27.05.2018 | Halplus Werfertage

Starker DLV-Nachwuchs glänzt in Halle

Sandra Arm

15 Jahre und richtig gut drauf: Dominik Idzan hat am zweiten Tag der Halplus-Werfertage beide Kugelstoßkonkurrenzen der U16 und U18 gewonnen. Nebenbei kratzte das Nachwuchstalent noch an der Norm für die U18-EM. Derweil steigerte in der U23 Patrick Müller seine Freiluft-Bestleistung mit der Männerkugel auf 19,40 Meter, während Sarah Schmidt die EM-Norm abermals knapp verfehlte.

 

Traditionell ist der zweite Tag der Halleschen Werfertage dem Nachwuchs vorbehalten. Und dieser zeigte sich am Sonntag bestens aufgelegt. Für einen glänzenden Auftakt sorgte ein erst 15 Jahre altes Kugelstoßtalent. Dominik Idzan (LG Stadtwerke München) dominierte die U18-Konkurrenz. Er steigerte sich mit der 5-Kilo-Kugel in seinen letzten beiden Durchgängen auf 18,08 und 18,57 Meter. Der geforderte Richtwert für die U18-Europameisterschaften in Györ (Ungarn; 5. bis 8. Juli) steht bei 18,80 Metern. Tags zuvor gewann er bereits die U16-Konkurrenz mit der Vier-Kilo-Kugel (18,25 m).

Bei den U18-Kugelstoßerinnen gab es gleich drei Normerfüllerinnen für die U18-EM: Sina Prüfer (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 16.30 m), Cassandra Bailey (LG Stadtwerke München; 16,07 m) und Josefine Klisch (Hannover 96; 15,82 m). Sina Prüfer brachte nur zwei gültige Versuche ein, beide deutlich über der Normweite von 15,80 Metern. Ihre ungültigen Stöße, die Kugel flog zu weit rechts aus dem Sektor, sahen ebenfalls nicht schlecht aus. "Mangel an der Technik", analysierte sie kurz und knapp diese Stöße. Die 17-Meter-Marke hält sie nicht für unrealistisch.

Ukrainer Mykhaylo Kochan wirft den Fünf-Kilo-Hammer auf 86,09 Meter

Die Führende der deutschen U18-Jahresbestenliste Olivia Fromm (LC Eilenburger Land) konnte sich in Halle weiter steigern. Die junge Hammerwerferin holte sich mit 62,67 Metern den dritten Platz und bestätigte zugleich den EM-Richtwert (62,00 m). In der männlichen U18-Konkurrenz hatte Sören Hilbig (VfR Evesen) mit 72,27 Metern stark vorgelegt.

Einzig Mykhaylo Kochan (Ukraine) konnte kontern. Und wie: 86,09 Meter standen als Bestweite nach dem zweiten Durchgang im Protokoll. Sören Hilbig zeigte sich mit seinem Wettkampf nicht unzufrieden. Für ihn war es bereits das dritte Mal, dass er den EM-Richtwert (69,00 m) übertraf. "Mein Ziel ist es, bei der EM dabei zu sein. Dafür will ich im weiteren Saisonverlauf die 75 Meter angreifen", sagte er selbstbewusst.

Matteo Maulana macht´s im sechsten Versuch

Über einen Sieg mit Norm durfte sich Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) freuen. Die deutsche U18-Diskuswerferin schleuderte ihr Arbeitsgerät im vierten Versuch auf 46,05 Meter. Keine der Konkurrentinnen übertraf die von ihr angebotene Weite. Die 16-Jährige, sie gehört dem jüngeren U18-Jahrgang an, hatte etwas gehofft, an ihre erst am 1. Mai in Wuppertal aufgestellte Bestleistung von 48,24 Metern heranzukommen.

