| "Berlin fliegt!" 2016

Julian Reus will mit Vollgas durch die Radarmessung

Beim Länderkampf "Berlin fliegt!" am Sonntag (11. September) wird erstmals auch gesprintet. Der Deutsche Rekordhalter Julian Reus war am Freitag bei einer Pressekonferenz "heiß" auf seinen ersten Auftritt vor dem Brandenburger Tor. Auch der Export des Events ist gelungen. Am 21. September wird der Wettbewerb im gleichen Format in Paris ausgetragen.
Jan-Henner Reitze

Von Null auf Höchstgeschwindigkeit auf 40 Metern. Erstmals wird vor malerischer Kulisse bei "Berlin fliegt!" auch gesprintet. Dabei kommt es am Sonntag am Brandenburger Tor nicht, wie sonst üblich in dieser Disziplin, auf die Zeit an, sondern auf die während des Sprints erreichte Geschwindigkeit, die nach dem Prinzip einer Radarpistole gemessen wird. Die Athleten gehen dabei nicht "Mann-gegen-Mann" sondern einzeln an den Start.

Wer sonst als der schnellste Mann Deutschlands sollte die DLV-Farben in diesem neuartigen Wettbewerb vertreten? Julian Reus (TV Wattenscheid 01) freut sich riesig, dass der Sprint ins Programm aufgenommen wurde. "In den vergangenen Jahren waren wir Sprinter etwas eifersüchtig auf die Weitspringer und Stabhochspringer, weil sie vor der historischen Kulisse antreten durften. Es ist eine Ehre, diesmal dabei zu sein", erklärte der Deutsche Meister über 100 Meter, der sich ebenfalls freut, bei seinem persönlichen Saisonabschluss für das Team auf Punktejagd zu gehen. Neben der deutschen Mannschaft treten Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien an.

Geschwindigkeits-Modus neues Erlebnis für Zuschauer und Athleten

Auch der innovative Modus reizt den 28-Jährigen. "Da es kein Kommando geben wird, kann man sich voll darauf konzentrieren, maximale Geschwindigkeit zu erreichen. Gespannt bin ich schon, wie es wird, allein auf einem Steg zu laufen", so der EM-Dritte mit der Staffel, der bereits eine Ahnung hat, wie viel Kilometer pro Stunde für ihn möglich sind. Verraten wollte er seine Erwartungen noch nicht, auch um sich von der Konkurrenz nicht in die Karten schauen zu lassen. Der Sprint über 40 Meter an sich ist nichts Ungewohntes, Läufe dieser Art gehören regelmäßig zum Trainingsprogramm.

Die Sprinter aus den fünf Nationen gehen dreimal auf die Jagd nach ihrer Höchstgeschwindigkeit. Jeder Durchgang zählt. Die Geschwindigkeiten werden aufgereiht. Der schnellste Athlet bringt seinem Team fünf Punkte für den Durchgang, der zweitschnellste vier und so weiter.

"Es ist eine andere Form, den Menschen zu zeigen, was für eine Leistung erbracht wird", kommentiert Frank Lebert, Geschäftsführer Deutsche Leichtathletik-Marketing (DLM), die Idee. Obendrauf sieht er die Teamwertung als weiteres Plus für den Fan. "Gerade wenn Nationalmannschaften gegeneinander antreten, steigt das Interesse der Zuschauer. Deshalb sind wir stolz, in diesem Jahr vier Mannschaften als Gäste zu begrüßen."

Export gelungen

Das Vorhaben, ein Event mit ähnlichem Charakter in anderen Metropolen zu veranstalten, gibt es schon seit längerem. In diesem Jahr ist es so weit. Am 21. September wird das Format auch in Paris in der Nähe des Eifelturms stattfinden. "Es werden die gleichen Nationen wie jetzt in Berlin am Start sein", erklärte Frank Lebert. "Im nächsten Jahr werden wir dann hoffentlich eine große Serie komplett machen, jeweils in den Hauptstädten an einem historischen Platz."

