Vergangenes Jahr holte sie über 2.000 Meter Hindernis Silber bei der U18-EM. In diesem Jahr ließ Adia Budde auf der 3.000-Meter-Hindernis-Distanz erneut Silber folgen, diesmal bei der U20-EM. Auch Julia Rath war überglücklich: Sie lief auf einen starken vierten Platz.
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Jerusalem (Israel) ist für Adia Budde ein gutes Pflaster. Vor einem Jahr gewann die Athletin vom TSV Altenholz bei der U18-EM Silber über 2.000 Meter Hindernis. Und auch ihre zweite internationale Medaille schimmerte silbern. Am Mittwochabend erlief sich die 18-Jährige bei der U20-EM in Jerusalem Rang zwei auf den 3.000 Metern Hindernis. Es war – den Vorlauf inbegriffen – erst ihr viertes Rennen über die volle Distanz. In einem Rennen, in dem das Feld lange dicht zusammenblieb, waren ihre 10:07,34 Minuten Silber wert.
Gold holte überraschend eine Athletin, die erst ihr drittes Rennen auf der langen Hindernisstrecke absolvierte: Karolina Jarosova. Die Tschechin, die sich nach dem taktischen Rennbeginn ein Herz fasste und an die Spitze setzte, rannte in 10:04,57 Minuten zu einem neuen nationalen U20-Rekord. Erst Ende Juli hatte die 17-Jährige beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Maribor (Slowenien) triumphiert. Bronze schnappte sich, ebenfalls mit U20-Landesrekord, Vasiliki Kalimogianni aus Griechenland (10:08,44 min).
Adia Budde hatte vor den Meisterschaften auf Rang zwei der europäischen Jahresbestenliste gelegen, aber als Hauptziel stets den Finaleinzug ausgegeben. "Insgeheim habe ich aber von einer Medaille geträumt", gab sie zu. "Mir war schon bewusst, dass was geht, und ich freue mich, dass ich den zweiten Platz verteidigen konnte." Die Überraschungssiegerin hatte sie durchaus als ernstzunehmende Konkurrentin auf dem Schirm gehabt. "Ich wusste, dass sie sehr schnell laufen kann." Selbst hatte sich die 18-Jährige vorgenommen, nicht zu schnell anzugehen. "So oft bin ich die 3.000 Meter Hindernis ja noch nicht gelaufen", erklärte sie diese Taktik.
Julia Rath glückliche Vierte
So konnte sie etwas Körner sparen, die ihr halfen, Silber gegen die heranstürmende Griechin zu verteidigen. Dahinter kam eine zweite DLV-Athletin ins Ziel, die den sonst so undankbaren vierten Rang gerne annahm: Julia Rath (LAC Quelle Fürth). Sie bestritt in 10:21,38 Minuten das schnellste Rennen ihrer Karriere und jubelte über ihr Resultat. "Ich bin super happy über mein Ergebnis", sagte sie. "Mein Ziel waren die Top Acht, jetzt bin ich Vierte. Dass es hintenraus so gut geht, hätte ich nicht gedacht. Ich habe das Feld gut von hinten aufgerollt. Die Hindernisse und der Wassergraben haben auch gut geklappt."
Unglücklich verlief das Finale für die europäische Jahresbeste Carolin Hinrichs (VfL Löningen). Auch sie hielt lange mit der Spitzengruppe mit, doch hatte später immer mehr zu kämpfen und blieb schließlich entkräftet auf der Bahn liegen. "Ich habe sie in einer der letzten Runden überholt", sagte Adia Budde. "Erst dachte ich, sie ist noch hinter mir, dann habe ich auf den Bildschirm geguckt und festgestellt, dass sie nicht mehr da ist. Ich werde gleich auf jeden Fall zu ihr gehen und hoffe, dass es ihr gut geht."
Zwar endete am Mittwochabend in Jerusalem eine Serie von drei deutschen U20-EM-Titeln über 3.000 Meter Hindernis in Serie. Die Strecke bleibt aber Erfolgsgarant für die deutschen Athletinnen. Mit Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien), der U20-Europameisterin von 2021, stellt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) aktuell die U23-Europameisterin sowie mit Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) die EM-Zweite bei den Aktiven. Auch das U18-Gold über die 2.000 Meter Hindernis ist dank des Doppel-Triumphes von Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) und Adia Budde in deutscher Hand.
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