| Hallen-DM

Stimmen vom zweiten Tag in Dortmund

Am zweiten Tag der Hallen-DM in Dortmund sind am Sonntag 16 Entscheidungen gefallen. Neben Gold, Silber und Bronze ging es auch noch um die Qualifikation für die Hallen-WM in Birmingham.
Thorsten Eisenhofer / Jan-Henner Reitze

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Siegerin 3.000 Meter (8:36,01 min Deutscher Rekord)
Es ist der schönste Geburtstag, den ich mir je machen konnte. Es ist ein ganz tolles Gefühl, ihn mit dem zu verbringen, was ich gerne mache und mit den Leuten, die mir wichtig sind. Zu Beginn bin ich einfach die Rundenzeiten gelaufen, die mein Trainer Sebastian [Weiß] mir gesagt hat. Ich habe probiert, locker zu bleiben und am Ende habe ich die Rundenzeiten gar nicht mehr gehört. Da dachte ich: Einfach nur noch laufen. Ich habe den Rekord schon einmal so knapp verpasst. Das ist mir diesmal nicht passiert. Mit der Unterstützung war es toll. Vor dem Rennen habe ich versucht, in meinem Tunnel zu bleiben und habe sogar zwischendurch vergessen, dass ich heute Geburtstag habe. Nach dem Rennen, war es dann toll. Ich habe noch nie von so vielen Menschen ein Ständchen bekommen.

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Siegerin Weitsprung (6,68 m)
Es ist sehr schön, den ersten Titel in der Halle gewonnen zu haben. Die 6,68 Meter sind nicht schlecht, aber ich wäre natürlich gerne noch ein bisschen weiter gesprungen, hätte gerne die 6,76 Meter übertroffen, die Norm für die Hallen-WM. Der erste und der letzte Versuch waren gut, bei denen dazwischen habe ich das Brett nicht getroffen. Ich denke, meine Chancen auf die Hallen-WM sind trotzdem gut, ich bin immerhin derzeit die Nummer drei der Welt. Mein Trainer Ralf Weber hat eine Liste, der man entnehmen kann, dass ich ganz gute Chancen habe. Der Nominierungszeitraum endet jetzt bald, bis dahin muss ich abwarten, aber ich bin optimistisch, dass ich nach Birmingham fahren darf.

Sebastian Keiner (LAC Erfurt)
Sieger 1.500 Meter (3:50,12 min)
Es ist einfach nur toll, wieder Deutscher Meister zu sein. Das letzte Mal ist fast zehn Jahre her, dass ich in Leipzig über 800 Meter gewonnen habe. Die Voraussetzungen waren jetzt völlig anders. Ich habe mich wieder rangekämpft. Das ist einfach nur ein schönes Gefühl. Ich musste immer wieder Verletzungen wegstecken, hatte auch mal einen Unfall. Das war für Kopf und Körper nicht einfach. Ich habe mich in diesem Jahr voll darauf konzentriert, gut durchzukommen. Das hat geklappt. So kann es weiter gehen. Ziel ist die Europameisterschaft. Das möchte ich unbedingt schaffen. Etwas Extremes werde ich dafür nicht machen. Ich versuche, meinem Körper nur das abzuverlangen, was er kann. Dann bin ich auch zuversichtlich, dass das reicht. Ich weiß ganz genau, dass ich mein Potential noch nicht ausgeschöpft habe. Ich versuche bis zuletzt, dieses Potential zu erreichen.

Katarina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Siegerin Hochsprung (1,83 m)
Mit dem Sieg hätte ich nie gerechnet. 1,83 Meter ist auch keine sehr gute Höhe. Persönlich bin ich damit aber zufrieden. Ich war ein halbes Jahr lang verletzt und wusste gar nicht, ob ich hier starten kann. Ich freue mich einfach, wieder springen zu können. Dass dabei noch ein erster Platz rauskommt, ist super. Ich hatte eine Verletzung im Fersenbein, ein Ödem. Im Training lief es noch instabil. Hier lief es besser. Ich möchte jetzt verletzungsfrei weiter trainieren und im Sommer für Norwegen bei der EM an den Start gehen.

Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart)
Siegerin Hochsprung (1,83 m)
Für mich persönlich war es ein ganz schlimmer Wettkampf. An der Stimmung hat es nicht gelegen, die war gut. Ich bin nicht reingekommen. Ich habe kleine Fehler gemacht, die viel ausgemacht haben. Der Anlauf war in Ordnung, aber bei den letzten zwei Schritten vor dem Absprung habe ich gestemmt und nicht von oben gesetzt. Ich habe versucht, mich darauf zu konzentrieren und dann kamen neue Fehler. Die Hallensaison ist jetzt vorbei, ich hoffe, dass es im Sommer wieder alles gut wird. Ich muss am Anlauf arbeiten. Alles andere stimmt, ich bin schnell, ich habe Kraft. Die Technik ist der Knackpunkt. Im Winter war schon der erste Wettkampf schlecht, dann wurde es ein bisschen besser bis 1,89 Meter. Ich muss wieder reinfinden.

Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt)
Siegerin 1.500 Meter (4:30,54 min)
Der Titel ist der Hammer, es ist ja mein erster in der Halle. Ich wollte diesmal nicht für die anderen das Tempo machen und dann überspurtet werden. Mit dieser Taktik bin ich schon oft genug auf die Nase gefallen. Deshalb habe ich mit dem Antritt bis 300 Meter vor dem Ziel gewartet. Der Antritt war überraschend und die anderen konnten ja auch nicht mehr folgen. Ich freue mich auf die Hallen-WM, ich werde es genießen. Über die Ziele habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, ich wusste ja bis eben noch gar nicht, ob ich dabei sein werde.

Hanna Klein (SG Schorndorf 1846)
Zweite 1.500 Meter (4:31,07 min)
Ich gehe immer mit dem Ziel in ein Rennen, dieses auch zu gewinnen. Ich habe mich gut heute gefühlt, habe alles gegeben, habe alles richtig gemacht. Hinten raus hat mir ein bisschen die Luft gefehlt. Aber ich habe mir taktisch nichts vorzuwerfen. Aber ich muss auch sagen, dass ich mich nicht speziell auf die Halle konzentriert und vorbereitet habe diesen Winter. Mit Blick auf Birmingham mache ich mir jetzt keinen Kopf.

Tatjana Pinto (LC Paderborn)
Siegerin 200 Meter (23,19 sec)
Mein Ziel war es, einen Titel bei den Deutschen Meisterschaften zu holen, jetzt habe ich zwei Titel gewonnen. Ich bin zum ersten Mal überhaupt bei deutschen Meisterschaften 200 Meter gelaufen, hatte zum ersten Mal diese Doppelbelastung. Das ist schon nicht ohne, aber auch ein gutes Training. Ich bin ein bisschen von dem Erfolg über 60 Meter vom Vortag und auch vom Publikum getragen worden, das war echt fantastisch. Es macht es einfacher, wenn man so angefeuert wird. Jetzt muss ich mich erst einmal hinlegen (lacht).

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
Sieger Stabhochsprung (5,68 m)
Das Wichtige für mich war der Titel, die Höhe war nicht so wichtig. Es war nicht so leicht, in den Wettkampf zu finden, weil ich nach dem Meeting in Düsseldorf ein bisschen pausiert und zwölf Tage keinen Wettkampf absolviert habe. Ich werde jetzt kommende Woche noch beim Meeting in Clermont-Ferrand springen und dann geht's zur Hallen-WM. Dort will ich eine Medaille gewinnen, die anderen sind ja in der Weltjahresbestenliste nicht so weit weg von mir. Ich bin mir sicher, dass ich bis dahin auch wieder 5,88 Meter wie in Karlsruhe springen kann oder sogar noch ein bisschen höher. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf meine ersten Hallen-Weltmeisterschaften.