Neben den Sprintern, werden bei "Berlin fliegt!" die Weitspringerinnen und Stabhochspringer das Publikum begeistern. Für den DLV tritt im Weitsprung die Olympia-Vierte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) an, im Stabhochsprung der WM-Siebte Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen). <link>Hier geht es zu den Aufstellungen der weiteren Nationen.

Geht der Gesamstsieg wieder an den DLV?

Anders als im bekannten Modus bei Meetings oder Meisterschaften zählt auch in den Sprungdisziplinen jeder Versuch. Nach jedem Durchgang werden nach der jeweiligen Reihenfolge der Weiten und Höhen Punkte vergeben. Ein ungültiger Versuch bringt keinen Punkt. Die Stabhochspringer geben jeweils geheim vor jedem Durchgang an, welche Höhe sie in Angriff nehmen wollen. Im Laufe der vier Durchgänge darf die Höhe dabei nicht niedriger werden

Nach vier Siegen bei den fünf bisherigen Ausgaben des Länderkampfes ist das Ziel in diesem Jahr für Idriss Gonschinska, Cheftrainer des DLV, klar. "Wenn wir zu einem Teamwettbewerb in Berlin antreten, wollen wir auch gewinnen. Ich hoffe auf den Faktor Zuschauer und die Atmosphäre in Berlin."

Premiere für die Berlin 2018-Arena

Es ist wieder gelungen, die begehrte und gleichzeitig historische Austragungsstätte für "Berlin fliegt!" nutzen zu dürfen: Das Brandenburger Tor. Erstmals wird die Westseite zum Leichtathletik-Schauplatz, die Berlin 2018-Arena, die auch bei den Europameisterschaften in zwei Jahren neben dem Berliner Olympia-Stadion zu einem Hotspot der Großveranstaltung werden wird.
 
"Berlin fliegt!" ist auch mit Blick auf diesen Höhepunkt eine willkomme Veranstaltung, erklärt Andreas Statzkowski, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. "Es ist ein tolles Format. Für die Stadionleichtathletik ist es wichtig, neue Zuschauer zu gewinnen. Das wird gemacht, indem man zu den Menschen hingeht." Auch für die EM 2018 sollen neue Fans gewonnen werden.

Im Rahmen von "Berlin fliegt!" hat die Krankenkasse <link news:50182>BARMER GEK ihre Kooperation mit dem DLV verlängert. Das Event soll neben der Begeisterung für den Spitzensport auch dazu inspirieren, sich selbst sportlich zu betätigen. "Dafür braucht man gute Vorbilder", erklärt Christian Bock, Marketingleiter der Hauptverwaltung der BARMER GEK.

Zuschauer produzieren das Event-Video mit – ARD überträgt live

Ein besonderes Erlebnis soll die „Innovations-Show“ für die Zuschauer werden. Mit der App <link https: itunes.apple.com app id1055373569 _blank>"zipstrr" kann jeder Teil eines Videos von „Berlin fliegt!“ werden: App <link https: itunes.apple.com app id1055373569 _blank>runterladen und per Zip Eindrücke und Highlights festhalten. Diese Aufnahmen werden zu einem Video verarbeitet. Jeder kann mitmachen, seine schönsten Momente von „Berlin fliegt!“ aufnehmen und damit zu einem einzigartigen Event-Video beitragen.

Der Eintritt auf die Tribünen ist frei, der Einlass beginnt am Sonntag (11. September) um 12 Uhr und ist so lange offen, bis alle Plätze besetzt sind. Neben den Tribünen sind auch Stehplätze verfügbar. Das Event startet um 13 Uhr und soll bis etwa 15 Uhr andauern. Auch alle, die nicht hautnah dabei sein können, haben die Möglichkeit, das Event zu verfolgen. Die ARD überträgt live.

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