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Rekord-Wochenenden bei den Senioren

Zwei Wochen vor den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften in Erfurt (13./14. Februar) wurden die angebotenen Wettkampf-Möglichkeiten bei diversen Landesmeisterschaften und auch bei weiteren Veranstaltungen so stark genutzt, dass fast von einem Wochenende der Rekorde gesprochen werden kann. Es wurden nämlich nicht nur zahlreiche deutsche Bestleistungen gesteigert, sondern auch Welt- und Europarekorde konnten verbessert werden.
Jörg Reckemeier

In aller erster Linie geschah dies beim traditionellen Senioren-Hallensportfest am Samstag in Ludwigshafen, wo es gleich in fünf Wettbewerben Steigerungen gab. Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) legte die 1.500 Meter in 8:47,83 Minuten zurück und wird nun in der Klasse W85 als Weltrekordlerin geführt.

In der Klasse W75 lief Renate Kimmel (TSV Speyer) die 60 Meter in 10,13 Sekunden und unterbot damit die bisher als Europarekord geführte Leistung der Niederländerin Rietje Dijkman, die vor einem Jahr 10,18 Sekunden erzielt hatte.

Fünf Bestmarken in Ludwigshafen

Ebenfalls einen neuen Europarekord im Langsprint erzielte Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der mit 87,01 Sekunden die fast zwölf Jahre alte Bestmarke des Italieners Ugo Sansonetti von 89,26 Sekunden in der Klasse M85 um mehr als zwei Sekunden unterbot.

Olga Becker (ABC Ludwigshafen) blieb in ihrer Heimatstadt als erste deutsche Hürdensprinterin der Klasse W55 unter der Zehn-Sekunden-Grenze und dies mit 9,72 Sekunden gleich sehr deutlich. Die alte deutsche Bestmarke von Sigrid Böse (LG Neiße) mit 10,21 Sekunden stammte aus dem Jahr 2014.

Gewaltig steigerte Lothar Fischer (TG Waldsee) die deutsche Dreisprung-Bestleistung der Klasse M80:
Der Pfälzer kam auf 8,83 Meter und lag damit weit über der bisher geführten Bestleistung von Horst Albrecht (TuS Fleestedt), der vor 13 Jahren 7,14 Meter erzielt hatte.

Petra Herrmann springt Weltrekord

Bei den sächsischen Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen am Samstag in Chemnitz hatte Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg) mit 2,90 Metern zunächst den Hallen-Europarekord im Stabhochsprung eingestellt, bevor sie sich ihrer zweiten Spezialdisziplin, dem Dreisprung, zuwandte.

Im Visier hatte sie natürlich den W55-Hallen-Weltrekord der Niederländerin Janine Kortbeek, die im Jahr 2010 auf 10,36 Meter gekommen war. Mit Sprüngen von 10,14 Metern, 10,29 Metern und 10,30 Metern tastete sich Petra Herrmann an die Weltrekordmarke heran, die sie dann mit 10,50 Metern im vierten Durchgang deutlich übertraf und nach mehreren Europarekorden nun ihren ersten Weltrekord überhaupt aufstellte.

Eva Trost läuft erneut deutsche Bestleistung 

Nicht alt wurde die deutsche Hallen-Bestleistung über 800 Meter der Klasse M45. Eva Trost (LG Festina Rupertiwinkel) verbesserte bei den süddeutschen Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen ihre eigene, erst am 10. Januar diesen Jahres aufgestellte Zeit von 2:19,21 Minuten deutlich auf 2:16,66 Minuten.

Bei den Senioren-Hallenmeisterschaften der Verbände Brandenburgs und Berlins am Sonntag in Berlin erreichte Sprinterin Petra Zörner (PSV Olympia Berlin) mit 34,26 Sekunden über 200 Meter der Klasse W70 exakt die Zeit, die Paula Schneiderhan (LSG Aalen) vor 22 Jahren gelaufen war - die älteste deutsche Hallenbestleistung der Klasse W70.

Martina Strutz springt W35-Bestleistung

Bereits am Wochenende zuvor hatte es neue deutsche Senioren-Hallenbestleistungen in zwei Sprung-Disziplinen gegeben: Bei den Offenen Senioren-Hallenmeisterschaften Sachsen-Anhalts vor gut einer Woche in Halle sprang Ramona Pfeiffer (TLV Germania Überruhr) 4,72 Meter und stellte damit eine neue deutsche Hallen-Bestleistung für die Klasse W55 auf. Die bisher gültige Bestmarke wurde von Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg) gehalten, die im vergangenen Jahr auf 4,67 Meter gekommen war.

In der Klasse W35 angekommen ist mit Martina Strutz (Schweriner SC) eine Athletin, die Olympia-Ambitionen hegt. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sie gleich bei ihrem Saisonauftakt am 24. Januar in Neubrandenburg mit 4,30 Metern im Stabhochsprung die deutsche Bestleistung der Altersklasse W35 an sich bringt, eine Leistung, die sie im Verlauf der Hallensaison mit Sicherheit auch noch weiter steigern wird.

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