| Tübinger Stadtlauf

"Mocki" und Amanal Petros überzeugen mit dritten Plätzen

Mit zwei Doppelsiegen dominierten kenianische Läufer am Sonntag den Tübinger Stadtlauf. Die beiden Deutschen 10-Kilometer-Meister Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg) und Amanal Petros (SV Brackwede) glänzten auf der 10-Kilometer-Strecke durch die Tübinger Altstadt mit ihren dritten Plätzen.
Ewald Walker

„Das war wieder mal ein toller Stadtlauf.“ Das Fazit von Mitorganisator Dieter Baumann zur 24. Auflage des Tübinger Stadtlaufs fiel knapp und treffend aus. 25.000 begeisterte Zuschauer an der Strecke feierten die Läufer vor historischer Kulisse und ließen das Prädikat „schönster Stadtlauf in der Republik“ aufleben. Wie schon in der Vergangenheit zeigte sich Tübingen als weltoffene Stadt und bejubelte zwei kenianische Doppelsiege.     

Schon acht Jahre lebt der Sieger des Männer-Feldes Charles Maina aus der kenianischen Hauptstadt Nairobi in Leimen bei Heidelberg unter der Betreuung von Walter Abmayr, noch nie konnte der 35-Jährige ein Bad in der Menge wie in Tübingen genießen. Zuletzt war er in Hamburg Zweiter mit 28:42 Minuten geworden, den Halbmarathon in Lille (Frankreich) hatte er in 62:57 Minuten absolviert.  

Von den 25.000 Zuschauern getragen

„Ich war überrascht über die vielen Anstiege, es war fast wie beim Cross“, kommentierte Maina den Kurs in Tübingen. Es wurde dennoch ein Solo für Maina, denn schon nach der ersten Runde winkte er als Sieger dem Publikum zu und war am Ende in 29:16 Minuten dem Feld weit enteilt. „Ich habe die Zuschauer genossen, es war wie zuhause in Nairobi“, strahlte der Sieger, der den Stadtlaufsieg als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk wertete.

Hinter Maina liefen sein Landsmann Bethwel Chemweno und Amanal Petros neuneinhalb Kilometer Schulter an Schulter. „Eine solche Stimmung wie hier habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt“, strahlte Petros, der vom Publikum auf dem letzten Kilometer getragen wurde. Angesichts seiner körperlichen Belastung in der Bundeswehr-Grundausbildung in Hannover war er mit Platz drei völlig zufrieden. „Das war ein wunderschönes Rennen“, verabschiedete er sich aus Tübingen zurück zum Wehrdienst.    

Am letzten Anstieg enteilt

Wie man einen dritten Platz feiern kann, zeigten die Zuschauer bei Sabrina Mockenhaupt. Getrieben von tausenden Zuschauern präsentierte sich „Mocki“ in Tübingen in glänzender Form. Neun Kilometer biss sie sich an ihren kenianischen Konkurentinnen fest und musste sie erst hinten raus ziehen lassen.

„Wir liefen an den letzten Anstieg ran und schon waren die Beiden weg“, berichtete Mockenhaupt im Ziel. Maryanne Wanjiru (33:40 min) und Marie Kebeya (33:42 min) waren am Ende nur wenige Sekunden vor der Deutschen Meisterin. „Das war ja eine gigantische Zuschauerkulisse“, lobte Sabrina Mockenhaupt die äußeren Umstände, die diesen Stadtlauf zu einer großen Werbung für den Laufsport werden ließ.

Seit seinem Universiade-Sieg hatte Timo Benitz (LG farbtex Nordschawrzwald) die Laufschuhe zur Seite gestellt. „Wir wollten mit Timo endlich mal den besten deutschen Mittelstreckler hier in Tübingen dabei haben“, begründete Isabelle Baumann, warum sie den Läufer vom Bodensee motiviert hatte zu laufen. Fast acht Kilometer gab Benitz an vierter Stelle laufend eine sehr gute Figur ab. Am Ende musste er Timo Göhler (Team Memmert; 32:22 min) noch vorbeiziehen lassen. „Das war hart“, rang Benitz (32:25 min) im Zielkanal nach Luft. Am Ende sah man im Umfeld des Stadtlaufs aber fast nur strahlende Gesichter – bei Läufern, Zuschauern und Oganisatoren.

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