| Pfingstsportfest Rehlingen

Robert Harting meldet sich mit Sieg zurück

Robert Harting hat sich am Montag mit einem Sieg beim Pfingstsportfest in Rehlingen im Diskus-Ring zurückgemeldet. Mit 64,99 Metern hatte er die Konkurrenz im Griff. Im prominent besetzten Speewurf holte der Mannheimer Andreas Hofmann mit 84,15 Metern den Sieg. Über 400 Meter Hürden steigerte sich Jackie Baumann auf 56,05 Sekunden und kratzte an der WM-Norm.
Manuel Keil / Jan-Henner Reitze

Eine stabile Serie und die Gegner klar im Griff: Robert Harting (SCC Berlin) hat sich am Montag beim Pfingstsportfest in Rehlingen mit einem gelungenen Wettkampf im Ring zurückgemeldet. Der Diskus-Olympiasieger von London (Großbritannien) warf die Scheibe im sechsten Durchgang bei nicht optimalen Windbedingungen auf seine Tagesbestweite von 64,99 Metern. Vorher hatte er unter anderem schon 64,65 Meter erzielt. Zur Norm (65,00 m) für die WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) fehlte zwar noch ein Zentimeter, gerade im Vergleich zur nationalen Konkurrenz positionierte sich der dreimalige Weltmeister aber aussichtsreich.

„Ich bin gut drauf, für das, was ich trainieren konnte. Natürlich will man die Norm gerne direkt abhaken, aber die Bedingungen waren sehr schwer“, lautete sein Fazit. Weil sein lädiertes Knie noch weh tut, hat er noch Probleme, in den Beinen Geschwindigkeit aufzubauen. Seinen nächsten Start plant er beim Diamond League Meeting in Oslo (Norwegen; 15. Juni).

Martin Wierig (SC Magdeburg) ist bisher der einzige DLV-Athlet, der die WM-Norm in der Tasche hat. In Rehlingen kämpfte er mit technischen Problemen und landete auf Rang zwei (62,21 m). Bis Dessau (16. Juni), seinem letzten Start vor den Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli), hat der WM-Vierte von 2013 nun „Zeit etwas mehr im Training zu machen. Dann kann ich technisch wieder besser werfen.“ Markus Münch (SC Potsdam; 62,16 m) wurde Dritter.

Jackie Baumann kratzt an WM-Norm

Über 400 Meter Hürden gelang Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) der bisher beste Lauf ihrer jungen Karriere. Die Deutsche Meisterin steigerte sich um 14 Hundertstel auf 56,05 Sekunden. Im Vergleich zur Vorwoche in Oordegem (Belgien) verbesserte sich die 21-Jährige sogar um über eineinhalb Sekunden und kratzte damit auch an der WM-Norm (56,00 sec).

„Ich hatte mir keine spezielle Zeit vorgenommen, wollte aber auf jeden Fall die deutsche Jahresbestzeit“, verriet sie anschließend. Diese Marke war erst kurz zuvor von der Siegerin des B-Laufes Djamila Böhm (ART Düsseldorf) auf 56,95 Sekunden gedrückt worden, die damit erstmals unter 57 Sekunden blieb. „Nach diesem ersten Lauf war mir schon klar, dass ich einen raushauen muss. Das hat dann super gut geklappt“, strahlte Jackie Baumann. „Mit dem Rennen weiß ich, dass die WM-Norm auf jeden Fall möglich ist.“ Die nächste Chance bietet sich am kommenden Wochenende in Regensburg (11. Juni). Als erstes internationales Ziel des Sommers steht die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli) im Mittelpunkt.

Bei den Männern setzte sich der Europameister von 2014 Kariem Hussein (Schweiz) in neuer Saisonbestzeit von 49,34 Sekunden vor dem Deutsch-Amerikaner Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt; 50,41 sec) durch, der sogar einen Platz vor dem Olympiasiebten Haron Koech (Kenia; 50,82 sec) einlief.

