Bei den diesjährigen Saarlandmeisterschaften in St. Wendel blieben am Wochenende die ganz großen Leistungen aus. Zahlreiche Topathleten fehlten angeschlagen oder waren stattdessen in Regensburg am Start. Spannend war das Zentimeterduell im Weitsprung zwischen den Saarbrückern Jan Uder und Marcel Kirstges. Ansonsten überzeugten vor allem die Hammerwerfer und der U18-Nachwuchs.
Für die stärksten Leistungen vor allem in der Breite sorgten bei den diesjährigen Landesmeisterschaften erwartungsgemäß die Hammerwerfer von Verbandstrainer Christoph Sahner, die geschlossen in St. Wendel am Start waren. Bei den Männern siegte Andreas Sahner mit 67,64 Metern vor dem U20-DM-Zweiten Michael Noé (beide LC Rehlingen), der mit 61,22 Metern eine neue Bestleistung aufstellte.
Den Wettbewerb der U18 dominierte der 16 Jahre alte Fabio Hessling (LAC Saarlouis), der mit 74,07 Metern zum wiederholten Male klar über der Norm (69,50 m) für die U18-Europameisterschaften in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) blieb. Alle seine vier gültigen Versuche landeten jenseits der 71-Meter-Marke. „Super war der Wettkampf trotzdem nicht“, fand Christoph Sahner. Er vermutet, dass nach einer harten Trainingswoche etwas die Spritzigkeit gefehlt hat.
Erneut Dreifach-Erfolg der „Hammerwurf-Drillinge“ Zott
Bei der weiblichen U18 gab es einmal mehr einen Dreifach-Erfolg der Zott-Drillinge (TV Limbach). Saarlandmeisterin wurde Franziska mit 60,08 Meter vor Katharina (56,62 m) und Annalena Zott (53,18 m). „Die letzten Wettkämpfe seit dem Trainingslager waren nicht so gut. Wenigstens war es jetzt über 60 Meter“, sagte die Siegerin anschließend. Eigentlich hätte sie aber gerne die U18-EM-Norm angegriffen, die bei 63,00 Metern liegt.
Bei den Frauen musste sich die U20-EM-Siebte Sophie Gimmler (LAZ Saar 05) in St. Wendel mit 59,66 Metern zufrieden geben. Sie ging allerdings geschwächt durch eine Erkältung in den Wettkampf und plagt sich außerdem seit Dienstag mit Knieproblemen herum. Im Speerwurf steigerte Désirée Schwarz (LC Rehlingen) ihre Saisonbestleistung auf 51,94 Meter und kann nun sicher mit den Deutschen Meisterschaften in Kassel (18./19. Juni) planen.
Louisa Grauvogel muss Weitsprung abbrechen
Die spannendste Entscheidung gab es im Weitsprung der Männer, wo sich Jan Uder mit 7,53 Metern ganz knapp mit nur einem Zentimeter Vorsprung vor Marcel Kirstges (beide LAZ Saar 05) durchsetzte. Beide haderten aber ein wenig mit dem Gegenwind, der noch größere Weiten verhinderte. Marcel Kirstges konnte vorher, ebenfalls bei Gegenwind (-0,7 m/sec), bereits die 100 Meter in 10,65 Sekunden für sich entscheiden
Für Siebenkämpferin Louisa Grauvogel (LG Saar 70) endete das Wettkampf-Wochenende leider früher als geplant. Nach dem Sieg in Bestzeit von 12,08 Sekunden über 100 Meter zog sie sich im Weitsprung eine Oberschenkelverletzung zu und konnte sich nicht wirklich über ihre bis dahin erzielten 5,84 Meter und den zweiten Tagessieg freuen. Stattdessen hofft sie, dass es nur eine Zerrung und nichts Schlimmeres ist. „Bisher hatte ich noch keine Zerrung. Aber wenn was gerissen wäre, hätte ich es vermutlich gemerkt“, sagte sie. Klarheit soll eine ärztliche Untersuchung am Montag ergeben.
Robert Hind von Regensburg nach St. Wendel
Viertelmeiler Robert Hind (LAZ Saar 05) reagierte kurzfristig auf die Absage der 4x400-Meter-Männerstaffel in Regensburg und ging am zweiten Tag der Saarlandmeisterschaften in St. Wendel über 200 Meter an den Start. „Ziel war dabei mein Anfangstempo über 400 Meter von 22 Sekunden zu treffen, was mit 21,88 Sekunden ganz gut geklappt hat“, verriet er nach dem Lauf.
Für die beste Kugelstoß-Leistung sorgte der U18-Athlet Valentin Moll (LAZ Saar 05), der mit 17,49 Metern nur knapp unter seiner Saisonbestleistung blieb und mit 51,34 Metern auch im Diskuswurf siegreich war. Über 100 Meter Hürden blieben mit Celina Schweizer (LA Team Saar; 13,89 sec) und Hanna Schopper (TV St. Wendel; 13,96 sec) gleich zwei U18-Athletinnen unter der 14-Sekunden-Marke.
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