Siegfried Schonert, Teammanager der Deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft, hat einen Monat nach den Olympischen Spielen in Tokio seine Laufbahn beim DLV beendet und wurde bei der Ständigen Konferenz Leistungssport in Kienbaum Ende September in den Ruhestand verabschiedet. Im DLV-Podcast #TrueAthletes – TrueTalk blickt er noch einmal zurück auf 30 Jahre bei einem der größten Spitzensportverbände Deutschlands.
Siegfried Schonert, früher selbst aktiver Mittelstreckler, kam direkt nach der Wende zum DLV und arbeitete zunächst im Leistungssport, ehe er über Team-Management und Veranstaltungsmanagement ab 2005 als Teammanager im DLV-Team agierte. Ruhig, freundlich und die gute Seele im Verband – so lauten die Attribute der Kolleginnen und Kollegen über den Mann, der sich viele Jahre auch im Betriebsrat um die Belange der Mitarbeiter gekümmert hat.
„Auch in hektischen Zeiten ist es mir immer gelungen ruhig und freundlich zu bleiben. Dabei hat mir autogenes Training geholfen, was ich schon als Athlet genutzt habe“, erklärt Siegfried Schonert. Vor allem Großprojekte wie Olympische Spiele erforderten einen sehr langen Vorlauf. „Für Tokio haben wir unmittelbar nach den Spielen in Rio mit der Vorbereitung begonnen.“ Nach zahlreichen Site-Visites hatte er sich für das Pre-Camp im Miyazaki entschieden, was letztlich optimale Bedingungen für Tokio garantiert hat.
Athletinnen und Athleten im Mittelpunkt
„Die Faszination an der Leichtathletik ist bei mir aus der Leidenschaft für die Sportart erwachsen. Dabei war mir das Verhältnis zu den Athletinnen und Athleten immer besonders wichtig, denn sie stehen im Mittelpunkt“, sagt Siegfried Schonert, der in seiner knapp bemessenen Freizeit gerne liest und ein Gläschen Wein genießt. Vor allem französische Klassiker wie Balzac und Hugo faszinieren ihn dabei. Aber auch den frisch gebackenen Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah aus Sansibar möchte er gerne literarisch kennenlernen, da er wissen möchte, warum der für viele unbekannte Erzähler aus Tansania den beliebten Literatur-Preis bekommen hat.
Auch wenn viele Trainingslager der Deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft im Ausland stattfinden, gehört Schonert als Ehrenmitglied des Trägervereins Kienbaum zu den Verfechtern des Olympischen und Paralympischen Leistungszentrums östlich von Berlin in der Nähe von Grünheide. „Seit meiner aktiven Zeit hat sich dort vieles verändert. Heute ist Kienbaum fast wie ein kleines Olympisches Dorf. Man trainiert und tauscht sich aus mit anderen Sportlern und die Bedingungen sind hervorragend.“
Wer mehr über „Siggi“ – wie ihn viele seiner Freunde nennen – erfahren will, dem empfehlen wir die neueste Folge von #TrueAthletes – TrueTalk.
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