| Vorschau Pfingstsportfest

Top-Athleten zieht es nach Rehlingen

Nach den ersten Stationen der Diamond League macht das Internationale Rehlinger Pfingstsportfest am Sonntag (20. Mai) den Auftakt zu den bedeutenden Leichtathletik-Meetings in Deutschland. Trotz des frühen Termins sind zahlreiche deutsche Topathleten – darunter Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter und Diskus-Olympiasieger Christoph Harting – am Start und treffen auf starke nationale sowie internationale Konkurrenz.
Manuel Keil

Die 54. Auflage des Pfingstsportfestes steht in diesem Jahr unter dem Motto „Auf zur EM nach Berlin!“. Bei den Europameisterschaften vom 6. bis 12. August im eigenen Land wollen die deutschen Leichtathleten natürlich alle dabei sein. So deuten sich in vielen Disziplinen spannende Kämpfe um die jeweils nur drei zu vergebenden Startplätze an. In Rehlingen stehen 17 Wettbewerbe auf dem Programm und der Saarländische Rundfunk (SR) überträgt das Hauptprogramm ab 16:15 Uhr drei Stunden live. Bisher stehen rund 200 Athleten aus 33 Nationen in den Startlisten.

Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) will nach der verpassten WM-Qualifikation im letzten Jahr wieder angreifen und sich für den Saisonhöhepunkt in seiner Heimatstadt qualifizieren (EM-Norm: 64,00 m). Mit dem Bronzemedaillengewinner Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) und dem Sechsten Lukas Weißhaidinger sind zwei weitere Diskuswerfer aus dem Olympiafinale von Rio (Brasilien) am Start. Vor allem der Österreicher befindet sich bereits in starker Frühform und hat im April seinen eigenen Landesrekord auf 68,21 Meter verbessert.

Johannes Vetter will den Stadionrekord

Ein weiteres Highlight dürfte der Speerwurf der Männer sein, wo es zur WM-Revanche zwischen Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) und Vizeweltmeister Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) kommt. Mit Vorjahressieger Andreas Hofmann (MTG Mannheim) ist ein weiterer 90-Meter-Werfer am Start. Als Ziel hat Johannes Vetter den 20 Jahre alten Stadionrekord seines Trainers Boris Obergföll ausgegeben, der damals noch unter dem Namen Henry 89,21 Meter im Bungertstadion erzielte.

Der ehemalige Weltmeister und zweifache Hallen-Weltmeister Mohammed Aman ist der Stargast über 800 Meter. Für den 24-jährigen Äthiopier soll es laut Meeting-Direktor Lutwin Jungmann ein Temporennen über 800 Meter geben.

Emotional dürfte es über 3.000 Meter Hindernis der Frauen für Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) bei ihrer Rückkehr nach Rehlingen werden, wo sie schon viele schöne Momente erlebt hat. Das Rennen wurde daher ganz besonders auf sie und einen möglichen Angriff auf die EM-Norm von 9:45,00 Minuten ausgerichtet. Für die Europameisterin von Zürich (Schweiz) ist es nach ihrer Babypause das erste Hindernisrennen über die volle Distanz.

Eike Onnen hat die EM-Norm im Visier

Der fast 36-jährige Eike Onnen (Hannover 96) ist der Senior unter den deutschen Hochspringern. In den letzten Jahren ist der EM-Dritte aber immer mindestens 2,30 Meter gesprungen. Genau wie dem Universiade-Sieger Falk Wendrich (LAZ Soest) fehlen ihm bisher noch drei Zentimeter bis zur EM-Norm von 2,26 Metern. Zu ihren internationalen Konkurrenten zählen der Weltmeister von 2005 Yuriy Krymarenko und der U23-EM-Dritte Viktor Lonsky aus der Ukraine.

Bei den Frauen wird das Teilnehmerfeld von Zwei-Meter-Springerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) angeführt. Die WM-Vierte hat in Rehlingen genau wie die Deutsche Vizemeisterin Jossie Graumann (LG Nord Berlin) die EM-Norm (1,90 m) im Visier. Imke Onnen, die sich am Wochenende in Garbsen auf 1,93 Meter steigerte, kann dagegen ohne Druck in den Wettkampf gehen. Siegchancen haben auch die ehemalige U20-Europameisterin Katerina Tabashnyk (PB: 1,95 m) und die erst 16-jährige U18-Weltmeisterin Karyna Taranda (PB: 1,92 m) aus der Ukraine.

Raphael Holzdeppe gegen den Europameister

Im Stabhochsprung können sich die Zuschauer wieder auf Lokalmatador Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) freuen. Für den Wahlsaarländer, der nur wenige Kilometer entfernt in Saarbrücken wohnt, ist es bereits der siebte Start in Rehlingen. Ein Sieg fehlt dem Weltmeister von 2013 und Vizeweltmeister von 2015 allerdings noch. Er hat genau wie Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) die EM-Norm von 5,60 Metern schon erfüllt. Beide treffen unter anderem auf den Europameister Robert Sobera (Polen) und den U20-Vizeeuropameister Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Bei den Frauen hat bisher nur Anjulie Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) die EM-Norm (4,45 m) geschafft. Sie trifft mit der vielfachen Deutschen Meisterin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf die WM-Fünfte Holly Bradshaw (Großbritannien) und die zweimalige EM-Dritte Angelica Bengtsson (Schweden).

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024