| Vorschau Paderborner Osterlauf

Sabrina Mockenhaupt auf Wiedergutmachungs-Kurs

Insgesamt werden beim ältesten deutschen Straßenlauf am Samstag (5. April) über 10.000 Osterläufer in Paderborn erwartet. Erfreulich starkes Interesse liegt auch bei den deutschen Assen vor. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Markus geht Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) über die Halbmarathon-Distanz ins Rennen. Wie sich Homiyu Tesfaye und Gesa Felicitas Krause gegen die starken Ostafrikaner schlagen werden?
Wilfried Raatz

Es ist "der" Osterlauf schlechthin. Am Samstag startet bereits die 69. Auflage des Paderborner Osterlaufs mit Start und Ziel am Maspernplatz. Das Interesse beim ältesten Straßenlauf Deutschlands ist ungebremst. Mit knapp 9.000 Voranmeldungen sind die Organisatoren zudem optimistisch, nahe an die Rekordmarke des Vorjahres von 10.520 Teilnehmern heranzukommen.

Mit Frederick Ngeny (Kenia) steht im teilnehmerstärksten Wettbewerb, dem 10-Kilometer-Lauf, der Vorjahressieger wiederum an der Startlinie. Kurz vor dem offiziellen Meldeschluss hat sich Sabrina Mockenhaupt im Vorfeld ihres Starts beim Hamburg-Marathon (26. April) entschieden, über die Halbmarathon-Distanz zu starten.

Homiyu Tesfaye im leistungsstarken Elitefeld

Alleine ein launisches Aprilwetter könnte ein kleiner Spielverderber an der Pader sein, ansonsten haben die Organisatoren um Christian Stork und Matthias Vetter alles angerichtet und sind für den Massenansturm gerüstet. Ein leistungsstarkes Elitefeld über 10 Kilometer und im Halbmarathon wird die gewiss wiederum zahlreichen Zuschauer am Streckenrand begeistern.

Für viele unter den Assen wird Paderborn ein Aufgalopp für die folgenden Marathon-Großereignisse sein, andere hingegen blicken mit Erwartungen auf die Weltmeisterschaften in Peking (China). Letzteres gilt vornehmlich für Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt), der im vergangenen Jahr und zuletzt auch unter dem Hallendach Weltklasseleistungen über 1.500 Meter auf die Bahn legte.

Interessant ist sicherlich, wie sich der 22 Jahre alte, gebürtige Äthiopier auf der „Überdistanz“ gegen die Straßenlauf-Spezialisten wie eben Frederick Ngeny, der als Osterlauf-Zweiter 2013 mit 28:02 Minuten knapp über der 28-Minuten-Marke blieb, präsentieren kann. Von den Bestzeiten her sind allerdings seine beiden kenianischen Landsleute Amos Mitei (27:42 min) und Kennedy Kaptila (27:43 min) noch einen Tick schneller.

Viele deutsche Spitzenläufer gemeldet

Neben Tesfaye sind erfreulich viele deutsche Spitzenläufer gemeldet, die zum Teil eine Woche nach dem Berliner Halbmarathon erneut an den Start gehen werden. Dies trifft vor allem für Steffen Uliczka (TSV Kronshagen/ Kieler TB), Julian Flügel (TSV 08 Roth) und Stefan Hubert (SV Sömmerda) zu. Weiterhin sind im Kampf um schnelle Endzeiten auch Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) und Jens Nerkamp (PSV GW Kassel) im Feld.

Trotz einer massiven Präsenz von starken deutschen Mittel- und Langstrecklerinnnen dürfte auch bei den Frauen der Sieg an eine ostafrikanische Läuferin gehen. Mit der schnellsten Zeit ist bislang Ivy Kibet (Kenia) gemeldet.

Natürlich interessiert das Abschneiden von Gesa Felicitas Krause oder ihrer neuen Teamkolleginnen Diana und Elena Sujew über diese ungewohnt lange Distanz. aber auch das von Katharina Heinig (alle LG Eintracht Frankfurt), die im Vorjahr an gleicher Stelle mit 33:31 Minuten Hausrekord lief, aber vor Wochenfrist in Berlin wegen Achillessehnenbeschwerden vorzeitig aus dem Rennen gehen musste.

Last-Minute-Zusage von Mocki

„Es ist eine Belastung aus dem Training heraus“, nennt Sabrina Mockenhaupt ihre in letzter Minute gegebene Startzusage für die Halbmarathon-Distanz. „Ich hoffe aber trotzdem, etwas schneller als in New York zu sein!“ Die kleine Siegländerin war Mitte März im Central Park lediglich 1:13:07 Stunden gelaufen und hatte dabei ihre eigenen Erwartungen um gleich zwei Minuten verfehlt.

Die 35-Jährige bereitet sich derzeit auf den Hamburg-Marathon vor. Begleitet wird Mockenhaupt von ihrem Zwillingsbruder Markus, der im vergangenen Jahr als Sieger des "Wings for Life World Run" in Darmstadt für Schlagzeilen gesorgt hatte. Zuletzt war „Mocki“ 2011 beim ältesten Straßenlauf Deutschlands gestartet. Mit 1:11er Bestzeiten sind zudem die beiden Kenianerinnen Joan Aiyabei und Maryanne Wanjiru gemeldet.  

Neben den Resultaten in der „ersten Reihe“ interessiert aber auch das Abschneiden der schnellsten U20- und U23-Starter. Der Paderborner Osterlauf ist der zweite Wertungslauf beim GRR-Nachwuchs-Cup, den German Road Races (GRR) zusammen mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ins Leben gerufen hat und aus insgesamt neun Veranstaltungen besteht.

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