| Vorschau Berlin Halbmarathon

Kenianer favorisiert, aber deutsche Überraschungen möglich

Die Favoriten kommen einmal mehr aus Kenia, doch deutsche Überraschungen sind nicht ausgeschlossen beim Berliner Halbmarathon am kommenden Sonntag (8. April). Mit Homiyu Tesfaye und Philipp Pflieger sind zwei schnelle DLV-Athleten am Start, für den Frankfurter Tesfaye ist gar der deutsche Rekord im Bereich des Möglichen. Bei den Frauen ist neben Katharina Heinig auch Hindernis-Europameisterin Gesa-Felicitas Krause am Start.
Jörg Wenig / alex

In den vergangenen 20 Jahren wurde das Rennen von Läufern aus Kenia dominiert. Seit 1998 haben die Kenianer das Männerrennen bis auf drei Ausnahmen immer gewonnen. Ähnlich sieht es bei den Frauen aus: 14 Siegerinnen der letzten 20 Jahr kamen aus Kenia.

Mit Gilbert Masai (Bestzeit: 59:31 min) und Richard Mengich (59:35 min) treffen die Sieger der vergangenen beiden Jahre aufeinander. Masai geht als Titelverteidiger ins Rennen, sein kenianischer Landsmann Mengich gewann den Berliner Halbmarathon 2016. Beide weisen als einzige im Feld Bestzeiten unterhalb der Stunden-Barriere auf, so dass ein interessantes Duell möglich ist.

Tesfaye und Pflieger in guter Verfassung

Mit Homiyu Tesfaye und Philipp Pflieger sind zwei deutsche Athleten am Start, die sehr gute Platzierungen erreichen können. Eine überraschend starke Leistung zeigte vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt), der ein mutiges Rennen lief. Am Ende erreichte der 1.500-Meter-Spezialist einen beachtlichen siebten Platz mit einer guten persönlichen Bestzeit von 62:58 Minuten.

Im vergangenen Monat steigerte er sich in Den Haag (Niederlande) auf starke 61:20 Minuten. Es ist gut möglich, dass er am Sonntag erneut für eine Überraschung sorgen kann. Wenn die Bedingungen gut sind, könnte Homiyu Tesfaye sogar einen Angriff auf den deutschen Rekord starten: Diesen stellte Carsten Eich beim Berliner Halbmarathon vor 25 Jahren auf. Der damalige Leipziger gewann 1993 das Rennen überraschend in 60:34 Minuten – dies war damals sogar Europarekord.

Vielversprechend ist Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) in das Wettkampfjahr 2018 gestartet. Nachdem 2017 so gut wie nichts nach Plan gelaufen war, meldete sich der inzwischen 30-Jährige im Februar beim Barcelona-Halbmarathon (Spanien) mit einer Bestzeit von 63:44 Minuten zurück. Beim Berliner Halbmarathon will er diese Zeit nun nochmals unterbieten.

Gesa Krause im zweiten Anlauf

Bei den Frauen gehen die Kenianerinnen Maryanne Wangari und Eunice Kioko als Favoritinnen an den Start. Vielleicht kann auch die für Grün-Weiß Kassel laufende Äthiopierin Kejeta Melat ganz vorne mitmischen. Hinter diesem afrikanischen Trio hat eine Gruppe von europäischen Läuferinnen gute Chancen, einen der vorderen Ränge zu erreichen oder sogar für eine Überraschung zu sorgen – darunter sind mit Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) und der Hindernis-Europameisterin Gesa-Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) auch zwei deutsche Athletinnen.

Nachdem sie vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon ihre persönliche Bestzeit um 30 Sekunden verpasst hatte, will Katharina Heinig es dieses Mal besser machen. 72:55 Minuten war sie vor zwei Jahren in Barcelona (Spanien) gelaufen. In Berlin plant die 28-Jährige eine deutliche Steigerung.

Kein Debüt sondern ein zweiter Versuch ist der Berliner Halbmarathon für Gesa Krause. Europas beste Hindernis-Läuferin hatte sich vor einem Jahr in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) schon einmal an den 21,0975 Kilometern versucht. Zu müde nach einem unmittelbar vorangegangen Trainingslager ging ihr bei der Premiere jedoch schnell die Kraft aus und sie musste nach 15 Kilometern aus dem Rennen gehen. Jetzt nimmt die Hindernis-WM-Dritte von 2015 einen neuen Anlauf in Berlin. Wenn die erst 25-Jährige ihr Potenzial auch nur halbwegs auf den Halbmarathon übertragen kann, kann sie am Sonntag eine gute Rolle spielen.

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