| WM 2015 Peking

WM Tag 1 - Goldene Christina Schwanitz zu Tränen gerührt

Mit Gold im Kugelstoßen hat Christina Schwanitz am Samstag für einen perfekten Auftakt für das DLV-Team bei der WM in Peking gesorgt. Finalplätze buchten die Stabhochspringer Raphael Holzdeppe und Tobias Scherbarth sowie Dreispringerin Kristin Gierisch.
Jan-Henner Reitze

Als Christina Schwanitz als Weltmeisterin vor der ZDF-Kamera zum Interview stand, konnte sie ihre Freuden-Tränen für einen Moment nicht zurückhalten. Warum auch? Der Weg bis hier her war lang, ein hartes Stück Arbeit und von einigen Rückschlägen geprägt. Da sind im Augenblick des Triumphes Gefühle absolut erwünscht.

Ein Spaziergang war auch der Wettkampf an diesem Abend in Peking nicht. Es war das erwartete Duell mit der Chinesin Lijiao Gong, die in der ersten Runde 20,30 Meter vorlegte. In Durchgang drei dann der goldene Konter der DLV-Athletin: 20,37 Meter. 16 Jahre nach Astrid Kumbernuss hat der DLV damit wieder eine Weltmeisterin im Kugelstoßen. <link news:43039>Hier geht es zum Interview mit Christina Schwanitz.

Wieder Gold für Mo Farah

Einen Favoritensieg gab es über 10.000 Meter. Mo Farah (Großbritannien) ließ die Konkurrenz auf der Schlussrunde mal wieder stehen. In 27:01,13 Minuten holte sich der 32-Jährige seinen insgesamt vierten WM-Titel. Für die Kenianer Geoffrey Kamworor (27:01,76 min) und Paul Tanui (27:02,83 min) blieben Silber und Bronze. Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg; 28:24,47 min) beendete das Rennen auf Platz 17.

Die erste Entscheidung der WM brachte dagegen eine Überraschung: Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea; 2:12:38 h) holte sich mit einem klug eingeteilten Rennen Marathon-Gold vor dem Äthiopier Yemane Tsegay (2:13:08 h) und Munyo Solomon Mutai (Uganda; 2:13:30 h). Titelverteidiger Stephen Kiprotich (Uganda; 2:14:43 h) war als Sechster nach der stärkste der Favoriten. Weltrekordler Dennis Kimetto und sein Vorgänger Wilson Kipsang (beide Kenia) kamen nicht ins Ziel.

Holzdeppe, Scherbarth und Gierisch im Finale

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) bewies in der Stabhochsprung-Qualifikation starke Nerven. Im dritten Anlauf überwandt der Titelverteidiger seine Anfangshöhe von 5,70 Metern, die gleichzeitig für das Finale gefordert war. Nur einen Versuch für den Finaleinzug benötigte Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,70 m).

Mit Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,70 m) zog ein weiterer DLV-Athlet ins Finale am Montag (24. August) ein, das ingesamt die große Zahl von 16 Springern umfassen wird. Für Vereinskollege Carlo Paech reichten 5,65 Meter nicht.

Ohne das Brett bei ihrem 13,95-Meter-Versuch berührt zu haben, aber dafür mit einem kleinen "q" beendete Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) die Dreisprung-Quali. Als Elfte in der Addition beider Gruppen darf sie sich auf ihren ersten Final-Auftritt bei einer WM am Montag (124. August) freuen.

Siebenkämpferinnen in Lauerstellung

Die DLV-Siebenkämpferinnen verkauften sich am ersten Wettkampf-Tag im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt; 3.751 Punkte) übernachtet als Neunte, verlor bei ihrer ersten WM aber ein paar Punkte im Vergleich zu ihrer Bestleistung (6.547 Punkte).

Mit ihren 3.736 Punkten nach dem ersten Tag war Vereinskollegin Claudia Rath zufrieden. Sie liegt zwischenzeitlich auf Rang elf und kann noch in den Bereich ihrer Bestleistung (6.462 Punkte) vordringen. Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) sammelte bei ihrem WM-Comeback bisher 3.707 Punkte und ist auf Kurs Richtung 6.300 Punkte, bisher Platz 16.

Den Kampf um Gold könnten zwei Britinnen unter sich ausmachen. An der Spitze liegen Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (4.005 Punkte) und Katarina Johnson-Thompson (3.925 Punkte). In den Kampf um Gold will auch noch die Kanadierin Brianne Theisen Eaton (3.865 Punkte) eingreifen, die bisher Vierte ist.

Julian Reus mit starkem Vorlauf

Einen starken Auftritt legte Julian Reus im Vorlauf über 100 Meter auf die Bahn im Vogelnest. In 10,14 Sekunden konnte er auch bei einer großen Meisterschaft seine Vorleistungen bestätigen. Als Vorlauf-Dritter ging es direkt ins Halbfinale am Sonntag (23. August).

In windunterstützten (+2,1 m/sec) 9,83 Sekunden lief Justin Gatlin (USA) die schnellste Zeit der Vorläufe. Usain Bolt (Jamaika) zog bei seinem Vorlaufsieg in 9,96 Sekunden noch nicht voll durch. Sven Knipphals (VfL Wolfsburg; 10,31 sec) blieb als Vierter seines Vorlaufs im Rahmen seiner Möglichkeiten, im Halbfinale darf er aber nicht noch einmal ran.  

Favoriten über die Langhürden bleiben im Vorlauf hängen

Für Robin Schembera fehlte über 800 Meter ein Platz fürs Halbfinale. In seinem Vorlauf kam der Athlet des TSV Bayer 04 Leverkusen in 1:48,04 Minuten auf den vierten Rang. Nur die ersten drei kamen direkt weiter. Für ein Halbfinal-Ticket der besten sechs weiteren Zeitschnellsten war der Lauf zu langsam.

In den weiteren Vorentscheidungen kamen die meisten Favoriten wie Hammerwerfer Pawel Fajdek (Polen; 78,38 m), 1.500-Meter-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien; 4:02,59 min) oder der dreimalige Hindernis-Weltmeister Ezekiel Kemboi (Kenia; 8:24,75 min) locker weiter. Über 400 Meter Hürden war dagegen schon im Vorlauf Endstation für den Jahresbesten Bershawn Jackson (USA; 50,14 sec) und den Titelverteidiger Jehue Gordon (Trinidad & Tobago; 49,91 sec).  

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