| Interview

Constantin Preis: „So positiv wie möglich bleiben“

Corona und kein Ende. Der geplante sportliche Höhepunkt Olympische Spiele ist für dieses Jahr abgesagt und ob überhaupt eine Sommersaison stattfindet, steht derzeit völlig in den Sternen. Eine schwierige Zeit nicht nur für Normalbürger, sondern auch für Spitzenathleten. leichtathletik.de sprach mit Constantin Preis vom VfL Sindelfingen, amtierender Deutscher Meister über 400 Meter Hürden, über seine Sorgen und Nöte und die Hoffnungen für den kommenden Sommer.
Holger Schmidt

Constantin Preis, wie geht es Ihnen derzeit?

Constantin Preis:

Mir persönlich geht es gut. Klar sorgt die Situation für Aufregung und Sorgen, aber ich versuche, so positiv wie möglich zu bleiben. Die einzige Sache, die mich tatsächlich dabei stört ist, dass ich keine Stadien betreten darf. Bei dem Training sind immer nur mein Trainer und ich dabei, damit würden wir doch keiner einzigen Seele schaden.

Was waren nach der Hallensaison Ihre weiteren Planungen?

Constantin Preis:

Es standen zwei Trainingslager auf dem Plan. Das erste hat stattgefunden, das zweite Anfang bis Mitte April wurde natürlich abgesagt. Damit können wir aber leben und schauen, dass unser Training so normal wie möglich weiter läuft. Die Wettkämpfe, die wir ursprünglich geplant haben, können wir derzeit aber auch nicht mehr festlegen.

Können und wollen Sie trotz Corona-Pandemie weiter trainieren?

Constantin Preis:

Ich will und ich kann weiter trainieren. Wir müssen natürlich Alternativen suchen. Das läuft ganz gut. Wir hoffen aber, dass keine Ausgangssperren verhängt werden.

Wie sieht Ihr tägliches Training aus und müssen Sie daran aktuell etwas ändern gegenüber normalen Zeiten?

Constantin Preis:

Die einzige Sache, die bisher nicht gelöst werden konnte, ist: Wie wollen wir, ohne eine Leichtathletik-Anlage zu betreten, die Hürdenüberquerung trainieren? In meiner Disziplin ist neben dem "Geradeaus-Laufen" auch die Technik sehr wichtig. Da müssen wir uns noch was überlegen. Aber sonst läuft alles nach Plan und wie gewohnt.

Haben Sie einen persönlichen Plan B, wenn die derzeitigen Einschränkungen noch länger als bis nach den Osterferien anhalten oder noch massiver werden als derzeit ohnehin schon?

Constantin Preis:

Einen Plan B gibt es nicht. Wir leben vom Tag zu Tag und schauen, wie wir auf die neue Situation reagieren sollen.

Wie stehen Sie zur Verschiebung der Olympischen Spiele ins kommende Jahr?

Constantin Preis:

Die Verschiebung hat mir kein bisschen Klarheit gegeben, denn ich weiß immer noch nicht, ob die Saison jetzt komplett vorbei ist oder nicht. Den Druck von der Seite der Athleten habe ich auch nicht ganz verstanden, da wir eh weiter trainieren. Da hätten wir alle auch vier Wochen länger warten können. Es kann sein, dass die Welt in vier Wochen komplett anders aussieht und dann wird diese Entscheidung im Nachhinein sehr enttäuschend sein. Ich blicke aber positiv nach vorn und dann wird es bei mir eben statt Tokio2020 Tokio2021 und ich hoffe trotzdem, dieses Jahr eine erfolgreiche Saison absolvieren zu können.

Was ist Ihr größter Wunsch in diesen Tagen?

Constantin Preis:

Dass die ganze Corona-Situation so schnell wie möglich vorbei ist.

Gibt es Erkrankte in Ihrem Umfeld?

Constantin Preis:

Es gibt glücklicherweise keine.

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