| Jerusalem 2023

U20-EM Tag 3 | Die DLV-Talente in den Finals

Am Mittwoch geht es bei den U20-Europameisterschaften in Jerusalem (Israel) weiter mit den Final-Entscheidungen! Hier lesen Sie, wie die deutschen Athletinnen und Athleten abgeschnitten haben.
Svenja Sapper

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WEIBLICHE U20


1.500 Meter


Emie Lotta Berger schafft es in die Top Acht

Auf einen Platz unter den Top Fünf hatte Emie Lotta Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen) spekuliert. Am Ende wurde es in 4:21,75 Minuten Rang acht. Vom angepeilten fünften Platz trennte sie eine Sekunde. Die 17-Jährige war damit "einigermaßen zufrieden". "Wenn man bedenkt, dass ich das erste Jahr gegen die U20 laufe, ist es eine solide Leistung", bewertete sie ihr Ergebnis. Und: "Zu 70 Prozent war es ein mentaler Kampf, es lag nicht an den Beinen. Ich hatte schon echt Respekt vor der Konkurrenz und das hat mich im Laufen ein bisschen mürbe gemacht." 

Vor dem Rennen war die Leverkusenerin noch optimistisch gestimmt gewesen. "Als Benni [Nachwuchs-Bundestrainer Benjamin Stalf] mir vor dem Rennen Tschüss gesagt hat, war ich noch guter Hoffnung. Aber wenn man dann im Callroom ist und die anderen schüchtern einen ein, wird es schwierig." Im Vorlauf hatte sie sich noch auf ihren starken Schlussspurt verlassen können. Im Finale gelang es ihr ebenfalls, die eine oder andere Konkurrentin noch einzusammeln. Die Spitze jedoch, mit der Türkin Dilat Kocak (4:16,86 min), die überraschend Favoritin Sofia Thogersen aus Dänemark (4:17,08 min) im Schlussspurt bezwang, war zu weit enteilt. Als Bronzemedaillengewinnerin rannte Natalie Millerova aus Tschechien mit 4:18,92 Minuten "PB".  

Emie Lotta Berger nahm sich vor, aus dem Rennen ihre Lehren zu ziehen und noch härter zu trainieren. "Nächstes Jahr wird es besser." Auch in zwei Jahren in Tampere (Finnland) hat sie noch einmal die Chance auf einen Einsatz bei der U20-EM. Gut möglich, dass sie dann ganz vorne mitrennen wird. 
 


3.000 Meter


Sofia Benfares erkämpft sich Bronze über 3.000 Meter


3.000 Meter Hindernis


Adia Budde erfüllt sich ihren Medaillentraum


10.000 Meter Bahngehen


Lena Sonntag verpasst knapp die Top Ten

Der Stadion-DJ tat alles, um die 10.000 Meter auf der Bahn für die Geherinnen so angenehm wie möglich zu gestalten, und wählte Songs mit Geher-Bezug aus: "Walk of Life" von den Dire Straits, "I'm Walking" (Fats Domino) und "I'm Gonna Be (500 Miles)" von den Proclaimers. Trotz der frühen Startzeit um sieben Uhr hatten die 26 Starterinnen bereits ordentlich mit der Hitze zu kämpfen, so auch das deutsche Trio. Am besten schnitt Lena Sonntag ab. Die Potsdamerin wurde in 49:15,54 Minuten Elfte. So schnell war sie zuvor auf der Bahn noch nie gegangen. 

Ganz zufrieden war sie damit nicht. "Durch die Straßenzeiten habe ich mir deutlich mehr vorgenommen. Aber es wurde schon ab der Vier-Kilometer-Marke erstmal anstrengend", sagte sie. Anfangs hatte das Tempo noch optimal in ihren Plan gepasst. "Gerade durch die Hitze wurde es ziemlich hart, vielleicht habe ich auch zu spät angefangen, etwas zu trinken."  

Kylie Garreis (LG Vogtland) wurde in 50:05,22 Minuten 14. "Ich fand das Tempo am Anfang auch in Ordnung", sagte sie. "Ich kam gut rein, obwohl ich am Anfang allein gehen musste, das hat mich aber nicht weiter gestört. Ein paar Athletinnen konnte ich noch einsammeln." Dann machte ihr jedoch auch die Hitze zu schaffen. Anschließend schickte sie ihrer Familie liebe Grüße in die Heimat und sandte auch ein Dankeschön an den ehemaligen Geher Hagen Pohle, im Übrigen U20-Europameister von 2011, der sie und Lena Sonntag sowie die beiden Geher Jassam Abu EL Wafa und Arvid Kockel (SV Halle) in letzter Zeit als Trainer betreut hatte. "Wir schätzen das sehr." 

