Lilly Kaden hat am Freitag bei der U23-EM in Tallinn (Estland) überraschend die erste deutsche Goldmedaille der Titelkämpfe geholt: Im Finale über 100 Meter sprintete sie in 11,36 Sekunden zum Sieg. Die 19-Jährige tritt mit ihrem Erfolg in große Fußstapfen.
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Na sowas! Eine junge deutsche Sprinterin, die im Vorjahr noch der U20 angehörte und in Tallinn ihre ersten internationalen Titelkämpfe erlebt, ist neue U23-Europameisterin über 100 Meter – und das in absolut überzeugender Manier! Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund) hat nach ihren eindrucksvollen Auftritten in Vorlauf und Halbfinale auch im Finale die Nerven bewahrt und mit einer starken zweiten Rennhälfte der Konkurrenz den Zahn gezogen. Etwa 70 Meter vor dem Ziel war sie vorne. Und ließ niemanden mehr vorbei (zum Video auf Twitter). Ihre Zeit von 11,36 Sekunden: schnell, aber nebensächlich.
"Ein Traum ist wahr geworden. Auch wenn ich mich selbst gar nicht getraut habe daran zu glauben", sagte sie anschließlich noch immer recht fassungslos. "Aber im Hotel hat mir heute jeder gesagt, dass ich das hole. Und ich bin unglaublich froh, dass es geklappt hat!" Nach einem ordentlichen Start sei es ihr gelungen, hintenraus ihre Stärke auszuspielen, "da habe ich mich schön freigelaufen." Die höher gewetteten Konkurrentinnen wie Rani Rosius (Belgien; 11,43 sec) und Kristal Awuah (Großbritannien; 11,44 sec) konnten dem nichts entgegensetzen.
Damit bleibt Tallinn ein gutes Pflaster für die deutschen Sprinterinnen: Bei der vergangenen Ausgabe der U23-EM in Estlands Hauptstadt hatte sich im Jahr 2015 Rebekka Haase in 11,47 Sekunden den 100-Meter-Titel geholt und war später auch über 200 Meter und mit der Staffel siegreich gewesen. Über 200 Meter ist Lilly Kaden nicht am Start – aber mit der Staffel hat sie schon klare Ziele formuliert: "Da möchten wir die Titelverteidigung erreichen und ich werde auf jeden Fall mein Bestes dazu beitragen."
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