| Hallen-EM

Silber: Grandioser Siebenkampf von Arthur Abele

Der Ulmer Arthur Abele krönte seinen grandiosen Siebenkampf-Auftritt bei der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) mit 6.279 Punkten und Platz zwei hinter dem Russen Ilya Shkurenyov (6.353). Vereinskollege Mathias Brugger wurde Elfter (5.846).
Christian Fuchs
60 Meter Hürden 

Arthur Abele mit Vollgas zu 7,67 Sekunden

Mit einem breiten Grinsen stand Arthur Abele am Start. Es ging auch gleich die geballte Faust nach oben. An Motivation mangelte es nicht am Sonntagvormittag.

Und genau so – wie angekündigt mit Vollgas - ging der EM-Fünfte auch die 60 Meter Hürden an. Power vom ersten Meter weg. Arthur Abele deklassierte mit einem wahren Sturmlauf in 7,67 Sekunden seine Gegner, der Rest war Freude pur. Noch nie lief ein Europäer im Rahmen eines Hallen-Siebenkampfs schneller.

Stark waren auch der Spanier Jorge Urena und der führende Russe Ilya Shkurenyov, die mit 7,81 bzw. 7,86 Sekunden neue Bestzeiten erzielten.

Mit seinem Husarenstück untermauerte Arthur Abele im Klassement nach fünf Disziplinen mit 4.477 Punkten den zweiten Platz hinter Ilya Shkurenyov (4.529). Der Tscheche Adam Helcelet (4.339) reihte sich dahinter vor dem Titelverteidiger Eelco Sintnicolaas (Niederlande; 4.328) ein.

Der weitere Ulmer Mathias Brugger kam im Hürdenwald auf eine Zeit von 8,26 Sekunden. In der Zwischenwertung bedeutete das für ihn mit 4.156 Punkten Platz zehn.

Stabhochsprung

Arthur Abele mit nächster Bestleistung auf Medaillenkurs

Auch im Stabhochsprung setzte Arthur Abele seinen glänzenden Auftritt fort. Mit 4,90 Metern flog der Ulmer zu einer neuen Hallen-Bestleistung. An 5,00 Metern scheiterte er knapp. Damit blieb er in der Zwischenwertung mit 5.357 Punkten weiter auf dem Silberrang und auf Medaillenkurs.

Vor ihm lag dort nach sechs Disziplinen der allerdings auf den abschließenden 1.000 Metern schwächere Ilya Shkurenyov (5.533 Punkte), der als Bester im Stabhochsprung 5,30 Meter meisterte und damit eine neue persönliche Hallen-Bestleistung aufstellte.

Auf Platz drei reihte sich Titelverteidiger Eelco Sintnicolaas mit 5.300 Punkten ein. Der Niederländer konnte seine Stärke mit dem Stab aber nicht ganz ausspielen. Er stieg bei 5,20 Metern in den Wettkampf ein, schwang sich schließlich über diese Höhe, scheiterte dann aber an 5,30 Metern.

Mathias Brugger nahm 4,80 Meter. Das bedeutet für ihm in der Summe 5.005 Zähler und Platz zwölf.

1.000 Meter

Und noch eine Bestzeit für Arthur Abele

In der siebten Disziplin stellte Arthur Abele seine sechste Hallen-Bestleistung auf.

Der Franzose Gael Querin nahm nach dem Startschuss das Heft in die Hand, Arthur Abele hatte sich gleich dahinter gesetzt. An dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Ziel nichts mehr. Gael Querin war mit 2:34,54 Minuten der Schnellste, für Arthur Abele wurden 2:35,64 Minuten gestoppt.

Mathias Brugger hielt sich im vorderen Mittelfeld und kam nach 2:42,92 Minuten als Fünfter ins Ziel.

In der Endabrechnung kamen für Arthur Abele 6.279 Punkte zusammen. Damit blieb er nur zwölf Zähler unter dem deutschen Rekord. Gold ging an den Russen Ilya Shkurenyov (6.353), Bronze blieb Titelverteidiger Eelco Sintnicolaas (6.185). Mathias Brugger wurde Elfter (5.846).

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Arthur Abele (SSV Ulm 1846):
Ich bin jetzt einfach nur so erleichtert. Es waren zwei sensationelle Tage mit Auf und Abs natürlich. Beim Kugelstoßen lagen irgendwann die Nerven blank. Alles hat wunderbar funktioniert. Es waren sensationelle Hürden heute. 7,67, das war eine Granate hoch Zehn. Mit den Flügeln geht man dann natürlich weiter zum Stabhochsprung. Leider konnte ich da nicht ganz zeigen, was ich drauf habe. Ich wäre normalerweise heute deutlich über fünf Meter gesprungen. Das heb ich mir für draußen auf. Da knallt’s dann richtig. Ich wollte unbedingt den deutschen Rekord von Frank Busemann knacken. Ich hatte auf den 1.000 Metern hinten raus noch einmal alles versucht. Es hat leider nicht ganz gereicht. Mit Christopher Hallmann als Trainer und Mathias Brugger an meiner Seite war es sensationell gut. Es geht einfach nicht besser. Die beiden kennen mich in- und auswendig durch das Training. Sie wissen, wie sie mich nehmen müssen, wann sie mich pushen müssen, wann sie mir gut zusprechen oder mir in den Arsch treten müssen. 

Mathias Brugger (SSV Ulm 1846):
Ich bin in erster Linie total zufrieden. Das war mein zweiter Einsatz international, mein erster, bei dem ich durchgekommen bin. Das ist für mich eigentlich das Emotionale daran. Jetzt darf ich hier stehen, wo man stehen darf, wenn man den Mehrkampf durchgebracht hat. Dieses Gefühl möchte ich gerne mitnehmen. Ich habe in dieser Saison zwei gute Siebenkämpfe hinter mich gebracht. Dieser war jetzt mehr mit mehr Tiefs als mit Hochs, aber ich habe mich durchgekämpft. Ich nehme ganz viel mit für mich.

 

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