| World Indoor Tour

Christina Hering und Gesa Felicitas Krause stark

Gleich zwei deutsche Läuferinnen, die Frankfurterin Gesa Felicitas Krause und die Münchnerin Christina Hering, nutzten am Samstagnachmittag das Hallen-Meeting in Glasgow (Großbritannien), um sich in der ewigen deutschen Hallen-Bestenliste unter die ersten Zehn zu schieben.
Christian Fuchs

Christina Hering ließ sich von dem mit klangvollen Namen gespickten 800 Meter-Feld nicht beindrucken. In 2:00,93 Minuten lief die Münchnerin die beste Hallenzeit einer Deutschen seit 15 Jahren. Bereits nach dem Startschuss zeigte sie von Bahn eins aus Mut und reihte sich zunächst in der vorderen Hälfte ein.

Zwar fiel sie zwischenzeitlich wieder etwas zurück, auf den letzten 150 Metern hatte die Deutsche Hallenmeisterin allerdings noch große Reserven. Die 1,85 Meter große Athletin schob sich mit einem starken Finish auf Rang vier.

Und nicht nur das: In der neuen persönlichen Hallen-Bestzeit von 2:00,93 Minuten (bisher 2:02:19 min) kletterte die 21-Jährige in der ewigen DLV-Hallen-Bestliste auf Rang neun. Das konnte sie kaum glauben: "Wahnsinn, schon wieder eine Verbesserung meiner Bestzeit." Den Sieg ließ sich die souverän auftretende Melissa Bishop (2:00,19 min; kanadischer Hallenrekord) nicht nehmen.

Gesa Felicitas Kraus überzeugt mit überlegtem Rennen

Einmal mehr zeigte Gesa Felicitas Krause eine sehr überlegte Renneinteilung über 3.000 Meter. Am Anfang hielt sich die Hindernis-WM-Dritte zurück. Als es aber darauf ankam, behauptete sie den Kontakt zur Spitze. Und wie Christina Hering zuvor hatte auch die Frankfurterin in der Schlussphase noch wertvolle Körner.

So konnte die 23-Jährige als Vierte ihre persönliche Bestzeit um mehr als zehn Sekunden auf 8:49,43 Minuten steigern. Das brachte sie in der ewigen DLV-Hallenbestenliste auf Platz sieben. Es war die schnellste Zeit einer deutschen Läuferin auf dieser Strecke seit neun Jahren. Das Rennen in Glasgow gewann die nur unwesentlich schnellere Kenianerin Nancy Chepkwemoi (8:49,06 min).

Auch Cindy Roleder auf Platz vier

In die Reihe der deutschen vierten Plätze reihte sich auch die Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder ein. Die Leipzigerin spielte nach einem ordentlichen Start (sie hatte sogar die schnellste Reaktionszeit aller Athletinnen) auf den 60 Meter Hürden wieder ihr starkes Finish aus. So konnte sie sich in 8,03 Sekunden noch an der US-Amerikanerin Kristi Castlin (8,09 sec) vorbeischieben. US-Studentenmeisterin Kendra Harrison (USA) untermauerte hingegen als Siegerin in 7,92 Sekunden ihre Rolle als derzeit stärkste Hürdensprinterin.

Der favorisierte Franzose Dmitri Bascou verschenkte bei den Männern den Sieg auf den letzten Metern, als er nach einem Touchieren der letzten Hürde außer Tritt kam und in 7,71 Sekunden nur noch Dritter wurde. Wenjun Xie (China; 7,63 sec) ließ sich nicht zweimal bitten.

Dafne Schippers muss beißen

Im mit Spannung erwarteten 60-Meter-Finale der Frauen wurde es für Dafne Schippers eng. In 7,10 Sekunden behielt die Niederländerin dank einer starken zweiten Hälfte die Oberhand vor Elaine Thompson (Jamaika; 7,14 sec) und Ewa Swoboda (Polen; 7.15 sec). „Es war nicht mein bestes Rennen“, bekannte die 200 Meter-Weltmeisterin.

Der unverwüstliche Kim Collins (St Kitts & Nevis) zeigte bei den Männern im Vorlauf der Konkurrenz in 6,51 Sekunden seine gute Form. Im Finale verletzte er sich dann allerdings und konnte nicht durchziehen. Damit war der Weg für den Briten Sean Safo-Antwi (6,56 sec) frei.

Adam Kszczot siegt weiter

Vize-Weltmeister Adam Kszczot feierte bei den Männern auf den 800 Metern seinen fünften Sieg in Folge. In 1:46,23 Minuten setzte sich der Pole ungefährdet gegen den Iren Mark English (1:46,99 min) durch.

Der frischgebackene 1.000 Meter Hallen-Weltrekordler Ayanleh Souleiman (Djibouti) musste auf den 1.500 Metern eine Niederlage einstecken. Eineinhalb Runden vor Schluss zog der Marokkaner Abdelaati Iguider an ihm vorbei und ließ sich den Sieg (3:34,94 min) nicht mehr nehmen. Ayanleh Souleiman kam auf Platz zwei in für ihn enttäuschenden 3:36,30 Minuten an: „Ich war wirklich müde.“

Mo Farah setzt den Schlusspunkt

Die niederländische Europameisterin Sifan Hassan (4:01,40 min) war bei ihrem Saisondebüt über 1.500 Meter von der jungen Äthiopierin Gudaf Tsegay, die in 4:01,81 Minuten einen U20-Hallen-Weltrekord lief, nicht zu schlagen.

Für den emotionalen Schlusspunkt der Veranstaltung sorgte Doppel-Olympiasieger Mo Farah. Über 3.000 Meter ließ der Brite in 7:39,55 Minuten den noch in Karlsruhe und Düsseldorf siegreichen Kenianer Augustine Choge (7:40,66 min) hinter sich.

Marie-Laurence Jungfleisch gewinnt World Indoor Tour

Für Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch hat sich die Reise nach Glasgow gelohnt. Die Stuttgarterin brachte ihren Disziplinsieg der World Indoor Tour, der 20.000 US-Dollar wert war, unter Dach und Fach. Dafür reichte der Deutschen Meisterin ein vierter Platz (1,87 m). Den Sieg teilten sich Lavern Spencer (St. Lucia) und Alessia Trost (Italien; beide 1,93 m).

Stabhochsprung-Weltmeister Shawn Barber (Kanada) zeigte mit 5,89 Metern den zweitbesten Wettkampf seiner bisherigen Hallensaison. Für den Leverkusener Tobias Scherbarth war nach übersprungenen 5,20 Metern bei 5,40 Metern Schluss (Platz acht).

Angeführt von Lorraine Ugen (6,80 m) war der Frauen-Weitsprung fest in den Händen von drei Britinnen. Die Wiesbadenerin Xenia Stolz wurde dahinter mit 6,52 Metern aus dem letzten Durchgang noch Vierte. Bei den Männern siegte der Bladejumper Markus Rehm mit 8,10 Metern. <link news:46062>Mehr zum Auftritt des Leverkuseners…

Die Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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