Norm doch nicht mehr zu nehmen. „In Zürich will ich unter die ersten Acht kommen“, sagt Kristin Gierisch. „Wenn man meine  Leistungen sieht: Ich habe mich immer konstant gesteigert. Zürich wird gut.“

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