Steven Müller (LG Ovag Friedberg Fauerbach)
Sieger 200 Meter (21,05 sec)
In den vergangenen Jahren hatte ich oft Pech mit den Deutschen Hallenmeisterschaften. In diesem Jahr habe ich versucht, mich davon frei zu machen. Ich bin nicht mit allzu großen Erwartungen angekommen. Ich war in diesem Jahr mental besser eingestellt. Ich konnte das Beste draus machen und es hat gereicht. Den Lauf habe ich gut durchgezogen von Anfang bis Ende. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bin schneller geworden und habe oft Probleme in der zweiten Kurve. Entweder zieht es mich dort zu weit nach draußen oder ich lehne mich zu sehr nach innen und falle ins Loch rein. Heute war es besser. Damit bin ich sehr zufrieden. Hinter dieser Zeit steckt viel Arbeit. Ich wäre gerne unter 21 Sekunden gelaufen, dennoch lässt sich auf diesem Winter gut aufbauen. Ich möchte im Sommer dort weitermachen, wo ich im vergangenen Jahr aufgehört habe.

Thomas Schneider (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger 400 Meter (47,80 sec)
Für mich ist der Titel ein sehr emotionaler Moment. Ich habe in den vergangenen Jahren viel durchmachen und viele Rückschläge hinnehmen müssen, vor allem 2016 mit der verpassten Olympia-Quali. Es ist stark, dass ich so zurückkommen konnte. Der Glaube an mich selbst auf der einen Seite hat mich weitermachen lassen und der große Rückhalt von meiner Frau, meiner Familie und von meinem Trainer, der auch nie aufgehört hat an mich zu glauben. Ich wollte es nochmal allen zeigen. Es waren zwar nicht alle dabei, aber an alle DLV-400-Meter-Läufer, die jetzt zu Hause sind: Schöne Grüße an euch, wir sehen uns im Sommer! Mit der Motivation jetzt aus dem Winter, kann bei mir viel gehen. Ich möchte gesund bleiben, das wird nicht einfacher, umso älter man wird. Dann gilt es, gut in die Saison reinzukommen und gleich ein gutes Rennen zu erwischen. Das Rennen heute war wichtig. Ich wollte eine gute Leistungen abrufen und dann überlegen, wie es weiter geht Richtung Sommer. Die EM ist natürlich das große Ziel. Es gibt mehrere Wege dorthin. Ich werde mich mit meinem Trainer zusammensetzen und schauen, welcher für mich der Beste ist.

Nadine Gonska (MTG Mannheim)
Siegerin 400 Meter (52,85 sec)
Ich musste am Ende der ersten Runde echt kämpfen, um an der ersten Position in die zweite Runde zu gehen, ich musste dann meinen Sprintschritt auspacken. Ich habe dann die ganze zweite Runde gedacht, da kommt vielleicht noch eine von hinten. Das ist aber zum Glück nicht passiert. Ich war vor dem Rennen sehr, sehr aufgeregt, ich wollte den Titel unbedingt. Es ist mein erster deutscher Meistertitel im Einzel, das ist etwas ganz Besonderes, vor allem mit dem Blick auf den Sommer. Ich wollte die 52,87 Sekunden, die ich in Mannheim bei den baden-württembergischen Meisterschaften gelaufen bin, unbedingt bestätigen. Das ist mir gelungen. Jetzt habe ich die Norm für die Hallen-WM zweimal unterboten und werde auch nach Birmingham fahren.

