Zehnkämpfer Arthur Abele hat sich am Samstag in Ulm zum Jahresende selbst das wohl schönste Weihnachtsgeschenk beschert: Acht Monate nach seinem Achillessehnen-Riss ließ er die Kugel bei seinem Wettkampf-Comeback auf 15,71 Meter fliegen – Bestleistung.
Arthur Abele (SSV Ulm 1846) hatte sich einen familiären Rahmen für die erste Bewährungsprobe nach seinem Achillessehnen-Riss am 21. April ausgesucht: Beim heimischen Nachwuchs-Hallensportfest absolvierte er am Samstag den ersten Wettkampf – und alle Anwesenden hatten sich um den Kugelstoßring versammelt, um den Lokalmatadoren bei diesem Schritt zu begleiten.
„Ich war brutal aufgeregt“, gestand der 29-Jährige, der im Training zuvor nur zwei spezifische Kugelstoß-Einheiten absolviert hatte und dementsprechend unsicher war. „Beim Einstoßen habe ich nichts hingekriegt, das war eine Vollkatastrophe.“
Sicherheit gab dann der zweite Versuch: 15,44 Meter. Nur einmal zuvor hatte er weiter gestoßen, im März bei der Hallen-EM in Prag (Tschechien), wo er im Siebenkampf Silber geholt hatte. Im fünften Durchgang war dann die Bestleistung fällt: 15,71 Meter. Die erste Reaktion: „Das ist krass. So ein Comeback nach dem Sehnenriss – mega geil!“
Extrem gute Kraftwerte
„Ich werde noch stärker zurückkommen“, hatte der Ulmer bereits wenige Monate nach der schweren Verletzung angekündigt. Dieser Ankündigung ließ er nun Taten folgen. Bei den Weltmeisterschaften in Peking (China) kam keiner der Mehrkämpfer weiter als Arthur Abele am Samstag - in einer Phase des Jahres, in der die Wettkampf-Form eigentlich erst langsam aufgebaut wird.
„Ich habe extrem gute Kraftwerte. In dieser Woche habe ich eine Bestleistung im Bankdrücken aufgestellt: 4x140 Kilogramm“, erklärte Abele. Mit einer Kugelstoß-Bestleistung habe er dennoch nicht gerechnet, zumal die Stöße technisch noch nicht besonders gut gewesen seien. Wie es der Achillessehne nach dem ersten großen Belastungstest geht? „Ich spüre gar nichts, alles super!“
