| Anhalt-Meeting

Gina Lückenkemper greift beim Jubiläum den Meetingrekord an

Seit 25 Jahren lockt das Internationale Leichtathletik-Meeting im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion Top-Athletinnen und -Athleten aus der ganzen Welt in die Bauhausstadt. Am Samstag werden 150 Sportlerinnen und Sportler erwartet – allen voran Olympiasiegerin Malaika Mihambo, Europameisterin Gina Lückenkemper und die Sechs-Meter-Springer KC Lightfoot und Sam Kendricks aus den USA.
Jane Sichting

Mit großen Namen haben die Veranstalter des 25. Internationalen Leichtathletik-Meetings in Dessau bei der Jubiläumsaugabe am Samstag nicht gespart. Bereits in der ersten Disziplin im Hauptprogramm, den 100 Metern, steht mit Gina Lückenkemper (SCC Berlin) die amtierende "Sportlerin des Jahres" auf der Bahn. Nach EM-Gold im Münchner Olympiastadion 2022, das sie sich in 10,99 Sekunden in einer Wimpernschlag-Entscheidung erkämpft hatte, ist die 26-Jährige in diesem Jahr so stark in die Saison eingestiegen wie nie zuvor. 

Ruft sie in Dessau wieder ihre starke Form der zurückliegenden Wochen ab, könnte sie nicht nur den Meeting-Rekord (11,19 sec) von 2019 knacken, sondern bei optimalen Bedingungen nahe an die Elf-Sekunden-Marke heransprinten. Gefordert wird sie dabei vor allem von der Luxemburgerin Patrizia van der Weken sowie der Britin Ashleigh Nelson.

In der Männerkonkurrenz bekommen es drei der aktuell schnellsten DLV-Sprinter mit starker internationaler Konkurrenz zu tun. Mit einer Zeit unter zehn Sekunden reist etwa Enoch Adegoke aus Nigeria an. Diesen gilt es nicht nur für den DM-Zweiten von 2022 Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) zu schlagen. Auch die beiden Münchner Aleksandar Askovic und Yannick Wolf wollen bei der Jagd nach einer Top-Platzierung ein Wörtchen mitreden. Den beiden einen Podestplatz streitig machen könnten die zwei Briten Tommy Ramdham, Europameister 2022 mit der 4x100m-Staffel, sowie Adam Thomas, Fünfter der Hallen-WM 2022. 

Starke Konkurrenz für Seriensiegerin Mihambo

Nur wenige Meter direkt vor der Haupttribüne nehmen etwa die Weitspringerinnen Anlauf. Beste Erinnerungen an Dessau hat dabei vor allem Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Nicht nur sprang sie hier 2019 mit 7,05 Metern zum neuen Meetingrekord, sondern gewann auch in drei Jahren, in denen sie in der Bauhausstadt an den Start ging, danach einen internationalen Titel – für den Sommerhöhepunkt mit der WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August) sicherlich kein schlechtes Omen. 

Ein Selbstläufer wird der Sieg am Samstag allerdings nicht. Denn neben der Olympia-Sechsten aus den USA Tara Davis-Woodhall, die mit einer Bestweite von 7,14 Meter anreist, fehlen auch der aufstrebenden Nachwuchsathletin Mikaelle Assani (SCL Baden-Baden) nur wenige Zentimeter bis zur magischen Sieben-Meter-Marke. Mit 6,91 Metern überraschte die 20-jährige Deutsche Hochschul-Meisterin zuletzt in Weinheim nicht nur die Konkurrenz. 

Höhenjagd der Stabartisten

Nicht in die Weite, sondern in die Höhe geht es indes für die Stabartisten. Hier trifft der EM-Zweite von München Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) nicht nur auf die beiden US-Stars KC Lightfoot und Sam Kendricks, die bereits 6,07 Meter und 6,06 Meter überflogen haben, sondern auch auf Vorjahressieger Oleg Zernikel (ASV Landau). Für den WM-Fünften heißt es nach einem Salto Nullo zum Saisoneinstieg, nach neunmonatiger Wettkampfpause wieder Wettkampfroutine zu gewinnen.

Ebenfalls um wertvolle Zentimeter nach oben geht es auch im Hochsprung der Frauen. Hier treffen unter anderem Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) und Imke Onnen (Hannover 96) aufeinander.  Im Speerwerfen der Männer reist mit Thomas Röhler (LC Jena) ein früherer Olympiasieger und Europameister an. Seinen weitesten Wurf hatte er einst auf 93,90 Meter gebracht – nur 83 Zentimeter weniger hat Anderson Peters aus Grenada aufzuweisen. Für einen neuen Meetingrekord (93,20 m) wäre für den Weltmeister von 2019 und 2022 allerdings auch eine neue persönliche Bestleistung erforderlich. 

Karl Bebendorf reist mit neuer Bestzeit an

International stark besetzt sind die 200 Meter sowie die 400 Meter der Frauen. Auf der Stadionrunde trifft die mehrfache Deutsche Meisterin Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (VfL Oldenburg) unter anderem auf die Polin Natalia Kaczmarek, Cátia Azevedo (Belgien) und Madeline Price aus Kanada. In der Männerkonkurrenz führt der Olympia-Dritte mit der Staffel Baboloki Thebe (Botswana) das Feld an, das mit Startern aus insgesamt acht Nationen besonders international besetzt ist. Aus deutscher Perspektive sind unter anderem Jean Paul Bredau (SC Potsdam) und Marc Koch (LG Nord Berlin) am Start.

Um einen deutschen Sieg über 1.500 Meter mitlaufen wollen in Dessau Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) und Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald). Über 3.000 Meter Hindernis wird Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898), der am Dienstag in Turku (Finnland) mit 8:20,43 Minuten eine neue Bestzeit lief, von den beiden Kenianern Lawrence Kemboi und Wilberforce Kones sowie EM-Siebten Ala Zoghlami aus Italien herausgefordert.

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) überträgt das Anhalt Meeting am Samstag ab 18:40 Uhr in einem Livestream

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