| Marathon-Vorschau

Sabrina Mockenhaupt reist ungewöhnlich vorbereitet nach Valencia

Im spanischen Valencia wird Sabrina Mockenhaupt am Sonntag (15. November) ihren Herbst-Marathon laufen. Für die Langstreckenläuferin der LG Sieg geht es - von Verletzungen zurückgeworfen - zunächst darum, sich zurückzumelden. Was sich die 34-Jährige vorgenommen hat, wurde nach einer anderen Vorbereitung als sonst nicht verraten.
Jörg Wenig/ pr

Es ist eine Weile her, dass Sabrina Mockenhaupt im Marathon überzeugende Leistungen zeigen konnte. Vor zwei Jahren lief die Olympiateilnehmerin von London (Großbritannien) in Boston (USA) auf Rang zehn und war dann im Herbst 2013 in New York Siebte mit einer Zeit von 2:29:10 Stunden. Danach folgte der EM-Marathon 2014 in Zürich (Schweiz), bei dem sie verletzungsbedingt aufgab.

Beim Hamburg-Marathon in diesem Frühjahr lief sie in 2:32:41 Stunden auf Rang sechs. Dabei hatte sie erneut Probleme und unterzog sich danach einem operativen Eingriff am Sprunggelenk. „Nach der Operation im Mai kann ich froh sein, es überhaupt wieder geschafft zu haben, so belastungsverträglich zu sein“, schrieb Sabrina Mockenhaupt auf ihrer Internetseite.

Mocki: "Kaum einschätzen, zu was ich fähig bin"

Interviews wollte die Läuferin vor ihrem Valencia-Start nicht geben, ebenso wenig nannte sie auf ihrer Webseite Zeitziele. „Ich möchte mir diesmal keinen Druck aufbauen und auch nicht aufbauen lassen! Druck wegen einer Norm für Olympia mache ich mir auf gar keinen Fall“, stellte Sabrina Mockenhaupt klar. Sie habe sich anders als bisher auf ihren Marathonstart vorbereitet.

So standen mehr lange Läufe auf dem Programm. Noch Ende Oktober rannte sie beim Frankfurt-Marathon die komplette Distanz mit und lief dabei mittendrin – von Kilometer 16 bis 37 – einen Halbmarathon in 1:15 bis 1:16 Stunden. Das ist nicht nur eine andere, sondern auch eine ungewöhnliche Vorbereitung.

„Diesmal kann ich kaum einschätzen, zu was ich fähig bin, da ich solch eine Marathon-Vorbereitung, gespickt mit vielen langen Läufen über 35 Kilometer, noch nie gemacht habe. Bin gespannt und freue mich auf Valencia“, schrieb Sabrina Mockenhaupt, die ihr Anfangstempo für sich behalten möchte.

Schnelle Strecke

Da sich die vielfache Deutsche Meisterin über die Lang-Distanzen mit Valencia sicher nicht zufällig eine relativ schnelle Strecke ausgesucht hat, kann man spekulieren, ob es nicht doch in Richtung Olympia-Norm gehen könnte. Zumindest die Option wird sich Sabrina Mockenhaupt sicher offen halten wollen. Denkbar ist ein Anfangstempo im Bereich von 2:30 Stunden, was auch zu einigen veröffentlichten Trainingszeiten passen würde. Läuft es gut am Sonntag, könnte sie die rund 90 Sekunden, die dann zur Rio-Norm von 2:28:30 fehlen würden, in der zweiten Hälfte vielleicht noch herausholen.

Favorisiert sind im Frauenrennen die beiden Kenianerinnen Emily Ngetich (Bestzeit: 2:25:14 h) und Janet Rono (2:26.03 h) sowie die Titelverteidigerin aus Namibia Beata Naigambo (2:27:28 h) und die Siegerin des Hannover-Marathons, Souad Ait Salem (Algerien; 2:25:08 h). Ebenfalls auf der Startliste steht Koren Jelela (2:22:43 h). Die Äthiopierin war jedoch erst vor drei Wochen in Frankfurt Dritte, so dass sie kaum ein ernsthaftes Rennen laufen wird.

Stärkeres Männerfeld

Beim Valencia-Marathon stehen spitzensportlich eher die Männer im Vordergrund. Hier geht ein hochklassiges Feld an den Start. 14 Athleten auf der Startliste weisen Bestzeiten von unter 2:10 Stunden auf. Der schnellste Läufer auf der Startliste ist der Äthiopier Tola Seboka mit einer Bestzeit von 2:06:17 Stunden. Zu beachten ist neben dem Vorjahressieger Felix Keny (2:07:14 h) auch sein kenianischer Landsmann Felix Kandie, der vor einem Jahr beim Athen-Marathon mit 2:10:37 Stunden den Streckenrekord aufstellte und beim Prag-Marathon mit einer Steigerung auf 2:08:32 Stunden gewann.

Valencia ist im November ein gutes Pflaster für schnelle Marathonzeiten. Das Rennen in Spanien bietet eine flache, wenn auch teilweise etwas eckige Strecke, auf der in den vergangenen vier Jahren bei den Männern flotte Siegzeiten im Bereich von 2:07 und 2:08 Stunden gelaufen wurden. Der zwei Jahre alte Streckenrekord des Kenianers Felix Keny steht bei 2:07:14 Stunden.

Den Kursrekord der Frauen hält Azalech Woldeselasse. Die Äthiopierin gewann 2013 mit 2:27:01 Stunden. Das Frauenfeld ist im Vergleich zum Männer-Starterfeld nicht so stark besetzt, so dass für Sabrina Mockenhaupt eine gute Platzierung möglich ist.

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