Diana Sujew hat am Freitag in Polen ihr bestes 1.500 Meter-Rennen seit vier Jahren gezeigt und deutlich die EM-Norm unterboten. David Storl und Robert Harting machten mit neuen Saison-Bestmarken den nächsten Schritt in Richtung Heim-EM in Berlin.
Sechs deutsche Athletinnen und Athleten waren am Freitag als Gäste des Orlén Memorial Janusza Kusocinskiego in Chorzow (Polen) geladen – keine Selbstverständlichkeit, sondern auch ein Ausdruck der Völkerverständigung bei einem Meeting, das in Gedenken des von den Nazis ermordeten Polen Janusz Kusociński veranstaltet wird. Er war 1932 Olympiasieger über 10.000 Meter geworden.
Die Veranstalter konnten in allen Disziplinen starke Felder und hochkarätige Lokalmatadoren präsentieren. Im Hammerwurf blieben mit dem Olympia-Dritten Wojciech Nowicki (80,63 m) und dem dreimaligen Weltmeister Pawel Fajdek (80,04 m) zwei Polen über der 80-Meter-Marke. Ewa Swoboda holte sich über 100 Meter in 11,30 Sekunden knapp den Heimsieg vor Tatjana Pinto (LC Paderborn; 11,32 sec). Und Justyna Swiety-Ersetic (51,11 sec) ließ über 400 Meter überraschend Allyson Felix (USA; 51,35 sec) hinter sich.
Ein Solo von Genzebe Dibaba (Äthiopien) gab’s über 1.500 Meter. Die Weltrekordlerin setzte sich in herausragenden 3:56,68 Minuten an die Spitze der Welt. Dahinter machte Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) ein starkes Rennen, musste mit der Hallen-Vize-Weltmeisterin von 2014 Axumawit Embaye (4:04,90 min) nur eine weitere Äthiopierin ziehen lassen und rannte in 4:05,95 Minuten zur EM-Norm für Berlin (6. bis 12. August). Zu ihrer fünf Jahre alten Bestmarke fehlten nur 33 Hundertstel, es war ihr bestes 1.500-Meter-Rennen seit vier Jahren. Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam in diesem Rennen nicht ins Ziel.
Renaud Lavillenie scheitert erst an 6,01 Metern
Im Kugelstoßen beförderte Ryan Crouser (USA) sein Gerät weniger als 24 Stunden nach seinem Auftritt in Oslo wieder über 22 Meter: Mit 22,27 Metern blieb er dieses Mal vor Tom Walsh (Neuseeland; 21,63 m). David Storl (SC DHfK Leipzig) steigerte seine Saison-Bestmarke als Vierter auf 21,16 Meter. Robert Harting (SCC Berlin) packte mit dem Diskus die nächsten Zentimeter drauf: 65,13 Metern bedeuteten Platz drei beim Sieg von Weltmeister Andrius Gudzius (Litauen), der die Weltjahres-Bestleistung auf 69,30 Meter schraubte.
Auch Hochspringer Eike Onnen (Hannover 96) hatte auf eine Steigerung in Richtung EM-Norm von 2,26 Metern gehofft. Es blieb jedoch bei 2,20 Metern, der Sieg ging an Naoto Tobe (Japan; 2,30 m). Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) präsentierte sich nach enttäuschenden 5,56 Metern in Eugene (USA) und zwei Wochen Wettkampf-Pause zurück auf Top-Niveau: Mit 5,91 Metern fügte er Ex-Weltmeister Pawel Wojcechowski (5,71 m) und Vize-Weltmeister Piotr Lisek (5,51 m) eine Heimniederlage zu. Erst 6,01 Meter waren in drei Anläufen zu hoch für den Franzosen.
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