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger Hochsprung (2,30 m)
Die 2,30 Meter sind persönliche Bestleistung in der Halle. Es war eine tolle Kulisse. Schon vor zwei Wochen habe ich die Anlage bei den NRW-Meisterschaften getestet. Bei dieser Generalprobe habe ich schon gemerkt, dass hier etwas geht. Ich hatte mir auch 2,30 Meter vorgenommen. Bei den 2,33 Metern wollte ich nichts mehr riskieren, weil noch Birmingham ansteht. Ich wollte mich nicht verletzten. Mein Trainer hat gesagt: Lass es lieber. Wir feilen gerade am Anlauf. Anfang der Saison hatte ich damit etwas Probleme. Aber ich bin immer besser zurecht gekommen. Auch im Training lief es immer besser. Mit 2,28 Metern als Saisonbestleistung wollte ich nicht zur Hallen-WM fahren. 2,30 Meter müssen da schon sein. Die Hallen-WM wird wie ein normaler Wettkampf ohne Qualifikation. Das ist gut. Mit einer Qualifikation ist es immer schwer, ein oder zwei Tage später wieder zu springen, wenn man schon in der Quali alles gegeben hat. Ich kann mich aufs Finale konzentrieren. Ich denke, es kann hoch hinaus gehen. Ich hoffe, dass ich dort die 2,33 Meter angreifen darf.

Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Siegerin 800 Meter (2:06,93 min)
Der vierte Titel in Folge bedeutet mir sehr viel. Ich wollte unbedingt gewinnen und habe mir sehr viel Druck deswegen gemacht. Und es hat auch jeder von mir erwartet, dass ich gewinne. Ich war in der vorletzten Woche krank und konnte die ganze Woche nicht trainieren. Mir geht es jetzt zwar wieder gut, aber ich habe es schon noch gemerkt. Ich bin stolz drauf, dass ich es am Ende so durchgezogen habe und dass der Vorsprung am Ende gereicht hat. Es war ziemlich eng, ich habe darauf vertraut, dass ich auf der Zielgerade stark bin. Aber das Rennen hätte nicht länger sein dürfen.

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Sieger Dreisprung (16,84 m)
Ich bin damit zufrieden, dass es eine Saisonbestleistung geworden ist. Die Stimmung in der Halle war super und hat mich gepusht. Ich hatte etwas schwere Beine und bin deshalb schwer in den Wettkampf gekommen. Ich hatte in den letzten sieben Tagen drei Wettkämpfe, die Meetings in Chemnitz und Torun und jetzt hier die Hallen-DM. Das ist etwas belastend, aber ich denke auch wichtig, den Körper zu fordern und die Routine aus den drei Wettkämpfen mitzunehmen. Von Sprung zu Sprung ist es heute besser geworden. Ich denke, wenn ich mir jetzt nach der anstrengenden Woche etwas Ruhe gönne, weiter trainiere, geht es wieder über 17 Meter. Das ist in Birmingham bei der Hallen-WM das Ziel. Eine Medaille möchte ich nicht als Ziel ausgeben. Das hängt auch davon ab, was die anderen Athleten machen. Alles über 17,20 Meter würde mich sehr zufrieden stellen. Aber auch mit allem über 17 Meter sind wir auf einem guten Weg.

Marc Reuther (Wiesbadener LV)
Sieger 800 Meter (1:48,39 min)
Ich bin nicht mit einer bestimmten Taktik ins Rennen gegangen. Ich wollte souverän auftreten und mich gut verkaufen. Mir war bewusst, dass ich das Ding gewinnen muss. Ich war dann vorne und habe das angenommen. Das hat gut funktioniert. Um einen Angriff auf die Norm ging es mir nicht. Ich wollte nur gewinnen, weil ich davon ausgehe, dass ich trotz der knapp verpassten Norm nach Birmingham fahren werde. Dafür brauche ich eine internationale Einladung. Etwas Offizielles gibt es noch nicht. Ich werde auf die WM hintrainieren. Es gibt Athleten, die ein anderes Level haben. Aber in einem taktischen Rennen kann viel passieren. Ich sehe mich sehr, sehr fit und habe international nichts zu verlieren. Ich möchte nicht nur Zuschauer sein.

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