"Mit dem Ergebnis bin ich trotzdem zufrieden", sagte sie und haderte dennoch etwas mit ihrer Technik. "Ich habe den Diskus nicht richtig rausbekommen." Die Serie von Matteo Maulana (LAC Erdgas Chemnitz) war konstant und gut. Es fehlte nur der Ausrutscher nach oben. Im sechsten und letzten Versuch passte dann alles: 56,75 Meter standen auf der Anzeige. Der U18-Diskuswerfer holte sich Platz zwei und empfahl sich zugleich für die U18-EM.

David Schepp lässt den Speer fliegen

Einen deutschen Doppelsieg gab es in der U18-Speerwurfkonkurrenz. David Schepp (SC Preußen Münster) setzte ein starkes Achtungszeichen: Im zweiten Durchgang segelte der 700-Gramm-Speer auf 75,69 Meter - neue deutsche Jahresbestleistung. Toppen konnte der 17-Jährige seine neue persönliche Bestleistung nicht mehr. Hinter ihm belegte Eric Frank (1. LAV Rostock) mit 68,48 Metern den zweiten Platz. Für ihn war es ebenfalls eine neue Bestleistung.

Sie legt gern vor: Speerwerferin Lilly Urban (LG Eintracht Frankfurt) blieb sich auch in Halle treu und sorgte gleich im ersten Durchgang mit 53,83 Metern für eine stattliche Weite, die keine der Konkurrentinnen kontern konnte. "Ich diesem Versuch hat ziemlich viel gepasst. Ich denke, es geht noch ein bisschen besser", resümierte sie nach ihrem Wettkampf, in dem den Richtwert für die U18-EM (49,00 m mit dem 500-gr-Speer) bestätigte. Die drittplatzierte Tjara Hsu (SV electronic Hohen Neuendorf) wusste sich ebenfalls zu steigern und hakte die Norm im fünften Durchgang mit 50,70 Metern ebenfalls ab.

Patrick Müller und Sarah Schmidt peilen EM-Norm an

Für die U23-Athleten steht in diesem Jahr kein großes internationales Ereignis an. Dennoch streben einige die Normen für die Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August) an. Wie Kugestoßer Patrick Müller (SC Neubrandenburg). "Ich möchte bei der EM schon gern unten stehen und sie nicht als Zuschauer verfolgen", sagte der 22 Jahre alte Drehstoßer.

Die Formkurve zeigt langsam nach oben. In seinem dritten Wettkampf konnte sich der ehemaige U18-Weltmeister weiter steigern. Im fünften Durchgang stand mit 19,40 Metern eine neue Freiluft-Bestweite auf der Anzeigetafel. "Das war schon ein befreiendes Gefühl. Es geht so langsam dahin, wo ich hin will." Im Verlauf der Saison, natürlich noch vor der Heim-EM, soll die 20-Meter-Marke (EM-Norm) fallen. Aktuell fehlen noch 60 Zentimeter. In der Halle hat er es bereits bewiesen, dass die 20 Meter für ihn möglich sind.

Henning Prüfer mit stabilen Serien

Sie kratzt gehörig, gefallen ist sie allerdings noch nicht: Kugelstoßerin Sarah Schmidt (LV 90 Erzegbirge) nähert sich immer mehr der EM-Norm von 17,50 Metern. Am Vortag gewann sie den Wettkampf in der Riege B mit 17,39 Metern. Einen Tag standen 17,32 Meter im Protokoll sowie Platz zwei. Es gewann Alina Kenzel (VfL Waiblingen) mit 17,39 Metern.

Langsam aufwärts geht es für Diskuswerfer Henning Prüfer (SC Potsdam), der am Samstag mit 61,89 Metern die Riege B gewann und am Sonntag die U23-Konkurrenz mit 61,53 Metern für sich entschied. "Ich bin zufrieden mit der Weite", sagte er am Sonntag. In den kommenden Wettkämpfen hofft er auf die 62 Meter, und bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (21./22. Juli) möchte er die 63 Meter angreifen.

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