Andreas Hofmann gewinnt, Johannes Vetter rutscht

Im Speerwurf legte Andreas Hofmann (MTG Mannheim) im ersten Versuch 84,15 Meter vor. Eine noch größere Spitzenweite gab es an diesem Nachmittag nicht mehr - über die 85 Meter fliegen die Speere der DLV-Athleten verständlicherweise nicht immer. „Die Woche ist bei mir nicht so gut gelaufen“, verriet Andras Hoffmann später. „Dafür bin ich mit der Leistung zufrieden. Ich konnte mich erneut gegen die Konkurrenten um die WM-Tickets beweisen und habe mein Minimalziel WM-Norm wieder bestätigt.“

Lars Hamann (Dresdner SC 1898) ist einer dieser Konkurrenten um die WM-Tickets und wurde mit 82,73 Metern Zweiter. „Leider war der Anlauf hier ein bis zwei Meter zu kurz für mich, und mir ist der Schuh im ersten Versuch kaputt gegangen. Dafür habe ich das Beste draus gemacht“, bilanzierte er. „ Das Publikum hat super mitgemacht.“

Johannes Vetter (LG Offenburg; 79,41 m) fand als Dritter beim Abwurf nicht den nötigen Halt, sondern rutschte immer wieder weg. Er musste sich genau wie Weltmeister Julius Yego (Kenia; 78,62 m) deutlich geschlagen geben.

Raphael Holzdeppe zufrieden auch ohne WM-Norm

Im Stabhochsprung musste sich Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit Saisonbestleistung von 5,60 Metern nur dem Hallen-Europameister Piotr Lisek aus Polen geschlagen geben. Der meisterte als einziger Springer 5,70 Meter und scheiterte erst am neuen Stadionrekord von 5,80 Metern. Dritter wurde der Deutsche Meister Tobias Scherbarth mit Saisonbestleistung von 5,50 Metern vor dem höhengleichen Bo Kanda Lita Baehre (beide TSV Bayer 04 Leverkusen).

Lokalmatador Raphael Holzdeppe fehlen zwar immer noch zehn Zentimeter zur WM-Norm, er zog aber ein positives Fazit: „Alles gut, ich habe gute Sprünge gezeigt und bin zufrieden mit dem Wettkampf.“ Nachdem er in der Vorwoche noch krank war, habe er diese Woche recht viel trainiert. „So hat am Ende etwas die Kraft gefehlt.“ Deutlich mehr Probleme mit den wechselnden Windverhältnissen hatten die Frauen. Beim Sieg der US-Amerikanerin Mary Saxer (4,50 m) belegte Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) mit 4,35 Metern als beste Deutsche Rang vier.

Laura Müller kann hohes Anfangstempo noch nicht ganz über die Runde bringen

Über 400 Meter siegte die Niederländerin Lisanne de Witte in 52,18 Sekunden. Als beste DLV-Athletin kam Laura Müller (LC Rehlingen) in Saisonbestzeit von 53,27 Sekunden auf Rang vier, nachdem sie ihrem hohen Anfangstempo auf der Zielgerade Tribut zollen musste. „Ich wollte ganz bewusst schnell anlaufen, aber heute war es vielleicht einen Tick zu schnell“, erläuterte sie ihre Renntaktik. Ziel für ihren nächsten Start in Regensburg ist die erste 52er Zeit der Saison. Ihre DLV-Staffelkollegin Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) eröffnete die Saison in 53,55 Sekunden.

Spannend war die Entscheidung im Hochsprung der Frauen. Bis 1,88 Meter behielten Levern Spencer (St. Lucia) und die Fünfte der Hallen-EM Jossie Graumann (LG Nord Berlin) eine weiße Weste. 1,92 Meter war für beide dann zuerst dreimal im regulären Wettkampf und dann einmal im Stechen zu hoch. Dann meisterte Levern Spencer 1,90 Meter und gewann. Jossie Graumann blieb neben Rang zwei auch eine neue Saisonbestleistung. „Ich brauche immer viele Wettkämpfe, bis die Stabilität im Anlauf da ist. Heute war das optimal, vor allem die weiße Weste bis 1,88 Meter“, berichtete die Berlinerin zufrieden.

Bestzeit für Tim Stegemann, Norm für Joana Staub

In einem schnellen 800-Meter-Rennen gelang es der Kenianerin Nelly Jepkosgei in 1:59,95 Minuten die Zwei-Minuten-Marke zu durchbrechen. Auf Rang sieben konnte sich Joana Staub vom ausrichtenden LC Rehlingen in 2:06,25 Minuten über eine neue Bestzeit freuen und hakte die Norm für die U20-Europameisterschafen in Grosetto (Italien; 20. bis 23. Juli) ab.

Im abschließenden Lauf über 3.000 Meter Hindernis steigerte Tim Stegemann (LAC Erfurt Top Team) seine Bestzeit als Fünfter auf 8:31,95 Minuten. Schneller waren in den vergangenen Jahren mit Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen / Kieler TB) und Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) nur zwei DLV-Athleten. Der Sieg ging an Emmanuel Bett (Kenia; 8:26,44 min).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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