| London Marathon

Mary Keitany bricht "Women's Only"-Weltrekord von Paula Radcliffe

Die Kenianerin Mary Keitany hat am Sonntag zum dritten Mal den London Marathon gewonnen. In 2:17:01 Stunden unterbot sie zudem den Weltrekord für reine Frauen-Rennen, den Paula Radcliffe 2005 an selber Stelle aufgestellt hatte. In der bis zur Ziellinie spannenden Männer-Entscheidung hielt Daniel Wanjiru dem Angriff von Kenenisa Bekele stand.
Silke Bernhart

Einen Rekord hat Paula Radcliffe noch: Bis zur Ziellinie von männlichen Tempomachern eskortiert rannte die Britin 2003 in London in 2:15:25 Stunden die beste Marathon-Zeit, die eine Frau je erzielt hat. Die Leistung von Mary Keitany (Kenia) am Sonntag beim London Marathon 2017 ist allerdings noch höher einzuschätzen: In 2:17:01 Stunden holte sie sich im reinen Frauen-Rennen den "Women's-Only"-Weltrekord, den Paula Radcliffe 2005 in einer Zeit von 2:17:42 Stunden aufgestellt hatte.

In dem wohl hochklassigsten Frauen-Feld in der Geschichte der großen Städte-Marathons machte Mary Keitany von Beginn an Druck. Ihre Zeit für die ersten fünf Kilometer: 15:31 Minuten! Bis Kilometer 20 konnte allein Tempomacherin Caroline Kipkirui (Kenia) folgen, dann war die 35-Jährige alleine auf weiter Flur. Nach herausragenden 66:53 Minuten im Halbmarathon ließ sie auf der zweiten Streckenhälfte nur wenig nach und legte 70:08 Minuten oben drauf. 

Auf Rang zwei kam die dreimalige Bahn-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba (Äthiopien) ins Ziel. Obwohl sie wenige Kilometer vor dem Ziel von Magenproblemen gequält fast aus dem Rennen aussteigen musste, brachte sie noch eine Zeit von 2:17:56 Stunden auf die Straße. Sie ist damit die dritte Läuferin der Welt, die einen Marathon unter 2:18 Stunden absolvieren konnte – vor dem London Marathon 2017 war Paula Radcliffe die einzige. 

Daniel Wanjiru hält Kenenisa Bekele in Schach

Im kaum weniger stark besetzten Wettbewerb der Männer wagte auf den letzten zehn Kilometern der Kenianer Daniel Wanjiru einen Vorstoß, der ihm schließlich den Sieg bescheren sollte – allerdings nicht ohne Nervenkitzel bis fast zum letzten Meter. Denn kein Geringerer als dreimalige Olympiasieger und fünfmalige Weltmeister über 5.000 und 10.000 Meter, der auf beiden Strecken auch noch immer den Weltrekord hält, nahm die Verfolgungsjagd auf: Kenenisa Bekele.

Als sich Daniel Wanjiru drei Kilometer vor dem Ziel das erste Mal umsah und hinter sich seinen Verfolger entdeckte, hätte das der Anfang vom Ende sein können – doch der Kenianer ließ sich vom Anblick des 2:03:03-Stunden-Läufers nicht entmutigen und nahm noch einmal die Beine in die Hand. Mal schien der Vorsprung zu schmelzen, dann wieder anzuwachsen.

In 2:05:48 Stunden brachte Daniel Wanjiru den Sieg über die Ziellinie und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere sowie den zweiten großen Marathonsieg nach dem Triumph 2016 in Amsterdam (Niederlande). Bekele wurde in 2:05:57 Stunden Zweiter, auf Platz drei kam Bedan Karoki (Kenia; 2:07:41 h) ein.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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