Ganz hart wurde der Wettkampf für Ada Junghannß (Erfurter LAC). In 53:09,67 Minuten kämpfte sie sich als 23. ins Ziel. "Bis Kilometer fünf war es ganz gut. Dann war eine kleine Lücke da, die ich nicht mehr schließen konnte. Gerade am Ende wurde es sehr heiß, das habe ich schon gespürt." Gold errang in 45:59,76 Minuten die Spanierin Sofia Santacreu vor Giulia Gabriele (Italien; 46:56,73 min) und Ana Delahaie aus Frankreich (47:11,09 min). 
 


Hochsprung


Joana Herrmann sorgt mit Bronze für Sensation

 

MÄNNLICHE U20


1.500 Meter


Tim Kalies läuft auf Rang sieben 

Bereits im Vorlauf war Tim Kalies (Braunschweiger LC) überglücklich über seinen Finaleinzug gewesen. Und im Endlauf schlug er sich ebenfalls wacker. Platz sieben in 4:03,59 Minuten sprang für den Braunschweiger heraus. Den Sieg holte sich in 3:56,78 Minuten überlegen der Favorit Niels Laros aus den Niederlanden, über Silber jubelte der Österreicher Kevin Kamenschak (3:59,73 min), der für seinen Mut belohnt wurde. Bronze ging nach Tschechien an Ondrej Gajdos (4:00,98 min). 

„Ich ärgere mich ein bisschen, weil das genau meine Rennen sind, bei denen ich vorn mitrennen kann", sagte Tim Kalies anschließend. "Ich hatte eine gute Position im Rennen. Wenn ich in den letzten beiden Runden noch ein wenig frischer gewesen wäre, hätte es auch weiter nach vorn gehen können. Aber am Ende ist es ein siebter Platz bei einer EM, und ich bin hier als 17. angereist. Vor dem Rennen hatte ich ein paar Kreislaufprobleme, da habe ich meine Erkältung von vor zwei Wochen noch gespürt. Es haben so viele Leute um mich herum alles gegeben, darum wollte ich heute unbedingt ein starkes Rennen zeigen.“
 


Stabhochsprung


Hendrik Müller nach schwieriger Vorbereitung auf Platz sieben

In der Qualifikation hatte sich Hendrik Müller mit 5,05 Metern noch in die Top Zwölf gezittert. Im Finale ging's am Mittwochabend 15 Zentimeter höher und auf Platz sieben. Ein Ergebnis, das den Leverkusener nicht zufrieden stimmte. Zugleich musste er aber einräumen, dass seine turbulente Vorbereitung die Saisonplanung erheblich durcheinandergewirbelt hatte. Der Stabhochspringer war im Frühsommer an Windpocken erkrankt. "Das ist sehr ungewöhnlich für jemanden in meinem Alter. Das hat mich zwei Wochen rausgehauen, dann war mein Immunsystem ziemlich angeschlagen." Unter diesen Umständen war er froh, ins Finale gekommen zu sein. 

Seine Saisonbestleistung von 5,50 Metern, erzielt in Zweibrücken, kurz bevor ihn die Krankheit aus der Bahn warf, hätte ihm in Jerusalem sogar Gold beschert, war aber nach den gesundheitlichen Problemen diesmal nicht in Reichweite. Hendrik Müller ärgerte sich dennoch über seine Fehlversuche: Seine Einstiegshöhe von 4,95 Metern sowie die 5,10 Meter hatte er jeweils im zweiten Versuch überquert, die 5,20 Meter im dritten. "Ich glaube, die 5,30 oder 5,40 Meter wären drin gewesen, wenn ich ein bisschen fehlerfreier gesprungen wäre. Am Ende waren einfach die Beine tot." So ging Gold mit 5,40 Metern an Simone Bertelli aus Italien vor dem höhengleichen Schweizer Valentin Imsand und Erdem Tilki, der mit 5,30 Metern den türkischen U20-Rekord einstellte.
 


Kugelstoß


Doppelsieg für Lasse Schulz und Lukas Schober


Speerwurf


Max Dehning belohnt sich mit Speerwurf-Silber
 

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