| Dortmund

Esther Cremer und Pamela Dutkiewicz mit gelungenem Neubeginn

Viele Athletinnen und Athleten sind zurück aus den Winter-Trainingslagern zurück. Die westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund bildeten am Samstag eine willkommene Standort-Bestimmung. Über 200 Meter absolvierte Viertelmeilerin Esther Cremer ihren ersten Wettkampf nach 17 Monaten Verletzungspause, auch Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz meldete sich überraschend stark zurück.
Peter Middel

Voller Tatendrang präsentierte sich Esther Cremer (TV Wattenscheid 01), die nach einem "Seuchenjahr" mit vielversprechenden 24,62 Sekunden über 200 Meter aufwartete. Die mehrmalige Deutsche Meisterin über 400 Meter und EM-Halbfinalistin, die durch eine Entzündung der Plantarsehne am rechten Fuß 17 Monate ausgebremst wurde, hat in letzter Zeit eifrig trainiert und ist wieder schmerzfrei. Die Hallensaison will sie in den nächsten Wochen nur "nebenbei" mitnehmen, denn sie hofft im Sommer auf die Teilnahme an der EM in Amsterdam (Niederlande) sowie an den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien). 

"Ich habe noch Defizite im Sprintbereich", erklärte sie nach ihrem Comeback. "Ich muss mich nach meiner langen Zwangspause langsam wieder herantasten. Die Entzündung der Plantarsehne war bei mir ein Überlastungssyndrom. Ich treibe inzwischen über zehn Jahre Leistungssport, da war mein Körper nicht mehr hundertprozentig in der Balance."

Aus den Erfahrungen der vergangenen Monate hat die 28-Jährige Wattenscheiderin Konsequenzen gezogen: "Ich werde meinem Körper in Zukunft einfach mehr Ruhephasen gönnen", kündigte sie an. Die kommenden Wochen möchte die Maschinenbau-Studentin nutzen, um ihr Masterstudium zu beenden, so dass sie sich im Sommer ganz auf den Sport konzentrieren kann.

Pamela Dutkiewicz ungefährdet

Ein erfolgreiches Comeback gelang auch Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01), die wegen eines Bänderrisses an beiden Füßen in der Freiluftsaison 2015 komplett ausfiel. Die 24 Jahre alte Deutsche Hallen-Vizemeisterin dominierte über 60 Meter Hürden in respektablen 8,18 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Monika Zapalska (8,39 sec). „Die Anspannung war bei mir heute unwahrscheinlich groß, weil mir nach meiner knapp einjährigen Pause das Wettkampfgefühl fehlte. Ich bin erleichtert und glücklich, denn auf meine heutige Zeit kann ich gut aufbauen,“ freute sich die angehende Grundschullehrerin.

Trotz eines schlechten Starts sicherte sich Maximilian Ruth bei den Männern den 60 Meter-Titel in 6,84 Sekunden vor Nils Löcher (LG Kindelsberg Kreuztal; 6,98 sec) und Thomas Lohrengel (7,05 sec). "Wenn ich besser aus den Blöcken weggekommen wäre, wäre ich sicherlich eine Zehntelsekunde schneller gewesen," meinte der 21 Jahre alte Wattenscheider, der eine persönliche Bestzeit von 6,71 Sekunden (2015) hat.

Christina Haack kündigt Abschied an

Bei den Frauen holte Christina Haacke den Sprinttitel ebenfalls nach Wattenscheid. Die Athletin, die nach diesem Jahr ihre Laufbahn beenden möchte, siegte in 7,46 Sekunden vor Janina Kölsch (LC Paderborn; 7,50 sec) und Luisa Bodem (SC Preußen Münster; 7,80 sec).

"Ich habe bei der Stadt Recklinghausen ein anderes Aufgabengebiet erhalten. Da lassen sich Beruf und Sport bei mir nicht mehr miteinander verbinden," begründete Christina Haack ihren Entschluss für das baldige Karriere-Ende. Die frühere Deutsche Hallenmeisterin über 200 Meter möchte daher in diesem Jahr möglichst viele Rennen mitnehmen. Hoffentlich macht ihr da die Verletzung, die sie sich als Startläuferin in der 4x100 Meter Staffel des TV Wattenscheid 01 zuzog, keinen Strich durch die Rechnung.

Über 1.500 Meter der Männer zeigte Marius Probst (TV Wattenscheid 01) nach einem 15-tägigen Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) keine Spur von Müdigkeit und steigerte sich nach einer 800 Meter-Zwischenzeit von 2:08 Minuten als sicherer Sieger um eine Sekunde auf respektable 3:50,62 Minuten.

Julia Ritter auch mit der Vier-Kilo-Kugel top

Einen vielversprechenden Einstand im Trikot des TV Wattenscheid 01 feierte Julia Ritter. Die U18-Weltmeisterin, die bis Ende 2015 für den SuS Oberaden startete, erreichte mit der Vier-Kilo-Kugel im Kugelstoßen der weiblichen Jugend U20 ausgezeichnete 16,18 Meter und blieb damit deutlich über ihrer bisherigen Hallenbestleistung von 15,57 Meter.

"Das Trainingslager mit der NRW-Auswahl auf Lanzarote hat mir sehr viel gebracht. Technisch waren meine Stöße auch schon in Ordnung, aber da steckt noch etwas mehr drin," befand die frühere Oberadenerin. Direkt nach ihren Auftritt in Dortmund fuhr Julia Ritter nach Leverkusen, um dort bei den <link news:45435>NRW-Winterwurfmeisterschaften im Diskuswerfen auf Titeljagd zu gehen.

Im Hochsprung der weiblichen Jugend U20 verbesserte sich die Deutsche Jugendmeisterin Christina Honsel (LG Dorsten) auf 1,81 Meter. Dabei meisterte sie alle Höhen im ersten Versuch. Nach ihrer Siegeshöhe verzichtete sie auf weitere Sprünge.

Chantal Butzek konzentriert sich auf den Sprint

Chantal Butzek (LC Paderborn) lag über 60 Meter der U20 20 in 7,47 Sekunden klar vor der Neu-Dortmunderin Johanna Marie Bechthold (7,71 sec). Nach dem Finale spürte die mehrmalige Deutsche Jugendmeisterin jedoch wieder Schmerzen in ihrem Oberschenkel, so dass sie sich von einem Physiotherapeuten behandeln lassen musste.

"Ich habe immer noch leichte Beschwerden, die mir schon im Vorjahr schon zu schaffen machten. Unter den gegebenen Bedingungen bin ich jedoch mit meiner heutigen Leistung zufrieden," befand Butzek. Da die angehende Abiturientin in der Schule nicht allzu viel verpassen wollte, kehrte sie vier Tage früher von ihrem Trainingslager auf Teneriffa zurück. In den nächsten Wochen wird Chantal Butzek nur im Sprint an den Start gehen und keine Hürdenläufe bestreiten.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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