| Leute

Weltmeister Holzdeppe schaut nur nach vorn

2013 sensationell Weltmeister, 2014 überraschend abgemeldet - in dieser Saison greift Stabhochsprung-Ass Raphael Holzdeppe wieder an. Das „Seuchenjahr“ hat er abgehakt. Neu motiviert will der 25-Jährige wieder hoch hinaus und seinen WM-Titel in Peking verteidigen.
dpa/alex

Abhaken, motivieren, angreifen! In seiner Comeback-Saison will Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit neuem Schwung abheben - und am Ende möglichst mit Edelmetall im Pekinger „Vogelnest“ landen. Die Leichtathletik-WM Ende August im futuristischen Olympiastadion von 2008 in China ist sein großes Ziel, die Titelverteidigung wäre der Coup. „Das Training steuert darauf hin, dass in diesem Sommer wieder alles stimmt“, sagte der 25-Jährige in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Die Halle soll auch dafür da sein, der Konkurrenz zu zeigen, dass ich im Sommer wieder vorne mitspielen will.“

Alles andere ist Vergangenheit. „Ich schaue immer nach vorn und in die Zukunft. 2014 ist daher für mich abgehakt. Jetzt ist 2015“, sagt der Olympia-Dritte von 2012 kämpferisch. „Es fühlt sich wieder gut an, es macht wieder Spaß. Ich merke auch, dass mir die Wettkämpfe gefehlt haben.“ Dreimal ist Holzdeppe in diesem Winter schon gestartet, in Rouen wurde er am vergangenen Samstag mit 5,60 Metern Fünfter.

Konkurrenz ist gewarnt

Auf die Heimspiele an diesem Donnerstag beim <link>PSD Bank Meeting in Düsseldorf und danach am Samstag beim <link>Indoor Meeting in Karlsruhe freut sich der Athlet vom LAZ Zweibrücken ganz besonders. Ende Februar warten dann noch die <link>Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe auf ihn.

Hallenstarts waren für den Weltmeister vor Jahresfrist wegen Rückenproblemen überhaupt nicht drin, die Sommersaison brach er im Juni wegen Formschwäche ab, die EM in Zürich (Schweiz) fiel für ihn ins Wasser. Im Herbst kehrte er zu seinem früheren Trainer Andrej Tiwontschik zurück. Die Konkurrenz ist gewarnt: Holzdeppe ist wieder da! „Es hat einfach was gefehlt in meinem Terminplan“, gibt er zu. „Ich freue mich richtig darauf, wieder eine normale Saison springen zu können.“

Halle als Durchgangsstation

Das große Ziel ist Peking, als Weltmeister hat Holzdeppe eine Wildcard und muss sich für seine dritte WM nicht qualifizieren. Die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) vom 6. bis 8. März wäre ein optimaler Wettkampf-Test. „Wenn ich mich qualifiziere, nehme ich diese Möglichkeit natürlich sehr gern wahr“, meinte der Pfälzer, aber „im Endeffekt ist die Hallensaison für mich auch eine Durchgangssaison“.

Trotz der langen Wettkampfpause ist der Profisportler und Sportsoldat finanziell gut gebettet. Auf seiner Homepage finden sich die Logos von gleich acht Partnern. „Ich habe mit Red Bull und Nike zwei starke Sponsoren, die auch in schlechten Zeiten zu mir halten“, erklärt Holzdeppe. „Ich kann glücklich sein, dass ich diese Sponsoren an meiner Seite habe.“ Insgesamt kommt da im Jahr ein sechsstelliger Euro-Betrag zusammen.

Hart arbeiten

Seine Hallen-Bestleistung steht bei 5,82 Metern, im Freien hat er schon 5,91 Meter gemeistert. Als sich Renaud Lavillenie vor knapp einem Jahr über die Weltrekordhöhe von 6,16 Meter katapultierte, da zog auch sein Dauerrivale den Hut vor der großen Leistung des kleinen Franzosen. Auf das Kämpferherz, davon ist Holzdeppe überzeugt, kommt es an. „Egal, was für ein Typ du bist - wenn du an dich glaubst und hart arbeitest, dann kannst du dein Ziel erreichen.“

Sogar die sechs Meter. Neun Zentimeter fehlen ihm noch bis zur magischen Marke. „Jeder Stabhochspringer träumt davon“, gibt Holzdeppe zu, „aber erst mal möchte ich jetzt wieder an meine Form von 2013 herankommen. Und wenn mir das gelingt, dann bin ich auch wieder bereit, die sechs Meter effektiv angreifen zu können“.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024